2011
Mi, 17.01.2011
Aus der Einladung:
"Wer kennt sie nicht, die Trauer um geliebte
Feder-, Schuppen- oder Fellmilienmitglieder!
Und so steht der düstere Monat Januar ganz im
Zeichen des Abschied nehmens bzw. der ins
pathologische lappenden Weigerung, den Tod von
possierlichen Lebewesen unter ein Meter fünfzig zu
akzeptieren:
Gates of Heaven
Errol Morris, USA 1978
ist streng genommen kein Trashfilm im
eigentlichen Sinne. Die ruhige Geschichte zweier
Kalifornischer Tierfriedhöfe und derer Betreiber
entfaltet ihr subversives Potential fast
unmerklich und quasi auf Samtpfötchen schleichend.
Nicht das spektakuläre, in Grund und Boden
montierte und zu Tode kommentiert und geblödelte
Enthüllungsspektakel a´la Michael Moore wird hier
geboten, sondern ein ausschließlich aus O-Tönen
montierter Dokumentarfilm über ganz normale,
einsame, verletzliche Menschen, die
nichtsdestotrotz von Minute zu Minute
wunderlichere Einblicke in das bizarre
Gefühlschaos des leidlich überforderten, rührend
ausgelieferten modernen Menschen vermitteln.
Pet Semetary
Mary Lambert, USA 1989
bietet ebenfalls einen interessanten Blick in das
dunkle Herz von Verlustängsten gepeinigter
moderner Ami-Menschen. Doch hier geht es deutlich
ruppiger, zotteliger und zombieesquer zur Sache:
Stephen King höchst persönlich steuerte das
Drehbuch zur Verfilmung seines Romans "Friedhof
der Kuscheltiere" bei, und diesem Umstand ist es
wohl auch zu verdanken, dass Marys Lamberts
Spätachtziger Indianervoodozombie Mashup-Streifen
sich deutlich aus dem Meer der mitunter
unerträglichen King-Verfilmung erhebt, wenn auch
leicht verschmuddelt vom Tang mässiger
(Erwachsenen-) Darstellerleistung und mitunter
verschrobener Regie im allgemeinen.
Trotzdem: Ramones-MP3 auf die I-Dinger geladen,
vegane Lederjacke angezogen, Packung Bier und Tüte
Katzenfutter eingesteckt und einen unterhaltsamen
Film über eskalative Trauerarbeit in die Hirnrinde
versenkt!"
Leider können wir nicht umhin, unser sonst so
treues und teures Publikum zu tadeln: der zweite
Film wurde von JR in uerschütterlicher
Pflichttreue ALLEINE angesehen! Das gabs bisher
nur einmal, als FN im Jahre 2001 ebenfalls im
Alleingang "SADO - STOSS DAS TOR ZUR HÖLLE AUF"
durchstand...
Mi, 16.02.2011
Arabien Special! Aus der Einladung:
"Aus aktuellem Anlass möchten wir das Verhältnis
zwischen Okzident und Orient näher beleuchten,
oder auch: einen klitzekleinen Hinweis geben,
warum so mancher Bewohner des nahen Ostens ein
nicht ganz unangespanntes Verhältnis zur
westlichen Kultur pflegen mag. War es doch jene,
welche uns die dortige Kultur in meist so
zweifelhaft schillernden Farben malte, wie es
unsere zwei Beispiele tun: als deliriöses und/oder
gewalttätiges Rätselland, in welchem der Westler
für Ordnung sorgen muss (wenn auch in Elvis' Fall
nicht für Ruhe). Beide Filme sind natürlich
keineswegs on Location gedreht, was den
Unterhaltungswert ganz in unserem Sinne steigert!
