2020
"Liebe Freundinnen und Freunde des guten
schlechten Geschmacks,
seit Jahren stand der Wunsch – seitens
wohlgeschätzer Stammgäste – im Raum, nun es ist
soweit: wir starten in eine technisch neue Ära!
Nach VHS, Video CD (ja, sowas gab es mal); DVDs
und Abspielerei vom Laptop werden wir nun das
Internet bemühen, um Euch mit zweifelhafter Ware
zu beliefern.
Wir haben zwar Kosten, aber keine Mühen gescheut,
um eine famose Lösung für unsere Zwecke zu finden.
Eine halbwegs vernünftige Internetverbidnung
vorausgesetzt, erwartet Euch nicht nur
Livestreaming synchron für Alle, sondern sogar die
(optionale) Möglichkeit, per Bild, Ton oder Chat
Euren hochgeschätzten Senf dazuzugeben. Nur für
das „gib mal weiter“ haben wir leider noch kein
Konzept, aber vielleicht tut sich da auch noch was
demnächst.
Statt Kabelsalat und Codecrätseln erwarten uns
ganz neue technische Herausforderungen. Der
Aufwand auf Eurer Seite wird allerdings minimal.
Bevor wir Euch jedoch mit Details versorgen,
bitten wir um Info, ob ihr teilnehmen möchtet, und
zwar spätestens bis Montag Abend. Dann folgen
präzise Anleitungen für die überschaubaren ToDos
auf eurer Seite.
Ebenfalls bis Montag erhaltet ihr auch das
Programm. Aber das sollte ja wohl eher
nebensächlich sein, bei so einem historischen
Ereignis…
See you!
Frank & Jörg"
06.05.2020
"Dear all,
das erste Dreckige Dutzend Anmeldungen für unser
neues Format haben wir voll - hier noch mal die
Erinnerung, dass ihr Euch schnellstmöglich
rückmeldet, wenn ihr ONLINE teilnehmen möchtet.
Alle die bereits bescheid gesagt haben, bekommen
heute noch eine gesonderte Mail mit Details.
Für den Rest hier noch mal ein Tritt in den
Hintern in Form des Programms. DONT MISS!
Wir starten mit
MONDO CANDIDO
Italien 1975
Wir schauen die Deutsche Fassung aka. „Blutiges
Märchen“ mit einer amtlichen ollen Synchro.
Italienisches Original ginge auch, aber wer um
Himmelswillen hätte auch nur eine Sekunde Zeit,
auf einen Untertitel zu schauen bei dieser
visuellen Dampframme?
Es handelt sich um eine „Literaturverfilmung“,
anlässlich der man sich ein
Wiederauferstehungswunder wünschen würde, nur um
Voltaires Gesicht zu sehen. Verantwortlich
zeichnen Jacopetti und Prosperi, zwei Großmeister
des bildgewandten Nihilismus, die bereits in ihrem
bahnbrechenden Erstlingswerk MONDO CANE in den
60ern jegliche zarte Hoffnung auf ein positives
Potenziälchen im Menschen ausradierten.
War MONDO CANE noch eine Art Dokumentation über
eine Welt, die der Homo Sapiens als zutiefst
asozialer Irrweg der Natur ebenjene genauso
konsequent zu Grunde richtet wie sich selbst, so
bekommen wir es nun mit dem zu tun, was die Herren
unter einer Komödie verstehen. Das Ergebnis sieht
so aus, als ob Pasolinis perverse kleine Brüder
mehr als einen durchgezogen hätten mit „El Topo“
Jodorovski; oder vielleicht wurden auch eher
Fliegenpilze gemampft, das würde zumindest den
eigenartigen Nachgeschmack erklären, der beim
Publikum zurückbleibt. Eine surreale, opulent
fotografierte Achterbahnfahrt durch eine
quietschbunte Jauchegrube, mit einem 1a Score von
Riz Ortolani – wer könnte widerstehen?
Danach wird es erzählerisch wieder etwas
kohärenter, dafür sorgen
THE CLONES OF BRUCE LEE
Hongkong 1980
Hier müssen wir nicht mal irgendeine obskure
Trashfilmreview ausgraben um Appetit zu wecken,
Wikipedia sollte genügen:
Immediately after the death of Bruce Lee in
Hong Kong, Mr. Colin of the Special Branch of
Investigations asks Professor Lucas, a brilliant
scientist, to take samples of the late master's
brain tissue. Using these samples, Lucas creates
three perfect clones of Lee: Bruce Lee 1 (Dragon
Lee), Bruce Lee 2 (Bruce Le), and Bruce Lee 3
(Bruce Lai). The mission of the clones is to
fight crime in Southeast Asia. (…)
It has been called "The Mount Rushmore of
Bruceploitation films".
Wer jetzt noch zögert, sich für die Online
Trashnite anzumelden, dem/der können wir auch
nicht mehr helfen. Außer vielleicht beim nächsten
Mal…
See you!
Frank & Jörg
Am Mittwoch war es dann soweit. Der innere Kreis
der angemeldeten 16 (!) Männer (...) erhielt die
notwendige technische Information, um sich nicht
nur synchronem Filmgenuss hinzugeben, sondern sich
auch per Audio- und Videoschalte zu begrüßen und
zu bestaunen. Veteranen der allerersten Stunde
trafen auf treue Neuzugänge der letzten Jahre und
völlige Novizen, und trotz diverser technischer
Irrungen und Wirrungen konnten wir erfolgreich ein
völlig neues Kapitel unserer fast 30jährigen (!)
Geschichte aufschlagen. Kam fast an die Mondladung
heran...
"Liebe Gemeinde,
Krisen haben wir wahrlich schon genug miterlebt in
über 400 (!) Filmen und fast 30 (!) Jahren. Daher
übernehmen wir die Strategie, die sich in den
meisten Plots als ebenso erfolgversprechend wie
unterhaltsam erwies: Angreifen!
Wir werden also ab sofort jeden Mittwoch einen
Film zeigen, muahawahahaha! Eine Extraportion
Ausrufezeichen gibts gratis dazu! Es geht also
künftig Schlag auf Schlag, dafür aber in
sitzfleischfreundlicherer Länge.
Nach dem bahnbrechenden Erfolg der letzten
Aufführung werden wir das Ganze wieder online
durchführen. Es gab natürlich die eine oder andere
technische Schwierigkeit, aber hey, ist halt
Trashnite.
Wer beim letzten Mal dabei war, erhält automatisch
am Mittwoch den Link zu Teilnahme. Wer drüber
hinaus interessiert ist: bitte möglichst bald
melden, dann erhaltet ihr die Info, wie das
funktioniert.
Das Programm für den 13. Mai folgt in Kürze.
