2010
Mi, 20.01.
MACHO MAN
THE MIGHTY PEKING MAN
Details folgen!
Mi, 24.02.
Aus der Einladung:
"Wie ihr möglicherweise mitbekommen habt, wurde
vor kurzen die bisher vollständigste
Rekonstruktion von "Metropolis" aufgeführt, pompös
und mit Live-Orchestern auf riesigen Leinwänden,
in nagelneu digital aufgefrischtem Print samt in
Argentinien aufgefundener, verloren geglaubter
Szenen, kurz: ein Topereignis offiziöser
Hochkultur.
Trotzdem, (oder genauer: deswegen!) halten wir
dagegen mit
METROPOLIS
Regie: Fritz Lang / Giorgio Moroder
Deutschland 1927 / Italien 1984
Statt um jedes auffindbare Einzelbild zu ringen
kürzte Moroder den Film runter auf sportliche 80
Minuten, spendierte ihm die aus seiner Sicht
fehlende Farbe, einen flotten Soundtrack (u.a. mit
Adam Ant!) und natürlich jede Menge wummernde
Italo-Disco-Beats. Da diese legendäre Fassung bis
heute nicht auf DVD erschienen ist, helfen wir
Euch aus und laden ein zu einer Zeitreise in die
tiefsten 80er. Zutritt ausnahmsweise auch ohne
Schulterpolster und Koksrand um die Nase!
Unser Leitthema heute sind irritierende
Ton/Bildkombinationen; wie wäre es mit einem
Space-Western-Musical? Dies verabreichen wir Euch
in Form von
THE AMERICAN ASTRONAUT
USA 2001
"There are good movies and there are bad
movies. Then, there is The American Astronaut.
This is by far the most original, most bizarre
movie in recent history."
"If Andy Warhol ever made a movie with Ed
Wood, this might have been the result."
"Obviously not for all tastes -- but it's
quite unlike anything else out there at the
moment."
"It's sheer, unadulterated pain."
Mi, 28.04.
Aus der Einladung:
"eine – wie immer ausfuchste – Filmauswahl von
Herrn Jörg Ritter:
Survive Style 5+
R: Gen Sekiguchi
Japan, 2004
So etwa kann man sich einen asiatischen Hybriden
aus Pulp Fiction (ohne die nervige Großmäuligkeit)
und Magnolia (ohne die nervige
Cineastenbetulichkeit) vorstellen. Der ruppige,
kaleidoskophafte Streifen besticht durch ein
höchst amüsantes, unbekümmertes Verhältnis zur
Absurdität und schicke japanische Früh-Nuller
Beklopptheit. Gen Sekiguchi (Dir) Taku Tad
(Drehbuch), zwei ehemalige Werbefilmer, werden in
ihrem extrem stylischen Erstling von Größen wie
Sonny "Streetfighter "Chiba und Vinnie "Lock,
Stock and Two Smoking Barrels" Jones tatkräftig
unterstützt.
The Angry Red Planet
R: Ib Melchior
USA, 1959
Begleiten wir die Crew des geräumigen
Raumschiffes X1 (oder MR1?) auf ihrer Reise zu
unserem Nachbarplaneten. Auf ins Land der
Fledermausrattenspinne, der Pseudosolarisation
(die uns als vollkommen neues, filmtechnisches
Verfahren verkauft wird, allerdings tatsächlich
für den psychedelischsten Mars in der
Schrottfilmgeschichte sorgt) und des flotten
spätfünfziger-Salonsexismus!
Reply #8. Posted on November 25, 2006, 04:09:49
PM by Corby Waste
"I just want to say that I'm a forty-something
year old now working for the Mars Program and I
think Angry Red Planet is by far the best old
sci-fi movie about Mars. For me, personally, I
only wish that when we started getting pictures
back from the real Mars, that they would have been
anywhere near as cool as what that movie showed.
Also, I thought it was incredibly cool to recently
see a small version of the movie poster on one of
my major Mars scientists wall at a NASA center
that will remain nameless. I don't want mention
his name since he probably would prefer not stay
anonymous but I wanted to let the Angry Red
Planet's fans know that you have company in some
very high places."
Oh, und das Semesterthema bei unserer Gastgeberin
Rotraut Pape ist "Raum", was bei unserem ersten
Film durch einen innovativen Umgang mit der
räumlichen Darstellung getackled wird und beim
zweiten... Na logo, mit nichts geringerem als dem
größtmöglichen Raum überhaupt, dem Weltraum!"