ANGELS HÖLLENKOMMANDO
USA, 1986
Wir zitieren den Klappentext:
Im Mittleren Osten kocht es: Um von der US -
Regierung die Formel für eine neue Waffe zu
erpressen, kidnappen arabische Extremisten Jack
Stuart, den Sohn des einflußreichen US -
Botschafters. Dessen Schicksal scheint endgültig
zu sein, denn was zählt in der Politik schon das
Leben eines Kindes gegen die Interessen einer
Großmacht. Doch Jim, der Attaché des
Botschafters hat eine Idee: Eine Gruppe kurviger
Show - Girls aus Las Vegas macht er in kürzester
Zeit zu hoch - explosiven Guerilla -
Kämpferinnen, die nicht nur die Waffen einer
Frau einzusetzen verstehen. Mit viel Sex und
Selbstbewußtsein versuchen die schlagkräftigen
Mädchen die arabische Welt aus den Angeln zu
heben, um das Leben Jacks zu retten. Ein Plan,
der aufzugehen scheint - gäbe es da nicht einen
Verräter, der die Girls ans Messer liefert...
Zum Heulen schlecht, und nie auf DVD
erschienen... Auch im Fernsehen mittlerweile aus
Political-Correctness-Gründen ein eher
unwahrscheinlicher Programmpunkt, daher zeigen wir
eine gute alte VHS aus unserer Schatztruhe (mit
schundiger deutscher 80er Synchro). Be prepared!
ELVIS IM HAREM
USA, 1965
Einer der windigeren der ohnehin zweifelhaften
Elvisfilme, der sich zudem nicht mal durch einen
echten Hit im Soundtrack auszeichnet – aber umso
weniger werden wir abgelenkt von der
schauspielerischen Leistung des King, der hier
schon recht orientierungslos und möglicherweise
von allen Düften des Orients benebelt als
"Kampfsportexperte" in den Orient entführt wird
und dort in engem Studiokulissen so manches
erstaunliche Abenteuer bestehen muss. Rock on!"
Mi, 20.04.2011
Aus der Einladung:
"Semesterferien rum, es darf wieder geguckt
werden! Diesen Anlass begehen wir in angemessener
Weise: mit einem Griff ins Schatzkästlein. Als
erstes zaubern wir hervor:
FUNKY FOREST
Japan 2005
von Katsuhito Ishii, Hajimine Ishimine und
Shunichiro Miki
Ein Omnibusfilm, also bestehend aus mehreren
Episoden, die mehr oder minder oder auch gar nicht
miteinander verflochten werden. Da die meisten
Rezensoren beim Versuch einer Inhaltsangabe die
Flinte ins Korn geworfen haben, lassen wir das
auch und liefern ein paar Kommentare von
Zuschauern:
"I watched the Japanese version and then
searched for the version with subtitles
thinking it would make sense ..I was wrong"
"My body was not ready"
"I have the weirdest boner right now."
"I think i need to lie down for a second"
"I swear the bombs messed up their heads"
"i cant brain this"
"So, let's do a recap on what we have just
seen:
- a man with dicks for nipples, and a giant,
bloody scrotom.
- when a button is pressed, he can either piss
out of his dick-nipples, or spray milk.
- he's got an idk what in his pants (naked
deformed midgets?).
- the naked deformed midgets cum when their
stomache is pressed.
- the naked deformed midgets have a name stamp
in their penises.
...anyone care to explain what the hell is going
on?"
Danach kommen wir ein kleines bisschen mehr auf
den ungeputzten Boden der Tatsachen zurück, und
zwar mit
AUFBRUCH IN DIE ENDZEIT
BRD 1980, von Alexander Weil und Thomas Kistner
Dem Semesterthema "Dokumentarfilm" gemäß geben
wir Einblicke in eine halbvergessene Parallelwelt,
der Neuen Deutschen Musikszene der ganz frühen
80er Jahre, bevor die ersten "NDW" Kasper im
Fernsehen auftreten durften und die Nägel in den
Sarg einer an sich sehr interessanten Gegenkultur
schlugen. Hier also nix mit Nena und Markus,
sondern wir sehen DAF, Fehlfarben, Abwärts
("Japan, Japan") und Konsorten bei der Arbeit, die
meist darin besteht in mies belüfteten Kellern auf
das Publikum einzubrüllen und einzudröhnen.