See you!
Frank & Jörg"
Mi, 13.05.2020
"Hossa,
hier nun das Programm für Mittwoch. Wenn ihr noch
nicht wisst, wo ihr Euch für das Online Glotzen
& Chatten registrieren müsst, bitte Nachricht
senden. Alle, die beim letzten Mal dabei waren
oder zumindest Interesse bekundet hatten, bekommen
den Link am Mittwoch sowieso.
Los gehts, für die Auswahl zeichnet diesmal Jörg
verantwortlich:
Ryūzō to Shichinin no Kobuntachi
Takeshi Kitano dürfte den gewissenhafteren um
nicht zu sagen: älteren Besuchern der
Trashmovienight kein Unbekannter sein. Das launige
Multitalent verwöhnte uns mit Klassikern wie
„Sonatine“, einem Film über gelangweilte Yakuzas
am Strand, beinhartem Scheiß-Cop-Drama-Stoff nach
„Bad Lieutenant“ Vorbild „Violent Cop“, das
unglaublich traurige kleine Perlchen von einem
Behinderten/Surf-Crossovermelodram „A Scene At The
Sea“ und allem, was sonst noch dazwischen los war,
blinde Samuraimasseure, Yakuza im Hiphop-Exil,
Autobiographisches etc.pp. Zwischen dem
sorgfältigen Inszenieren fast schon traumartig
anmutender Tableaus und einem magischen Gespür für
das richtige Timing, den richtigen Flow, blitzt
aber immer auch ein bizarrer, selbstironischer
Humor auf, der gerne mal ins abstrus-alberne
knickt. In genau diese Kerbe schlägt „Ryūzō to
Shichinin no Kobuntachi “ also etwa „Ryūzō und
seine sieben Spießgesellen“ von 2015.
Ein alter Yakuza und seine alte Gang legen sich
mit jüngeren Yakuza an.
Hilarity ensues.
Mehr wollen wir hier einfach mal nicht verraten.
Aber versprochen: es ist eine feine Sache, die
alten Helden beim alte Helden spielen zu
betrachten.
Und sich dann mal ganz kurz im Spiegel zu sehen.
Und hoffentlich ein wenig „fernöstlich zu
schmunzeln“.
Zeigt die „Dritten Zähne“, GenossInnen!
See you!
Jörg & Frank"
Mi, 20.05.2020
"Hochverehrtes Publikum,
nun haben wir Blut geleckt — und dass dies erst
der Anfang zunehmender Turbulenzen ist, wissen wir
aus reichlich flimischem Anschauungsmaterial.
Es geht also weiter mit unserem brandneuen
Online-Format, und wer noch nicht weiß, wie die
Teilnahme geht - rasch melden. Alle, die schon
bisher nähere Infos erhalten haben, sind im
exklusiven Spezialverteiler und erhalten am
Mittwoch den Link zum Mitschauen und -chatten.
Was wird serviert?
Spontan habe ich mich soeben entschieden, Euch
einen serbischen Arthouse-Klops über Wilhelm
„Orgon“ Reich diese Woche DOCH zu ersparen; dafür
dürft ihr zweifelhafte Vorfreude entwickeln auf
LOFT
BRD 1985
Regie: Eckhart Schmidt
Drei Jahre, nachdem unser Regisseur der
saumagensatten Kohl-Republik ein aus heutiger
Sicht geradezu niedliches Skandälchen bescherte
(indem er eine bis dato unbescholtene
Teeniemusikmoderatorin nicht nur nackisch, sondern
als psychisch aus der Kurve geflogene Kannibalin
präsentierte), legte er noch einen drauf. Diesmal
ging es nicht unter einer irgendwie
links-rechtsradikalen Endzeitsekte, die in einer
unspezifizierten Zukunft blasierte Yuppies
kidnappt, um sie nicht nur sexuell zu
drangsalieren, sondern auch von der subversiven
Kraft großformatiger Acylmalerei zu überzeugen.
Ganz erstaunlich ist der zu besichtigende Abgrund
von schauspielerischer Inkompetenz. Damit allein
könnte das Sehvermögen bereits voll in Anspruch
genommen sein, wären nicht auch noch
übermotivierte Beleuchter am Werk gewesen, die
eine ganze Kiste Farbfilter aus der Filmhochschule
geklaut haben SOWIE Ausstatter, die schlecht
sitzende 80er Mode von ihren Kumpels schnorrten.
Ja, so scheisse sah das aus damals. Damit sich die
Gehirne der Zuschauer bloß nicht einschalten, wird
sicherheitshalber auch noch der Hörsinn attackiert
– mit einem heillos überfrachteten „Sounddesign“,
das billige Synthieklänge nicht der Musik
überlässt, sondern in ziemlich jeder Szene einen
wahren "Zirkus Drone“ veranstaltet.
Ein ganz verblüffendes Müllhäufchen, das
seinerzeit ein paar Szenen der FSK Schere opfern
musste. Allerdings zeigt sich in der kompletten
Fassung, dass uns diese kein Deutchen Sinn mehr
beschert, dafür etwas mehr Kunstblut. Kann nicht
schaden.
Apropos Kunst: im Netz kann man lesen "Nach
Aussage von Eckhart Schmidt geht es in LOFT um
den Kampf Kunst gegen Geld." Das gilt es zu
überprüfen, Ehrensache.
Wer jedoch auf solche Bedeutungsebenen pfeift, mag
dem Resümee anderer Kollegen vertrauen: “(…)
wirkt wie ein Fiebertraum eines sexuell
abseitigen Kunststudenten“.
Sounds intriguing? Film ab!
See you,
Frank & Jörg"
Mi, 27.05.2020
"Liebe Alle,
erneut treffen wir uns ONLINE. Wer schon dabei war,
erhält am Mittwoch ca. 19:00 den Link.
Wer noch weiss wie es geht: rasch melden. Allen
Zögerlingen sei gesagt: hier zeigt sich das Internet
von seiner besten Seite, der letzte Mittwoch war
sensationell - don’t miss!
Diesmal ist es an Jörg, Euch zu verblüffen, und zwar
mit:
The Killing of Satan
Lumaban ka, Satanas (Philipinen, 1983)
Hols der Deibel, irgendwann platzt einem guten
Christenmenschen einfach der Kragen. Wenn
unbescholtene Philipinos durch den Leibhaftigen
Satan und seine dämonischen Schnauzbart-Schergen auf
das übelste gequält und geschunden werden, dann
braucht es schon einen bis an den Schnauzbart von
Gottes Geist durchdrungenen Superchristen in
modischer Jeansjacke, der dem Satanistengesindel
zeigt, was eine Harke ist. Der Plastik-Dreizack, mit
dem der Antichrist, in traditionellem Rot geschminkt
und mit ebenfalls stilechter Spitzbartpopelbremse
ausgestattet, ist es jedenfalls nicht, soviel sei
hier schonmal verraten.