Mi, 19.05.
INFERNO
HÖLLE DER LEBENDEN TOTEN
Das Semesterthema "Raum" führt uns in den finalen
Aufenthaltsort: die Hölle!
INFERNO
von Dario Argento
Italien 1980
Einer der Klassiker vom Altmeister des
delirienden Schreckens! Vordergründig ist es ein
Thriller um rätselhafte Todesfälle in Rom und New
York, wer jedoch stringente Motive und eine
verständliche Auflösung erwartet, sei gewarnt:
Argento pfeift auf die Logik zugunsten einer
fieberhaften Erzählung, die weniger den Regeln des
Krimis als jenen eines zünftigen Alptraums
entspricht.
Visuell äußerst beeindruckend (nicht zuletzt dank
der Mithilfe von Mario Bava), solide gespielt und
trotzdem erfreulich dämlich: Wir sehen ein
kleines, giftig funkelndes Juwel aus der
Blütephase des bizarren Italienischen Kinos.
"Check your logic receptors at the door, sit
back, and take it all in. You wont be sorry.
My words: I love you Dario Argento. I wish you
were my uncle."
http://thehorrorclub.blogspot.com
Nach der Pause bleiben wir in der Hölle, und zwar
in der
HÖLLE DER LEBENDEN TOTEN
Bruno Mattei
Italien 1981
"(...) Weniger wohlwollende Stimmen sprechen
von schamlosem Abkupfern bei Romero, aber dies
wird Mattei nicht ganz gerecht, benennt er doch
in Gegensatz zu jenem eine eindeutige Ursache
für die Epidemie: zynische Pläne der
Industrienationen, der Überbevölkerung durch die
gezielte Verseuchung der dritten Welt mit einem
Kannibalismus auslösenden Infekt zu begegnen.
Eine Söldnertruppe soll die Krise stoppen und
gerät in Die Hölle der Lebenden Toten (so der
deutsche Titel). Der Film treibt die Negation
auf die Spitze: es gibt keine Sympthieträger
mehr, wir beobachten ein Spektakel, in dem
Seelenlose Mordgierige niedermachen – wobei
beide Attribute auf beide Seiten zutreffen. So
schundig Virus in der Umsetzung sein mag, so
konsequent verschreibt er sich der
illusionslosen Variante des Zombiefilms, in dem
eine korrupte Menschheit sich ein tödliches
Ebenbild schafft."
Auszug aus dem im Sommer erscheinenden Buch
"UNTOT - Zombies Film Medien" mit einem Beitrag
von Frank Neumann.
Eine Wiederaufführung aus dem Trashnite-Archiv
von 1999, denn es handelt sich um eine echte
Stinkperle, die wir in bester Erinnerung haben!
Was anzumerken bleibt: Ein Riesenspaß, wenn man
auf miese Schauspieler, Overacting, hohes Tempo,
viel Kunstblut, Archivaufnahmen ostasiatischer
Dschungel und überambitionierte deutsche Synchro
steht!
Mi, 16.06.- Jubiläum !!!
Aus der Einladung:
"Liebe Freundinnen und Freunde des gepflegten
Schunds,
ein klitzekleines Bisschen mehr noch als üblich
freuen wir uns nächsten Mittwoch, Euch zu begrüßen
- können wir doch die 350. Aufführung
feiern!
Um besondere Leckerlis nie verlegen präsentieren
wir Euch
SPACE IS THE PLACE
von Sun Ra und John Coney, USA 1972
Ein ganz erstaunlicher Genremix aus
Science-Fiction, Blaxploitation, Musikfilm,
politischem Manifest und halluzinierter
Autobiografie, der von den ratlosen Produzenten
als "campe" Komödie verstanden wurde, vom
Drehbuchschreiber und Hauptdarsteller aber als
veritable Illustration seiner "afrofuturistischen"
Mythologie... War er doch in seiner Jugend zum
Planeten Saturn teleportiert worden, wo ihm
freundliche Außerirdische nahelegten, sein Studium
zu schmeissen und Musiker zu werden. Wer hätte den
Rat nicht befolgt? Sun Ra jedenfalls tat es und
wurde zu einer der umstrittensten Gestalten der an
Exzentrikern sicher nicht armen Freejazz-Szene.