Dazwischen betrunkene Interviews, seltsame
Filmfundstücke und allerlei Bandfehler dieser auf
VHS gedrehten No-Budget-Produktion. Wer auch nur
einen Hauch Interesse hat, wie es in den 80er AUCH
zuging, darf nicht fehlen!"
Mi, 18.05.2011
Aus der Einladung:
"Diesen Mittwoch um 19:45 in Raum 09 werden wir
wieder unserem Bildungsauftrag gerecht, und zwar
nicht nur doppelt, sondern dreifach! Gemäß des
Semesterthemas präsentieren wir gleich zwei
Dokumentarfilme und oben drauf noch einen Bonus.
Los gehts mit
MACHETE MAIDENS UNLEASHED
Australien/Phillipinen 2011
60 Minuten
In Interviews und erfreulich vielen
Filmausschnitten entsteht ein plastisches Bild des
prallen phillipinischen Blut- und Busenkinos. Es
wird anschaulich erläutert, wie auf Geheiß des
Diktators Marcos in den 1980ern quasi über Nacht
eine Filmindustrie entstehen konnte, die durch
ihre ultrabilligen Produktionsbedingungen
Schundfilmer aus aller Welt anzog wie ein frischer
Kackhaufen Fliegen. Für manches Jahr "ging so
einiges", von dem wir nicht weniges zu sehen
bekommen. Ein wunderbarer Einblick in verblüffende
Arbeitsweisen und deren atemberaubende Ergebnisse,
die beide so nicht mehr wiederkommen werden...
wir setzen dann noch eins drauf mit
INDONESIAN EXPLOITATION
USA/Indonesien 2005
30 Minuten
Dieser Einblick für Fortgeschrittene widmet sich
weniger internationalen Koproduktionen als
hausgemachtem indonesischem Horror. War dort in
den frühen 80ern noch eine gewisse Schmuddeligkeit
opportun, wandte sich die Filmproduktion im Zuge
einer zunehmend verprüdenden Islamisierung der
indonesischen Kultur Themen zu, die offensichtlich
unverfänglicher sind: Magie und Gewalt. Dass
hierbei weder bei den Schauspielern, Filmtechnik
noch Spezieleffekten internationale Standards
erreicht werden konnten, steigert den
Unterhaltungswert auf ein Niveau, der diesen
schönen Überblick trashnitewürdig macht. Nicht
ganz ohne Stolz können wir anführen, dass wir
bereits 1995 "The Warrior" zeigten, an den hier
mit einigen Ausschnitten (und auch einem Interview
mit dem allseits unvergessenen Hauptdarsteller
Barry Prima) erinnert wird ... Kommet und staunet!
und zur Entspannung gibt es anschließend
JUNGLE WARRIORS – EUER WEG FÜHRT DURCH
DIE HÖLLE
USA 1983
Ein Aufmarsch von B-Movie Haudegen, darunter
Sybil Danning, Woody Strode und angeblich auch
Dennis Hopper, der sich in seiner verdrogtesten
Phase vielleicht mit der Aussicht auf eine Nase
nicht in den phillipinischen, sondern den
peruanischen Dschungel hat locken lassen (oder
auch den brasilianischen oder mexikanischen, je
nach Quelle). Der feinsinnige Plot verdammt sieben
"Topmodels" zum Flugzeugabsturz just im Areal
eines finsteren Drogenbarons, der eine andere
Vorstellung von "Shooting" hat als die Fotocrew.
Eine verschwitzt-schmierige Mischung aus
Gangster-, Söldner- und Frauengefängnisfilm;
billlig, schundig und nicht ganz political
correct... Getränke, Filmverbesserer und Snacks
nicht vergessen!"