Keine Chance hat Herr Satan, was man aus dem ein
klein wenig spoilerigen Titel ja nun recht gut
ableiten kann. Der Film heisst wörtlich übersetzt in
etwa "Kämpfe, Satan", was ein Jota subtiler
daherkommt, aber da wir die fulminat schauerlich
synchronisierte Amiversion am Start haben, wollen
wir mal den lieben Gott einen guten Mann sein
lassen. Dennoch feuern er und die Seinen auf allen
satanistischen Zylindern und fackeln ein magisches
Zauberfeuerwerk ab, dass es nur eine Art und Weise
ist: Wasserzombies, magische Laser-Strahlen,
Zauberei, sehr große Steine, sinnlos vor sich hin
explodierende, sturmgebeutelte Natur, Formwandler
und alles mögliche an Getier werfen sie ins Rennen.
Soll niemand sagen, die Kräfte des Bösen gäben sich
nicht weidlich Mühe.
Nützt natürlich nix, Gottes Wege und so weiter. Jede
kleine sexy Schlangenboy, jede Strahlenhypnose,
jeder rüde Schlag in die Fresse eines unbescholtenen
Christenmenschen hat seinen Gegenzauber, und unser
schnauzbärtiger Jeans-Jesus-Verschnitt kennt sie
alle, schließlich ist er im Auftrag seines toten
Onkels UND Gottes unterwegs.
Lassen wir also diesen tatsächlich bestürzend ernst
gemeinten Klassiker des Christploitation-Genres aus
dem Jahre des Herren 1983 (also zwei Jahre, bevor
wir feststellen mußten, dass eigentlich das Kapital
oder der Künstler an sich oder der Mensch oder alles
oder nix oder laber und Rhabarber in Wirklichkeit am
deprimierenden Gesamtzustrand der Welt schuld sind,
siehe LOFT, die neue Saat der Gewalt, letzte TMN),
in unsere Herzen und erleben wir ein extrem
wunderliches Pro-Gott-Propagandaspektakel, zu dem
die verblüffte Fachpresse schreibt:
"The Killing of Satan never strays from a
position of absolute piety, although it’s version
of piety admittedly also involves lots of explicit
nudity and graphic gore. In short, it’s that rare
film that walks the high wire between having
something for everyone and something for
absolutely no one at all, and for that it deserves
to be held in no small amount of awe, if not
admiration." (Todd, Teleport City)
(...)"No actual satans were killed during the
making of this movie"(...)
Travis Travieso, YouTube Kommentator
Hauptdarsteller Ramon Revilla, Sr., einem ehemaligen
Pinoy Senator, wird nachgesagt, er habe über siebzig
Kinder in die Welt gebracht, von denen wiederum
einige ihre Geschwister aus dem Leben befördert
haben sollen, aber das ist eine andere Geschichte...
See you!
J & F
PS: die Playlists der letzten Jahre sind jetzt
ergänzt! Wie immer in schlampigem, aber
unzerstörbarem statischen HTML von Hand gecodet. Für
die Veteranen nun in 2 Pixel größerer Schrift.
Mi, 03.06.2020
"Hochverehrtes Publikum,
mindestens 413 Filme haben wir schon aufgeführt,
aber wenn man auf unserer Website das Stichwort
„Afrika“ sucht: Null Ergebnisse. Dieser im wahrsten
Sinne des Wortes weiße Fleck auf der Landkarte wird
nun bearbeitet! Nachdem wir in der letzten Woche
gelernt haben, was christliche Magie auf den
Philippinen in den 80ern so anrichtete, schließen
wir nun unsere (vermutlich kollektive) Bildungslücke
bezüglich zeitgenössischer Action made in Uganda.
Vor einigen Jahren ward mir von Freunden ein
staunenswerter Bildband mit Filmpostern aus Ghana
zuteil, worauf sich allerdings zeigte, dass es
leider quasi unmöglich war, an die darin enthaltenen
Direct-To-Video Produktionen zu kommen, da jene nur
für den lokalen Markt produziert waren („Desperate
Billionaires 2", anyone? „Black Bras“? „Nothing for
Nothing 3“?). Nun jedoch wurden wir von fachkundiger
Seite (Danke, Anke!) auf eine brandaktuelle
schwarzafrikanische Produktion aufmerksam gemacht,
mit der wir Euer Leben bereichern möchten.
Noch sind wir sehr wenig bewandert in den feinen
Unterschieden zwischen ghanesischem und ugandischem
Filmschaffen, aber es scheint aus laienhafter Sicht
ersterem ein starkes Faible für Übernatürliches zu
eignen, während letzteres darauf bedacht ist, alle
paar Sekunden etwas in die Luft zu jagen.
Verblüffend ist, dass sich in üppiger
Gewalttätigkeit eine ansteckende Lebensfreude und
sonnige Grundhaltung transportieren kann – geradezu
komplementär zur deprimierend düster-zynischen
Destruktivität insbesondere des US-Amerikanischen
Kino-Mainstreams. (Vielleicht ist es auch nur mein
persönlicher Blick, aber für mich erschließt sich
schon lange nicht mehr der Unterhaltungswert etwa
von Superhelden-Francises voller eiskalter
Grausamkeiten, die entweder „betroffen“ machen
sollen oder einen vergifteten kathartischen Effekt
anbieten, bei dem ein erzreaktionärer Subtext
mittransportiert wird.) Es ist keineswegs schade,
dass diese Art der Unterhaltung den Zenit
überschritten hat und hoffentlich bald zu einer
kulturellen Randerscheinung wird, zumindest im
globalen Maßstab.
Es gibt Besseres! Die Kollegen aus Afrika
unterlaufen ALLE Produktionsstandards und drehen
Filme für ein Budget, das nicht mal für die
Espressos an einem Netflix-Originals Drehtag reicht,
und diese Filme sind unvergleichlich origineller,
schneller, lustiger und sogar cleverer! Sehr
erfrischend, so viel Medienkompetenz aus einer
Region zu sehen, die sonst von uns ahnungslosen
„nördlich-der-Wüste“-Typen eher mit dem Label
„Failed States“ assoziiert wird.
Bezüglich aller weiteren Details wie Titel usw.
verweisen wir auf das neue Trashite Sonderformat
„Überraschungsfilm“. Bei den einführenden Worten
gibt es alle wichtigen Infos. Ein Grund mehr, sich
vielleicht doch noch neu anzumelden zum
Online-Gucken…?