Sun Ra nimmt uns also mit auf einen
Zelluloid-Trip, der sich gewaschen hat: komplett
mit knalligen Kostümen, bewußtseinsverändernden
Dialogen, cheapen Tricks und erfreulich billigen
Kulissen. Bitte anschnallen!
In the first scenes of the film SPACE IS THE
PLACE a spaceship from an idyllic planet sets
course for the Earth. Sun Ra is in command. From
behind his keyboards he pilots the music-driven
ship and its crew, The Intergalactic Solar
Arkestra, first to Egypt and then, across
deserts, mountains and cities, to the United
States. Sun Ra has come to our planet with a
mission: the salvation of the Afro-Americans.
His ship offers them the possibility to leave
the Earth and to build a new life on Saturn
without the interference of whites. The Earth is
doomed, the arrival of the musician is an omen
of the Apocalypse. When his ship lands and The
Arkestra, surrounded by pulsating laser beams,
set foot on our planet, a prophesy is fulfilled
and the end of time has come. 'We work on the
other side of time', Sun Ra explains.
Wir freuen uns, die recht neue, komplettierte
Fassung zeigen zu können, die statt der FBI-kurzen
63 Minuten der VHS Fassung nun wieder die vollen
82 Minuten hat. Far Out!
Danach müsst ihr nicht runterkommen, denn wir
bleiben gleich im Orbit und zeigen einen unserer
all-time-faves:
STAR CRASH
Italien 1978
Einen der schamloseren Star-Wars-Klone, der darum
umso unterhaltsamer geriet! Auch wenn manche
Rezensenten dies nicht recht erfassen konnten,
handelt es sich nicht um eine Parodie, sondern um
unblutigen Ernst... Nie war das Weltall so bunt,
nie die Kostüme enger und nie die Helden lockiger.
Um den Film zu einem Heuler zu machen, wäre es gar
nicht notwendig gewesen, David "Knightrider"
Hasselhoff mitspielen zu lassen, aber es hilft
schon! Insider freuen sich auch über Joe "Maniac"
Spinell als Schurken, Caroline "Dracula jagt
Mini-Mädchen" Munro und Luigi "Hercules 2" Cozzi
als Regisseur, aber alle anderen werden sich auch
nicht langweilen. Wort!
20.10.2010
Aus der Einladung:
"Zum Semesterstart präsentieren wir ein ganz
besonderes Schmankerl, nämlich
KWAIDAN
von Masaki Kobayashi, Japan 1965
Formal ein Episodenfilm mit vier voneinander
unabhängigen Geschichten, in welchen das
Übernatürliche in die Realität übergreift;
qualitativ, inszenatorisch und visuell jedoch
meilenweit von zeitgleich im Westen entstandenen
Horror-Anthologien entfernt.
Eine völlig baffen Jury in Cannes war das
seinerzeit einen Spezialpreis wert, und auch heute
noch kann die einzigartige, gleichzeitig
miniumalistische wie opulente Optik hypnotisieren
– viellelicht sogar mehr denn je in einer von
sterbenslangweiligen digitalen Tricks zugemüllten
Filmlandschaft...
"One of the most meticulously crafted
supernatural fantasy films ever made"
See you!
Frank und Jörg
ps.
Manche werden fragen: Nur ein Film im
Trashnite-Programm? Gemach! Es handelt sich
immerhin um den zweitlängsten jemals bei uns
gezeigten Film (183 Minuten), der nur vom
legendären AMAR AKBAR ANTHONY auf die Plätze
verwiesen wird (184 Minuten)... Sollte jemand
danach Hals und Pupille wider erwarten nicht voll
haben: da wird uns schon was einfallen..."
24.11.2010
Aus der Einladung:
"80er sind sooo Nuller, die 90er noch nicht ganz
wieder da; wir pfeifen drauf und setzen ein
zünftiges Y2K Special an!