Mi, 22.06.2011
Aus der Einladung:
"Liebe Filminteressierte,
wie bereits angekündigt werden wir am nächsten
Mitwoch ein bisher ungeöffnetes Türchen unseres
Giftschranks aufschließen, und heraus kommt
TRIUMPH DES WILLENS
Deutschland 1935
Regie: Leni Riefenstahl
Leitender Produzent: Adolf Hitler
Kein Remake, kein Mashup, nicht coloriert und
auch nicht mit neuem Soundtrack von Giorgio
Moroder - nein, wir zeigen das Original, das
ebenso bekannt wie unbekannt ist. Denn obwohl es
sich um eines der berüchtigteren Werke der
Filmgeschichte handelt, kennen es doch (nur
noch...) wenige aus eigener Anschauung. Das werden
wir ändern, und zwar mit der Komplettfassung.
Frau Riefenstahl selbst beharrte bis zum
verspäteten Ende ihres Lebens darauf, einen reinen
Dokumentarfilm ohne jede propagandistische Absicht
gedreht zu haben. Man urteile selbst, ob ihr das
gelungen ist und sinniere darüber, ob es so etwas
wie Objektivität im Film überhaupt geben kann.
Fakt ist jedenfalls, dass die Dreharbeiten während
des NSDAP-Parteitags 1934 in Nürnberg mit immensem
Aufwand, neuester Technik und eisernem
Gestaltungswillen durchgeführt wurden. Das
Ergebnis ist einerseits langatmig, andererseits
atemberaubend. Hier liegen die filmgenetischen
Wurzeln manipulativer Überhöhung, der sich
insbesondere die Werbung bis zum heutigen Tage
ebenso dankbar wie skrupellos bedient. Ästhetik
ist niemals entkoppelbar von Inhalt, und hier wird
der Beweis geführt, dass auch brilliante Gestalter
gewissenlose Lügner sein können.
Pflichtprogramm!
Danach treiben wir den Teufel mit dem Belzebub
aus, genauer mit
MAD FOXES – FEUER AUF RÄDERN
Schweiz/Spanien 1981
Regie: Paul Grau
Ob sich die Führungsriege des Dritten Reichs so
die Saat ihres Wirkens vorgestellt hat? Eher
nicht! Motorisierte Männer mit Helmen, Waffen und
Hakenkreuzen, die Zivilisten niedermachen - klar,
kein Problem, aber lange Haare? Schnauzbärte??
Schmuddelsex??? Da dreht sich der Führer im Grabe
um...
Wir zitieren die Kritikerkollegen:
"Alles in allem hat Regisseur Paul Grau eine
recht wilde Mischung auf Zelluloid gebannt, die
jedoch wirklich Spaß macht, wenn man kein
Problem mit der Darstellung von sinnloser Gewalt
im Film hat."
Mi, 19.10.2011
Aus der Einladung:
"Liebe Schrottfilmgemeinde, liebe Kinder,
mit Speed ist es so eine Sache: als Substanz
äußerst fragwürdig, als Film (besonders Teil 2)
gnadenlos überschätzt und als TWIX-Ersatz beim
Discounter irgendwie unbefriedigend. All diese
Atribute treffen auch auf das wunderliche
Regisseur-Brüder-Duo Wachowski und deren Oevre zu.
Trotz oder gerade weildem:
Speed Racer
Wachowski Brothers
USA/Deutschland 2008
Der überbordende, Netzhautzersetzende
Farbquatsch, gedreht in Deutschland in
messerscharfem HD-Digital-Brimboriumstyle und auf
einer berüchtigten japanischen Trickfilmserie
basierend, schafft es, eine digital überzüchtetes
Delirium aus
kleine-Jungens-Autorenn-Computerspiel-Raserei,
exzessiv-verklemmten Gay-Momenten und aberwitzigem
Größenwahn auf die Leinwand zu zaubern, das
seinesgleichen sucht. Von der Kritik in
Kaleidoskopsplitterchen zerbröselt, hat dieser
irgendwie aus dem Mainstreamkosmos verdrängte
Zeitgeistklops eine treue Fangemeinde in der
amerikanischen Gay-Community gefunden. Sicher, die
beiden Wachowski-Buben (besonders Larry, der wohl
immer noch auf seine Geschlechtsumwandlung spart)
haben nach wie vor nicht die aller geringste
Ahnung, wie man einen unterhaltsamen, cleveren
Spannungsbogen baut. Aber die wirklich sehrsehr
over-the-toppige Quietschebunt-Optik, die
delirösen Rennen und die zahnplombenzersetzenden
Schnulzmomente sind allemal den TMN-Eintritt wert:
superviel für superkein Geldchen. Und, wenns
klappt, sogar in FULL HD!!!