(Ergänzung: gezeigt wurde CRAZY WORLD von den
Wakaliwood Studios)
Neuerdings spielen wir immer nur einen Film, aus
Sitzfleischgründen. Wermutstropfen ist dabei, dass
wir keine desorientierenden Double-Bills mehr
basteln können (THEMROC vs. PEE-WEES BIG ADVENTURE
hat uns noch keiner nachgemacht), aber diesmal passt
das ganz gut: es wäre kaum möglich, einen anderen
Streifen mit unserem Uganda-Trip zu kombinieren,
ohne schwerste Nebenwirkungen zu riskieren.
See you!
Frank & Jörg
ps. Da wir diesmal keinen Klassiker bereits lange
verschiedener Regisseure zeigen, haben wir uns für
eine Spende an die quicklebendigen Filmemacher
entschieden. Und das schon vor der Szene, die ihr
auf dem Poster findet… sicher ist sicher."
Mi, 10.06.2020
"Girls, Guys, Everyone,
hier das Programm – wer noch nicht online dabei war,
möge sich bei Interesse anmelden, zwecks Erhalt der
notwendigen technischen Details. Die Neu-Veteranen
erhalten wie immer morgen den Link zur Teilnahme.
Durchkuratiert werden wir diesmal von Jörg:
Planet der Stürme
Планета бурь (Planeta Bur)
R: Pavel Klushantsev
Sowjetunion 1962
Liebe Gemeinde,
es begab sich aber zu der Zeit, dass ein kalter
Krieg wütete und die Russen Mensch und Tier beherzt
ins All hinaufschossen und das glückliche Sowjetvolk
mit gutgelaunter Propaganda im Mantel spannender
utopisch-phantastischer Kinofilme auf schnurgerade,
in die gülden-rötliche Zukunft führende Linie
gebracht wurde.
Trickfilmpionier Pavel Klushantsev spann 1962 das
Garn um eine gebeutelte Venus-Expedition, komplett
mit kernigen Wissenschaftlern, die auch mal
sonderbar gut gelaunt mit einer hochgradig
unfuturistischen Oldschool–Pistole von
Brontosaurus-artigem Echsenviechzeugs „Blutproben“
entnehmen (“Scheint ein Saurier zu sein“),
amerikanischen Robotern mit dann doch nicht so recht
Partei-kompatiblem Hang zum Egoismus, einer
grüblerisch – schmachtenden Kosmonautin im Kampf mit
sich selbst (sie darf – natürlich – als Einzige das
Haus -äh -Raumschiff in der Umlaufbahn um die Venus
NICHT verlassen, obwohl sie schon bei der
Mondexpedition (!) dabei war und nun zwischen
Forscherdrang, Liebe zu einem der Kosmonauten und
dem Pflichtgefühl für die Partei-Sache hin und her
schwankt), Schwebeautos, Flug- und Hüpfechsen,
Tentakelpflanzen und einem erfreulich fremdartig –
stimmigem Venus-Set inklusive Unterwasserruinen und
Vulkan-Action. Das einzige, was im Film fehlt, sind
Bikinigirls, und das fand denn auch Roger Corman,
der den Film in den 60ern erwarb um nicht ein,
sondern gleich Zwei Filme mit Szenen aus Planeta Bur
anzureichern:
- ‘Voyage to the Prehistoric Planet’
(1965) und
- ‘Voyage to the Planet of Prehistoric Women’
(1968)
heißen die beiden Patchwork-Streifen, die ebenfalls
von hohem Unterhaltungswert sind. Wer nach dem
Genuss dieser beiden Quatsch-Remixe immer noch nicht
restlos von den finsteren Fähigkeiten des „Freien
Marktes“ westlicher Prägung überzeugt ist, kann sich
unserethalben on Top den Schmuddelfilm „Sex Galaxy“
(2008) zu Gemüte führen, der sich ebenfalls tüchtig
aus Planeta Bur bedient. Aber warum riskieren, dass
das Laptop oder die Tastatur aus versehen
vollgekotzt wird...
Wir jedenfalls wollen dem unbekannteren Original
Tribut zollen.
Frau Page vom „Boston Globe“ stellt fest: „Planet
of Storms“ connects with rare depth and wit, and
its stock characters question at least as many
things as they shoot at. Now that's fantastic.“
...und dann wäre da noch als Kefir-Häubchen auf dem
Borschtsch das wunderliche Twist-Ende, dass zwar
nicht in der possierlich von der DEFA
synchronisierten Fassung enthalten ist, wir aber
selbstverständlich aus der Original-Version
heraus-extrahiert haben, um es quasi als
Post-Credit-Sequenz (In Your Face, Marvel!) den
geneigten ZuschauerInnen zu kredenzen.
Auf auf zum gemeinsamen Stream, GenossInnen! Die
Trashmovienight hat immer Recht.
See you!
J&F"
Mi, 17.06.2020
"Hi there!
Nein, es ist nicht die Zeit für läppische Scherze
über Polizeigewalt. Aber eine Runde Over-The-Top
Splatter ist mal wieder fällig! Und da die
Nipponconnection gerade zu Ende geht, lassen wir auf
unsere Exkusionen in die italienische Geschichte,
nach Afrika und das sowjetisch geprägte All nun
einen fast schon nostalgischen Zwischenstop in
Fernost folgen.
Wir drehen eine Runde mit der
TOKYO GORE POLICE
Japan 2008
Allzuviel möchten wir gar nicht vorausschicken. Es
erwartet uns ein sensibles Drama über eine
Bergarbeiterfamilie im Hinterland von … ach nee,
eine Achterbahnfahrt durch eine fragwürdig
derangierte Welt, die ein Tokyo in der nahen Zukunft
darstellen soll (also jetzt quasi?), welches sich
vor allem durch wahlloses Herummutieren und
Hämoglobinsauereien der gröberen Art auszeichnet.
Wer schon ein wenig Spoilern möchte, sei eingedenk,
dass die „Full Movie“ Version auf YouTube fast
genauso viele Schnitte erlitten hat wie so mancher
Protagonist in der vollständigen Fassung (die wir
natürlich sehen).
TGP ist ein recht frühes Beispiel für digitales
Blut, aaaaaaber: noch günstiger war es seinerzeit,
ein paar Liter Glibber und Himbeersaft auf die
klassische Art am Set zu verteilen. Für Unterhaltung
ist also gesorgt – vor allem wenn man bereit ist,
das Hirn an der Garderobe unseres virtuellen
Filmpalasts abzugeben.
An dieser Stelle also noch mal der schon bekannte
Hinweis: meldet Euch an, wenn ihr online noch nicht
dabei wart – alle anderen erhalten Mittwoch ab ca.
