1994
Spätestens zu diesen Filmen
wechselte die Location: man zog nun
nomadisierenderweise mit einem sogenannten Medienschrank durch die HfG. Das war ein grosser
grauer Sperrholzkasten auf Rollen, in dem ein
grosser Monitor und zwei Videorecorder fest
eingebaut waren. Die über Jahre hinweg gleichen
Probleme waren mannigfaltig:
Verfügbarkeit
es war nie klar, wo der Schrank überhaupt stand.
Entweder liess man es drauf ankommen, was aber
mindestens einmal dazu führte, dass der Schrank
unauffindbar blieb (wahrscheinlich in einem
abgeschlossenen Raum), oder man musste versuchen,
rechtzeitig einen Hausmeister aufzutreiben, der
den Schrank freigab bzw. vielleicht sogar ins
richtige Stockwerk fuhr. Schlimm war auch, wenn
Diplome präsentiert wurden (vornehmlich
Produktgestalter waren hier üble Zeitgenossen), da
dann evtl. der Schrank "gebraucht" wurde.
Unverschämtheit! Meist sah (und hörte) man aber
Mittwochs abends den grauen Koloss durch die Gänge
kollern, mit fn, jr und/oder js hinten und vorne
dran.
Der letztliche Veranstaltungsort
hing dementsprechend von verschiedenen Faktoren
ab. Oft war es die Cafeteria (gut), manchmal aber
auch ein Seminarraum, oder schlichtweg das
Treppenhaus (schlecht!). Je nach Standort
variierte die Frequenz zufällig vorbeikommender
Studenten - die in der Regel irritiert bis
verstört wirkten. Naja, wenn man bis um elf abends
hektisch an seinem Diplom gebastelt hat, und trift
dann auf eine Horde nicht mehr ganz nüchterner
Kommilitonen, die grölend einen blutigen Mistfilm
begleiten, kann das wohl doch einen
Kulturschock darstellen. Es ist jedenfalls nicht
überliefert, dass einer dieser Passanten länger
ausgeharrt hätte oder gar zum Stammgast wurde.
Betriebsfähigkeit
Der neuere der beiden Recorder im Schrank
funktionierte eigentlich nie, das ältere Gerät war
ein Dinosaurier von immensen Ausmaßen, welches
aber wenigstens leidlich zuverlässig war. Trotzdem
gab es quasi jeden Mittwoch kritische Minuten,
wenn doch irgendwelche Anschlüsse oder
Einstellungen nicht stimmten und
Trashnite-Teilnehmer auf Knien und mit
hochgekrempelten Ärmeln versuchten, am Recorder
vorbei durch die Schlitze im Schrank etwas neu zu
verstöpseln. In der Regel half es auch nicht
sonderlich, dass die übrigen Anwesenden mit guten
Ratschlägen nicht sparten bzw. bereits die ersten
Tüten anzündeten, um die Zeit zu nutzen. Hier ist
die Trashnite fb zu ewigem Dank verpflichtet, der
in oft aussichtslosen Situationen doch noch dank
seiner profunden Kenntnisse in Videotechnik eine
Lösung fand und erst danach einen baute.
Di, 17.04.94
ANGEL OF VENGEANCE
(Bestand fn)
KING OF NEW YORK (Bestand jr)
Ansonsten leider nichts zu rekonstruieren.
Zumindest CABAL haben wir
im selben Raum gesehen, also in 1994 sicher auch
noch andere Filme aus der UFO-Liste.
Es gab mindestens 2 Trashnites in 1994!
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