Trashnite-Rating:
Genderbenderhighspeedautocomputershake für
Menschen mit Freude an Bewusstlosigkeit. ++
Damnation Alley
Jack Smight
USA 1977
Und Zack, schon stranden wir in den Siebzigern
und yours truly sitzt vor Erwartung platzend in
einem rotzigen Kino im Hanauer Schmuddelviertel
und kann es nicht erwarten, die Verfilmung eines
seiner Lieblings-Endzeit-Romane "Straße der
Verdammnis" zu gucken. Was es da alles gibt!
Atomkrieg, Riesenskorpione, Kakerlakenangriffe,
Motorräder, beschissen aussehende Kampftrucks und
eine quälende Talentlosigkeit seitens, öh,
eigentlich aller am Film Beteiligter. Der Junge
HJR war gar nicht begeistert von diesem
schusseligen Apokalypsebrei und notierte in sein
Filmgucktagebuch recht präzise: "Scheiße. Buch war
besser."
Der Erwachsene HJR allerdings kringelt sich
angesichts der mieserabelen Effekte und schmunzelt
über die dann doch irgendwie seit den 70ern etwas
unter die Räder gekommene Skrupellosigkeit, mit
der Herr Smight die episodenhafte Erzählung des
geschätzten Roger Zelanzny dank analoger
Tricktechnik und herzzerreißendem Ungespür für
Timing oder Geschmack auf die Leinwand zaubert.
Auch diesen Film gibts in immerhin 720p :-)
Trashnite-Rating: "Man: All the dead are dead -
and the living are dying. " +"
Mi, 16.11.2011
Aus der Einladung:
"Liebe Gemeinde,
aus Malmö erreichte uns ein Filmtipp, den wir
Euch nicht vorenthalten möchten (danke, Michel !
):
Horror of Malformed Men
Japan 1969
Regie: Teruo Ishii
Eines dieser ganz unglaublichen Dinger, die so
nur in Japan entstehen konnten und wohl auch nur
zu dieser Zeit. In Japan seinerzeit umgehend
verboten, da das selbst den wohl einiges gewohnten
zuständigen Behörden zu weit ging, freuen wir uns
um so mehr, Euch nun eine brilliant restaurierte
Fassung vorführen zu können. Es erwartet und eine
grotesk-surreale Achterbahnfahrt durch das Gehirn
des Regisseurs, welches wohl ebenso bedenklich
abseits des Mainstreams funktionierte wie dieses
knallbunte Zelluloidwunder. Da man die Dinge kaum
anschaulicher schildern kann als Hr. Cairns vom
Shadowplay-Blog, zitieren wir diesen ausführlich:
HORROR OF MALFORMED MEN. The very title
speaks of subtlety amounting to minimalism, a
tentative approach to the human emotions
predicated upon the finest nuance and most
delicate art of suggestion.
Beginning in a sexy asylum full of comely
lunatics, the flick swiftly genre-shifts from
the ever-popular psychiatric porno into a
SPELLBOUND-esque Hitchcock thriller, only more
demented. Our escaped amnesiac hero follows a
trail of bizarro clues to find his true
identity. Adopting a series of nutty disguises —
a beard, which he apparently grows overnight; an
eye-patch, which I always find helps stop people
noticing you — discovers the recent death of his
doppelganger, and resolves to assume the
corpse’s identity, in the hopes of convincing
the family that he was buried alive and
resurrected. This seems reasonable enough, given
that both men have a swastika carved into the
heel of one foot, and that the dead man’s father
has webbed fingers and runs a private island for
the care of malformed men.