19:00 den Zugang.
See you!
F & J"
Mi, 26.06.2020
"Take it away, Jörg:
Nach der wüsten Mutationsorgie im fragwürdigen
Zukunftspolizeistaat-Mutations-Phantasma Tokyo
Gore Police scheint es nötig, das zeitlose
Problem „Geld: Wer hat es, wie kriegt es derjenige,
der es gerade nicht hat, und wo zum Teufel ist es
eigentlich genau?“ auch mal aus westdeutscher
Tätersicht zu beleuchten.
In DEADLOCK (BRD 1970, Regie: Roland Klick)
wird zwar nicht wild um sich mutiert, trotzdem geben
sich hier drei staubige Männer sowie zwei
dauerstoned wirkende Frauen, unrechtschaffen Mühe,
a) die eingangs gestellte Frage nach Kräften in die
heiße Wüstenlandschaft Israels des Jahres 1970 zu
brüllen und sich dabei b) nach allen Regeln der sehr
Spätitalowestern- / Psychedelic-Kunst das Leben und
Überleben so unangenehm wie nur möglich zu
gestalten. Was Ihnen, soviel sei verraten, auch
prächtig gelingt.
Moment mal: Ein deutscher Italowestern? Aber Hallo!
Alles drin und dran in Herrn Klicks
Sergio-Leone-on-bad-Acid Kultfilm: Schwitzen,
Bluten, Ballern, Sterben, Verstauben und Durchdrehen
in feinster Italowestern Optik. Wer hätte das dem
deutschen Autorenkino der sehr frühen 1970er
zugetraut? Der Streifen haute dermaßen auf die
Pauke, dass er prompt aus dem renomierten Wettbewerb
in Cannes hinauskomplimentiert wurde.
In your (way to clean) face, Winnepooh und boring
Old Schithand!
Zu den verballerten Krautrock-Klängen der Kölner
Band „Can“ quasseln, starren, prügeln, schießen,
schusseln, schlitzen und verwirren sich gegenseitig
Schauspielergrößen wie Mario Adorf, Marquard (der
kleine Bruder von Hark „Nordsee ist Mordsee“)
Bohm, Anthony „Bei Anruf Mord“ Dawson, Betty
„The Fiddler on the Roof“ Segal (deren Rolle
die IMDB äußerst uncharmant mit „Corinna, die
abgetakelte Schachtel“ beschreibt) und Mascha
„Schulmädchen Report 1.Teil“ Elm-Rabben im
symbolträchtig benannten Kaff „Deadlock“ um Kopf und
Kragen.
Wo isses denn nun, das Geld? Wer genau hat es? Will
es überhaupt wer? Oder doch nicht? Wer hat hier was
genommen? Wer nur einen schweren Sonnenstich? All
dies und mehr klären wir am Mittwoch, wie gehabt um
20 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit in der
seelenlosen digitalen Wüste des Internets.
Heizung an und Hose runter, Tässchen Mescal und
schwitzen bis der Arzt kommt.
See you!
J&F"
Mi, 01.07.2020
"Hochverehrtes Publikum,
auch in dieser Woche lautet die Frage: Wo ist das
Geld? Wie kommt man ran? Und, wenn man es hat: wie
hält man jene in Schach, die ranwollen?
Klar ist diesmal allerdings, wer es hat: ein fetter,
schmieriger Typ, der in einer versifften Hütte lebt
… aber nein, es ist NICHT Mario Adorf, und die Hütte
steht nicht in der israelischen Wüste, sondern auf
einer Müllkippe bei Rom. Wesentlich stärker
bevölkert ist sie – wer eine kammerspielartige
Übersichtlichkeit à la DEADLOCK gewöhnt hat, kann
sich auf einiges gefasst machen. Dafür muss man sich
hinsichtlich des vermittelten Menschenbildes nicht
umorientieren: Unfreundlichkeiten sind noch die
freundlichsten Dinge, die ausgetauscht werden.
Ansonsten gilt: wer weitere verbindende Elemente
zwischen den beiden Filmen zuerst entdeckt, bekommt
10 Punkte – wir haben ungefähr 1.000 zu vergeben.
Angefangen bei offensichtlicheren (Unrat
allenthalben) über vagere (irgendwas mit Italo) bis
zu jenen, deren Entdeckung zwar Punkte bringt,
lautes Aussprechen derselben aber nicht in jedem
Kontext Würdigung ("alles Nutten, auch Mutti").
Wie unterschiedlich die beiden Streifen trotz
erstaunlicher Schnittmenge sind, gilt es gemeinsam
zu entdecken. Am Mittwoch, um Achte!
Brutti, sporchi e cattivi
aka Die Schmutzigen, die Häßlichen und die Gemeinen
aka Dirty, Ugly and Bad
aka Down and Dirty
Italien, 1976
Link kommt wie immer rechtzeitig. Wer noch nicht
weiss, wie die Online Teilnahme geht, bitte vorab
melden.
See you!
F & J"
Mi, 08.07.2020
"Doch noch ein Programm für HEUTE 20:00!
...vergessen wir mal für einen kurzen Moment unser
eigentümliches Saison – Subthema „Geld, wer es wo
hat und wie bekommt oder doch nicht“.
Heute Abend geht es um das einzige, was noch geiler
ist als Geld: Machtgepimmel.
Auf dem Kometen
(ČSSR 1970, Regie: Karel Zeman)
Während sich die Spanier, die Araber, die Franzosen
und irgendwelche Waffenhändler noch am Problem des
Geldes UND der Macht mehr schlecht als recht
abarbeiten, sich also ränkeschmiedend mit diversem
Kriegsmaschinarium und Pferdlein um den Verstand und
das Leben zu bringen trachten, will es die Fügung,
dass ein Komet unseren Erdenball streift – und bei
der Gelegenheit das ganze kindische Gezappel an
Menschlein mit ins Weltall reißt.
Der dem Film zugrunde liegende Jules Verne Roman
„Hector Servadacs Reise durch die Sonnenwelt“ musste
natürlich noch für das hormonstrotzende und
wahrscheinlich auch chemisch getriggerte 70er Jahre
Jungtschechen-Publikum gehörig aufgepeppt werden.
Handelt der Roman eher vom verstört-neugierigem
Herumuntersuche auf einer fremden Welt, muss hier
Kolonialkonfliktaufarbeitung, Kanonen- und
Kochgeschirrgerassel, Saurierherden und eine große
Menge ANGELIKA eingearbeitet werden, damit die
schusselige Kolonialismus-Anarcho-Satire auch Herz
und Hose der stürmischen post - Dubčeks - Youngster
im äh Sturm nehmen konnten..