KAMELIENDAME 2000
von Radley Metzger, Italien/USA 1969
Extrem stylisch in Szene gesetzte und mit einem
fein verdudelten Soundtrack unterlegte Version des
Skandalromans von Alexandre Dumas. Metzger als
ausgewiesener Fachmann fürs Schlüpfige (späteres
Porno-Pseudonym: Henry Paris!) bietet allerhand zu
unserer Unterhaltung auf: Schöne Menschen,
schmutzige Phantasien, flotte Klamotten, mondäne
Sets, harte Drinks, locker sitzendes Geld,
körbeweise Ennui, dekadente Parties und jede Menge
Pillen und Pülverchen. Dass das alles zusammen
nicht unbedingt glücklich macht, lernen die
internationalen Jetsetter in Rom auf die harte
Tour, wir hingegen jedoch gemütlich
zurückgelehnt... Angemessende Getränke und
Genussmittel bitte selbst mitbringen!
Wir zeigen die amtliche alte Deutsche
Kino-Fassung, da diese die beste ist. Wort!
CHERRY 2000
von Steve De Jarnat, USA 1987
Das Problem kennen viele: mitten im
Beziehungsgemenge brennt der
Lebensabschnittspartnerin die Sicherung durch.
Ärgerlich für Männer wieSam Treadwell (David
Andrews), dessen bessere Hälfte eine Roboterdame
ist und diese im wörtlichen Sinne durchbrennt
(weil er die famose Idee hat, mit seiner
Robotermieze ein Schaumbad nehmen…) Doppelt
ärgerlich, dass sein Lieblingsmodell „Cherry 2000“
nicht mehr hergestellt wird! Was liegt also näher,
als sich in Begleitung einer der wenigen noch
vorhandenen „echten“ Frauen (Melanie Griffith) auf
den Weg in eine typische Postapokalyptische „Zone“
zu machen, um in einer stillgelegten Roboterfabrik
nach Originalbauteilen zu suchen. Lupenreiner
SciFi Gendertrash!
See you!
ps. was das alles mit dem Semesterthema
"Unsichtbar" zu tun hat? Vorbeikommen und
rausfinden!
pps. um ein Haar hätten wir Euch ein
Triple-Feature mit "Cinderella 2000" vorgesetzt.
Erleichtert oder Enttäuscht?
15.12.2010
Aus der Einladung:
"die letzte trashnite in diesem jahr steht ganz
im zeichen der nikolaus - nachlese.
das weihnachtliche schrottfilmpaket umfasst dabei
diesmal nicht nur zwei eindringliche
charakterstudien, die die eher unbekannten seiten
des beliebten rotmützen-charakters beleuchten;
darüber hinaus gibt es auch eine moderne
interpretation des dickensschen märchens "A
Christmas Carol " und vergleichsweise besinnlich -
zeitgenössische musik.
Santa Claus Conquers the Martians
Nicholas Webster USA 1964
stammt das drehbuch wirklich von einem
erwachsenen? oder ist ein hyperaktives ADS kind im
Zuckerrausch über seinen Science-Fiction
Spielsachen eingeschlafen und brabbelt sich und
uns durch die verschrobene geschichte von
marsianern, die den guten alten nikolaus aus hier
nicht gespoilerten gründen entführen?
sci-fi-Fantasy, für die sich ed wood
möglicherweise schämen würde!
wem die geballte niedlichkeit dieses films dann
doch etwas zu sehr aufs sarkastisch / zynisierte
spät nuller bzw. früh zehner gemüt schlägt, wird
den klassischen kindertraumaslasherfilm
Silent Night, Deadly Night
Charles E. Sellier Jr. USA 1984
zu schätzen wissen. ein bemerkenswerter streifen,
der seinem protagonisten nicht nur ein, sondern
gleich eine ganze reihe von traumata auf die
schmalen schultern bürdet: mörderische santa
Kläuse, durchgedrehte nonnen, onkels in
Irrenanstalten, fanatische Mütter-Oberinnen,
Akstgeschnetzel, Schlitten-action,
geweih-piercing... was passt besser in diese
vorweihnachtliche zeit?
vielleicht ein entspannender kurztrickfilm,
Aqua teen hunger force: Cybernetic Ghost
of Christmas Past from the Future
Matt Maiellaro, Dave Willis USA 2002
eine sehr sehr SEHR freie adaption der
Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens.
oder ein ständchen der beliebten pop-gruppe
Flaming Lips (deren amateurarthouse - videoclip -
extravaganza man beim besten willen nicht die
volle 90 minuten strecke durchhält. wirklich
nicht...)"
Es gab 8 Trashnites in 2010!
<< 2009
>> 2011
|