There’s some business with our hero trying to
maintain his disguise, even dutifully shagging
the dead man’s wife and mistress, and it’s not
too interesting, to be honest — the movie,
having sacrificed credence in the name of raw
hallucinogenic sensation around about the one
minute mark, can’t really generate any suspense
out of the crazy hero’s imposture in a crazy
house full of crazy people. But once we get to
the island, we’re back into a clinically
deranged stratosphere of overwhelming nonsense,
where the sight of a half-naked woman tied to a
goat’s arse is a mere taster for the sensations
to come in this “perfect society”. (...)
Having spent its first two-thirds in the
non-Cartesian realms of Poe, Argento or
Jodorowsky, the story now attempts to wrap
itself up in a manner satisfying to the most
logical fan of fair-play detective stories,
which seems a wasted effort since any golden-age
mystery fan has presumably fled for the hills
beating themselves in the face with a Nero Wolfe
collection around about act one. As a sop to the
perverted, we get a green-tinged flashback in
which a starving woman must feast on the crabs
devouring her decomposing lover, so all is not
lost.
Director Teruo Ishii, who was directing until
2001 (last film: BLIND BEAST VS KILLER DWARF, a
grudge match I’d pay good money to see) clearly
has a delirious-if-incoherent sense of style and
a complete lack of scruples, which always makes
for an entertaining dinner companion (...)
“I want you to build a statue of a
horse-headed god to protect this island. It will
have three heads and eleven tails. It is to be
be crowned with a living horse’s head. It has
been my dream for thirty years. Use living human
flesh to build it. There will never be a greater
challenge for a medical graduate.”
You know something? He’s not wrong!
Die Thematik brachte einen Film in unser
Gedächtnis, der so mies ist, dass wir schon einige
Jahre drumherum schlichen bzw. ihn bis auf
weiteres zur Seite stellten. Nun ist der rechte
Moment gekommen!
Cabaret der Zombies
Originaltitel: The Incredibly Strange Creatures
Who Stopped Living and Became Mixed-Up Zombies
(sic!)
von Ray Dennis Steckler, USA 1964
Ein kaum glaubliches Null-Budget-Projekt von
Steckler, der nicht nur als "Cash Flagg"
mitspielt, diverse technische Funktionen selbst
übernahm und nebenbei seine Frau als Star im Film
unterbrachte, sondern auch nebenbei dem ohnehin
schon schwindsüchtigen Genre der
Horror-Musical-Komödie den Todesstoß versetzte,
denn sein Film versagt geradezu atemberaubend
vollständig in allen drei Disziplinen! Und weil
sowieso nichts mehr zu retten ist, zeigen wir die
extraschundige deutsche VHS-Fassung.
Touché!"
Nach EInladung UND Vorführung stellten wir
erstaunt fest, dass wir TISCWSLABMUZ schon gezeigt
hatten, 2004! Einerseits erschüttert über die
totale Nichterinnerung, andererseits angetan vom
Gedanken, dass leise sich anschleichende
Vergesslichkeit uns eines Tages in die glückliche
Lage versetzen wird, alle Filme NOCH einmal zu
sehen und uns zu freuen wie am ersten Tag, machen
wir einfach weiter.
Mi, 21.12.2011
Aus der Einladung:
"Am Mittwoch verabschieden wir das Jahr mit einer
ganz klassischen Trashnite, für die wir in die
wohlbewährten 80er zurückgreifen. Bei Durchsicht
unserer Playlist haben wir festgestellt, dass wir
Euch all die Jahre tatsächlich ein Klassiker des
mittlerweile überstrapazierten Zombieflicks
vorenthalten haben, und das wird geschwind noch
korrigiert!