Karel Zeman, Trickfilmpionier und sehr skrupellos im
Ausleben seines Nostalgie-Fimmels (frühere Filme,
ebenfalls auf Motiven Jules Vernes beruhend, zeigten
die formschöne Verschmelzung von Realaufnahmen mit
kupferstichartigen Kulissen), zieht hier ein letztes
mal vom Leder und erschafft eine postkartenhafte
Sepia-Traumwelt, wie sie heutzutage nur noch äußerst
selten auf die Leinwand gebannt wird. (Präzieser:
gar nicht mehr. Und das ist schlechter als
besser...)
Also, in diesem Sinne: Hoffentlich ist es Beton :-)
„NA ZDRAVÍ!“ WEILS G’SUND IST UND SCHMECKT… SAGT
DER TSCHECHE! (Barschule München, Akademie of
modern Bartending) „Die No° 1: Becherovka - eine
heilende Quelle?(…) Entweder man mag und trinkt
ihn, oder man trinkt ihn, allein schon weil er
hilft. (…) Der sogenannte "Beton" ist wohl der
bekannteste Longdrink, gemixt aus Becherovka und
Tonic Water.“
See you!
J&F"
Mi, 15.07.2020
"Haltet den Termin frei – Link zur Teilnahme kommt
wie immer am Mittwoch nach 19:00, wenn ihr Interesse
bekundet habt.
Euch erwartet ein astreiner Überraschungsfilm, für
den wir schon wieder einen neuen Kulturkreis
ansteuern: Südamerika!
See you
F&J"
(gegeben ward MACUNAMAIA)
Mi, 22.07.2020
"Liebe Freunde,
"heute mal 2 Ansätze für die Einladung", ©
herrjoergritter.
1. Schwarzwald-Rambo Yves Rausch gefasst.
(Link zur entsprechenden Sommerlochgeschichte)
Nicht eingeölt genug!
2. Entscheidungsfindung bei der TMN - ein Blick
hinter die Kulissen:
Ich:
mmm hast Du schon was cooles für next week?
Ich könnte ja mal wieder ne Ladung geballter
80er Scheiße vertragen, wie z.B.
https://www.youtube.com/watch?v=e8CkqoQpO-o
(Link in Einladung rausgelöscht zwecks
Entspoilerung)
Rambo zambo mit blondem Babo
natürlich in glorreicher deutscher synchro
und geil ungeiler videoquali (obwohl es den kram
scheinbar, man höre und staune, auch als Blueray
gibt...)
Brain:
gekauft. mich hat die tischdeko überzeugt
(Link zur anbei gescreenshotteten Szene)
Und feddich is dis Programm.
Wir unkomplizierten Komplizen. Hach.
Dann bis Mittwoch!
Jörg und Frank
(gezeigt wurde der fulminante DEADLY PREY)
Mi, 29.07.2020
"Liebe Alle,
wir machen es kurz: mitgucken!
Euch erwartet ein postapokalytischer Trümmerhaufen
aus den glorreichen 80ern, die uns letzte Woche
schon schöne Flashbacks an längst vergangene
Videothekenreinfälle bescherten. Diesmal allerdings
lassen wir VHS-Schwammigkeit hinter uns, und
präsentieren feinstes HD – auf dass jedes schäbige
Detail gnadenlos zur Geltung komme.
Interessant wird es, wenn quer durch die Bank selbst
Schundfilmexperten nur 2 von 5 Sternen herausrücken
und auf fast rührende Weise ins Stammeln und
Schwafeln kommen:
"Ist dieser Film eines freitäglichen Filmabends
würdig?
„She“ macht es einem nicht einfach sich in
seiner Welt zu verlieren. Die willentliche
Aussetzung der Ungläubigkeit mag nicht so recht
gelingen, wenn 23 Jahre nach der Apokalypse manche
Gebäude und Gegenstände noch so aussehen als wären
sie neu, zeitweise noch Elektrizität vorhanden
ist, aber im Kontrast dazu Menschen im Stile der
Antike, des Mittelalters oder, wie es in vielen
post-apokalyptischen Filmen en vogue ist, ganz in
Leder, Nieten und Sportbedarf gekleidet sind. Dies
alles wirkt so, als hätte die Bevölkerung
grundsätzlich die Möglichkeit sich „normal“ zu
kleiden, entschied sich nach der „Cancellation“
allerdings dazu mit der genretypischen Mode zu
gehen. Um diesen Film genießen zu können, sollte
man es jedenfalls tunlichst vermeiden den
Weltenbau zu hinterfragen."
Sprachlich etwas mehr im Griff haben sich die
Kollegen von den Horrornews, wenn auch sie nicht der
Versuchung widerstehen können, einen Hauch von Logik
einzufordern:
You’ll never understand why Tom will keep cutting
body parts off a dude who not only immediately
heals from it, but the severed limb immediately
grows to be a duplicate of the original guy. After
the first two times, you’d think he’d catch on,
but nope. He keeps doing it like the brain derp
that he is. Of course, you never get to see how he
resolves the issue since the movie cuts away and
never lets you know what happened. You’re just
supposed to accept it when he just randomly shows
up later on. The film is filled with moments like
this, where you see a character in a predicament
but a few scenes later they’re somehow away from
the dire situation they’d been in. Either what
happened was inexplicably cut out of the film, or
the folks behind the camera didn’t know what to do
to show the characters doing something to save
themselves so they just moved on.
Seid ihr bereit?
See you!
F & J
(zwei Wochen Sommerpause)
Mi, 19.08.2020
"Liebe Alle,
noch läuft der Hochsommer, was läge da näher als ein
Ausflug ins winterliche Hokkaido? Aber bitteschön
klimaneutral? Könnt ihr haben:
HOKURIKU PROXY WAR
Japan, 1977
Neulich gab es tattrige Yakuza im Ruhezustand zu
bestaunen*, nun schrauben wir quasi ein Prequel
davor, das keines ist. Uns doch egal!
Versucht Euch vorzustellen, wie es es ein paar
Jahrzente vor Takeshi Kitanos gemächlichem Humor und
Altersmilde zuging … und seit versichert, es wird
erfolglos sein.
Denn was Kinji Fukasaku in seinem Spezialgebiet –
dem knallharten Gangsterfilm – anrichtet, sucht
seinesgleichen. Höchstpersönlich hatte er in den
Jahren zuvor mit seiner "Battles Without Honor
and Humanity" Serie die Meßlatte für
disoziales Verhalten und Gewalttätigkeit so hoch
gelegt, dass alle anderen Regisseure nur noch
drunter durchspazieren konnten. In PROXY WAR erntet
er die zweifelhaften Früchte seiner Vorarbeit und
kann es sich sogar erlauben, den atemlosen Krawall
der Vorgänger weiterzuentwickeln und uns in einem
(halb gefrorenen) Sumpf verkommener Moral herumirren
zu lassen. Bis es wieder richtig kracht. Letzteres
nicht zuletzt dank der tatkräftigen Mitwirkung von
Sonny „Streetfighter“ Chiba, der dem einen
oder anderen Bruce Willis in Sachen "Einstecken
Können“" Lehrstunden erteilt haben dürfte.
Abgebrühte Connaisseure konstatieren:
Hokuriku Proxy War is the culmination of the
yakuza cinema with brilliant settings, all star
cast, over the top violence and an intricate and
thoroughly satisfying plot. A masterpiece of the
1970s! … The most ruthless and gruesome
entry in yakuza cinema I've seen yet.
Mehr schreib ich heute nicht, weil es
erfahrungsgemäß selbst Regulars gibt, die nicht mal
bis hier lesen… verziehen, solange mitgeguckt wird!
See you!
Frank & Jörg
ps. Kaum zu fassen, dass Fukasaku im Jahr 2000 –
also fast 25 Jahre nach PROXY WAR – im zarten Alter
von 70 quasi im Alleingang ein neues Standardformat
der modernen Popkultur erfand mit BATTLE ROYALE,
nachdem er 1980 den teuersten japanischen Film aller
Zeiten gedreht hatte**, in dem ein Virushüsterchen
in Italien ausbricht und schließlich Millionen
Menschen tötet, aber nicht alle – das besorgt ein
aus Versehen losgehender Atomkrieg. Ups.
pps. Wir konnten noch drei (!) in Vergessenheit
geratene Trashnites rekonstruieren, samt
Einladungstexten und Plakätchen – Check out Oktober
2012 ff
* Trashnite am 13. Mai 2020, "Ryūzō to Shichinin
no Kobuntachi“
* Trashnite am 30. Juni 2004, „Virus“
Mi, 26.08.2020
"Well Folks,
in fortgeschrittenem Zustand wurde während der
letzten Trashnite seitens der Teilnehmenden ruckzuck
entschieden, dass wir uns nach nunmehr fast 30 (!!)
Jahren gemeinsamen Schrottkonsums nun doch einer
lange umschifften Herausforderung stellen müssen:
ZOMBIE LAKE
Frankreich 1981
Gleichzeitig ist es unsere erste Regiearbeit von
Jean Rollin, der Zeit seines Lebens versuchte,
Großmeister für schwer konsumable
melancholisch-morbide Erotikfilme zu werden – hier
allerdings in schwieriges Fahrwasser geriet.
Vielleicht trieb ihn die verzweifelte Hoffnung,
durch einen rasch unter Pseudonym
heruntergekurbelten Nazizombie-Bahnhofskinohit ein
paar Tantiemen für die nächste vampiröse
Schwermüterei aufzutreiben, jedoch: dass der (zu
jener Zeit ebenfalls bereits recht verkrachte) Jess
Franco mit fadenscheinigen Begründungen den
Regiesessel freimachte, hätte seine
Alarmtotenglöckchen läuten lassen müssen.
Am Ende steht ein Schlamassel, desse trübe Story
rund um weltkriegsbedingte Amoralitäten für einen
veritablen Feel-Bad-Movie hätte taugen können, wäre
die Umsetzung nicht so lausig. Vor uns haben wohl
nur nur abgebrühteste 80er-Zombieflick-Komplettisten
diese 71 Minuten durchgestanden, aber wer dranbleibt
wird mit den fingerfarbengrünsten Zombs aller Zeiten
belohnt. Und noch so manchem (doch hintenrum
poetischen?) Unsinn, der oberflächlichen
Schauwertjägern allzu leicht entgeht…. check it out!
See you
F & J
Mi, 02.09.2020
"Hallelujah,
am Mittwoch besorgt es Euch Jörgs lange angedrohte
Adrianomegalomanie:
JOAN LUI - Eines Tages werde ich kommen und es
wird Montag sein...
Italien 1985. R, B und M.- Adriano Celentano
Das mehr oder weniger heimliche Thema unserer ersten
online-TMN (WER HAT DAS GELD? Wer kann überhaupt
etwas damit anfangen? Ist Liebe stärker als Kunst,
Tod und Nazi-Ideologie? Und: WER HAT DAS VERF***TE
GELD???) wird am Mittwoch mit dem extravaganten
Monumental-Epos JOAN LUI von und mit Jesus Celentano
nochmal um die Komponenten Erlösermythos,
Kommunismus versus Kapitalismus und Italo-Rock-Disco
ergänzt.
Celentanos letzte Regiearbeit, ein kaum in
angemessener Weise zu beschreibendes,
gigantomanisches Apokalypse-Disco-Ego-Dingsda,
entstand unter abenteuerlichen Drehbedingungen und
wurde, man höre und staune, gar von Celentanos
Erzfeind Berlusconi co-finanziert (...und da steckt
dann auch, siehe Semesterthema, auf jeden Fall ein
großer Teil des GELDES: beim Satan persönlich.)
Wir armen, dekadenten Sünderlein gönnen uns den Film
in voller (und ich meine: VOLLER) Länge, wie gehabt
als dramatisch schauerliche VHS-Kopie, die
allerdings von findigen Menschen um in der deutschen
Fassung nicht enthaltenen Szenen (heroinzerspritzte
Geisel*Innen, Autobusse voller Embrios, was eben so
passiert in der Welt des jüngsten Tages) ergänzt
wurde.
Klar, da wird dann italienisch und russisch
gesprochen, ab er hey, irgendwie passt diese
babylonische Sprachverwirrung eigentlich ganz gut zu
der Diskorockreligiösen Höllenfahrt, die uns einen
mit "Humor", Satire, wüsten Tanz- und
Weltuntergangs-Szenarien und dem ewigen Kampf des
Kapitalismus gegen den Kommunismus gegen Adriano
Christus satte zweieinhalb Stunden auf unseren ganz
persönlichen Leidensweg schicken wird.
Tut Busse und euch was in den Tee und durchlebt und
durchleidet mit uns die Apokalypse des Adriano
Celentano!
"JOAN LUI ist ein interessanter, absolut
danebengegangener Film. Er ist das Paradebeispiel
eines sich selbst zerstörenden Produkts, das von
zu viel Macht umgeben und gezeugt wurde, um den
eigenen Untergang gebührend reflektieren zu
können.“
Georg Seesslen, epd Film 8/86
See you!