Zombi 2
Italien 1979
Regie: Lucio Fulci
Wirkt, obwohl uralt, erfreulich frisch – ganz im
Gegensatz zu den meisten seiner Protagonisten.
Wohltuend die Langsamkeit der Untoten und hier
wurde noch nicht mit CGI getrickst, sondern jeder
Schmodder und auch Schmuddel handgemacht:
„Ein Blutrunst, Ekeleffekte und Sex vermischendes
Horrorspektakel italienischer Billigproduktion,
das die radikale Vernichtung von "Lebensunwertem
und Abartigem" befürwortet.“ (Lexikon des
Internationalen Films)
So kritisch kann man die Sache sehen, oder aber
das Hirn an der Garderobe abgeben und sich
prächtig unterhalten lassen von einem ebenso
bunten wie skurrilen Reigen aus Dämlich- und
Grausamkeiten (Hai gegen Unterwasserzombie: es
werden Wetten auf den Ausgang angenommen!)
Wir sehen die ungeschnittene deutsche Fassung mit
dem schönen Titel: Die Schreckensinsel der
Zombies.
Aus unserer inoffiziellen Reihe "VHS schlägt
zurück" folgt dann
American Warriors Extreme Weapons
Regie: Felix Tong
Hongkong 1987
Einer unserer Lieblingsproduzenten, der späterhin
in seinem Büro verbrannte Tomas Tang (Unfall?
Saure Kreditgeber? Verschleiertes Abtauchen?),
zieht hier alle Register seiner "Weggeschmissen
wird gar nichts" Taktik und lässt den "Regisseur"
Tong aus Resten anderer Produktionen und neu
gedrehten "verbindenden" Szenen einen
Patchwork-Müll unterster Kategorie
zusammenschustern. Wem der Name Tang etwas sagt,
weiß, was ihn erwartet: hilflos-schusselige
westliche Schauspieler, die in keiner Billig-Serie
einen Part bekommen hätten, minimalistischste
Technik, zeitschindende Dialoge in schundigen
Kulissen, reichlich planlose Action und Handlungen
wie diese:
Boss Pierce und Brown, die Führer der Condor
Ninja Squad be-
treiben mit der Hilfe des „White" und „Red
Ninja", Claude und
Brian, einen schwungvollen Madchenhandel.
Eines Tages erwischen die Cops einen Transport.
Die „Ware"
verschwindet aber auf geheimnisvolle Weise.
Pierce vermutet Sie bei James und Michael, die
als Unter-
grundagenten für die Polizei arbeiten.
in Wahrheit sind die Cirls aberfifiden Händär
;‚Blue Ninjas”,
der großten Bedrohung fur Pierce.
Die „Blue Ninjas” verlangen eine Million Lageld.
ln Wirklich-
keit wollen sie aber Pierce’s Kopf, alwche für
ihren toten
Bruder, den Piercd auf dem Gewissen t.
Es kommt zum Kampf, dem KAMPF DER NINJAS. Alle
Mittel sind
‘EFlQlLllÖI. Wer wird den nachsten Tag Kleben‘?
Zugegebenermaßen das Ergebnis eines Scans des
Klappentextes nach dem "Lesen" durch eine
OCR-Software, aber seid versichert: es macht im
Original nicht mehr Sinn...
Lasst uns nicht allein! "
Allein waren wir glücklicherweise nicht, da wir
spontan bei der Warmraucherei vor der Tür drei
junge Studierende bequatschen konnten, sich das
alles anzutun – was diese auch taten. Es lebe die
spontane Entscheidungsfreudigkeit! Späterhin kamen
noch weitere Mitgucker hinzu, was einen
interessanten Trend bekräfttigt, den wir seit
einiger Zeit bemerken: statt abzubröseln, wächst
das Publikum zur späten Stunde hin eher an. Ist
möglicherweise den mittlerweile mangelnden
Alternativen zur rekreationalen Entspannung im
Umfeld der HfG geschuldet. RIP Roxi und RIP
Rotari!
Geht weiter...
Es gab 8 Trashnites in 2011!
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