J & F
Mi, 09.09.2020
"Liebe Gemeinde,
kaum haben wir die Adrianobreitseite letzter Woche
verdaut, schon setzen wir unsere Miniserie
„Prätentiöser Schmarrn aus dem Jahre 1985“ fort mit
ALPHA CITY
von Eckhardt Schmidt
Einigen von uns sind wärmste Erinnerungen vergönnt
an „Sex und Crime und Anarchie“ im kürzlich
gezeigten LOFT, für den ebenfalls Hr. Schmidt
verantwortlich zeichnete, und zwar im gleichen Jahr,
mit Teils den gleichen Mitwirkenden. Für die
Arbeitswut der Filmschaffenden mögen Mittelchen und
Wege mitverantwortlich gewesen sein, über deren
Nebenwirkungen das zu besichtigende derangierte
Äußere so mancher Mimen bedenkliches Zeugnis ablegt.
Wird über einen pharmakologisch verwandten
Hintergrund bei JOAN LUI nur in den Kommentarspalten
von YouTube fachmenschlich resümiert ("Das müssen
alles Profitänzerinnen vollgepumpt mit Kokain bzw.
Heroin sein. Denn selbst Professionelle können
nicht so wendig tanzen.“), so scheinen bei
ALPHA CITY die Dinge linienförmlich auf der Hand
bzw. dem 80erJahre Glastisch zu liegen.
Schauen wir also schlafgestörten, schwitzenden,
sexuell überstimulierten Personen mit dünnen Nerven
und schlechtem Teint zu, wie sie sich gegenseitig
das Leben schwer machen. Worum geht es? Seid
getrost, Botschaften erwarten uns weniger als bei
Adriano. Wie Kollegen meinten: "Es gibt einen
Plot, der bis auf das nackte Skelett reduziert ist
und von Schmidt fast widerwillig abgewickelt
wird."
Gedreht wurde im nächtlichen Berlin zu einer lange
vergangenen Zeit, als es dort noch Muckefuck statt
Cold Brew gab und man AirBnB für eine russische
Erstschlagtechnik gehalten hätte. Umso putziger,
dass unsere graue Zoneninsel als irgendwie
futuristisch-kosmopolitische Metropole und die dort
herumagierenden mehrheitlich deutschen
Schauspielschüler als taffe amerikanische
Action-B-Ware verkauft werden sollten. So was ging
mal, wenn auch nicht besonders gut. Verlorene
Unschuld, die Zeit lässt sich nicht mehr
zurückdrehen … einmal reicht ja auch!
"Ein beeindruckender Brocken, visuell
herausragend und voller schüttelfrostiger
Gänsehaut-Momente. Ein potenzieller Lieblingsfilm
für Eighties-Fetischisten" – ohoho, ihr dürft
dazu eine Meinung nicht nur haben, sondern in
unserem fulminanten Online-Format auch kundtun.
See you!
J & F
Mi, 16.09.2020
"Hört, ihr guten Leute, hört!
Es begab sich im Jahr der bezweifelten Seuche, dass
da ein forscher Jüngling sein früh ergrautes Haupt
erhub, um nicht nur gar wundersamerweise der Vierte
im mannhaften Bunde jener zu sein, die seit
altersher in klingenden Worten die nächsten
Schundnächte prophezeien, nein, der auch noch Kraft
seiner magischen Hände einen wohlfeilen Wandbehang
schuf, der manch Kommendes auf das Anschaulichste
festhält.
Sprich, Amin der Haarige, und zeig Dich würdig!
Schalom liebe Liebenden,
Seid ihr auch müde von 80er Jahre Emotionslosigkeit
und Laissez-Faire-Handlungssträngen, die dem
Unvermögen der Schauspieler und Regie in die Hände
spielen? Erwachet, denn der nächste Film wird ein
Feuerwerk der Emotionen und schlechten Laune und
wenn nicht noch schlechterer hygienischer
Bedingungen, von den Umgangsformen ganz zu
schweigen.
Flesh+Blood
von Paul Verhoeven
mit Rudger Hauer
1985
Hmmmnjaaa, Paul Verhoeven ist ja nicht gerade
bekannt für seine Anpassungsfähigkeit an Hollywood,
aber mit diesem Debüt in der englischsprachigen
Film-Mischpoke hat er noch deutlichere
Integrationsschwierigkeiten als in dem schon recht
hollywoodesken Robocop, der nur zwei Jahre später
erscheint.
Recht schnell wird klar, dass dieses Mittelalter
nichts mit der romantisch verklärte Erinnerung
an das Mittelalter der König Arthurs und der Ritter
der Tafelrunde gemein hat, alles ist deutlich
ruppiger,struppiger und suppiger. Richard Thorpe? Am
Arsch…
Aber im vergleich zum nächtlichen Berlin der letzten
Woche passiert hier auch was, Martin, gespielt von
unserem freundlichen Bösewicht mit weichem Kern,
Rutger Hauer, ist ein Schwert schwingender
Freelancer und helfen die besetzte Stadt ihrem
(un)rechtmäßigen Besitzer (Arnolfini)
zurückzuführen, der ihnen verspricht, dass sie dort
24h lang plündern dürfen und was man sonst noch so
macht, wenn man mal richtig die Sau rauslassen will.
Leider hält sich der Edelmann Arnolfini nicht an die
Abmachung und setzt die Partyszene vor die Tür. Die
ist natürlich leicht enttäuscht und sinnt auf Rache,
was dummerweise den Sohn Arnolfinis “Steven” (klingt
irgendwie, als wäre der Vorname nicht Arnolfinis
Idee gewesen) und seine jungfräuliche Verlobte
“Agnes” (Jennifer Jason Leigh) erwischt.
Was darauf folgt hat dann in verschieden Formen mit
Fleisch und Blut zu tun. Oder Gammelfleisch und
Aderlass. Oder Frischfleisch und das, was man nach
der Hochzeitsnacht auf dem Laken sehen will.
Man darf sich freuen auf turbulente Wandlungen der
Charaktere, Mittelalter-MacGyver, was man so während
der Pandemie (damals noch unwissenschaftlich “der
schwarze Tod”) nicht machen sollte und dass das
Stockholm-Syndrom wahrscheinlich nicht in Stockholm
erfunden wurde.
Mit freundlichen Grüßen
F&J&A
Mi, 23.09.2020
"Folks,
wir gehen in die zweite Runde unseres neuen
„Von-Verdienten-Veteranen-Kuratierter-Stuff“
Formats. Nach Amin ist nun Pierre am Zuge:
"Das Web vergisst nichts, aber auch gar nichts. Auf
Amazon muss man für dieses vergriffene Strassjuwel
heutzutage um die 100$ berappen, das könnt ihr Euch
sparen – wir schenken Euch das Erlebnis. Voll mit
Synkro. Auf English natürlich!
Darkside Blues lässt uns ratlos zurück, wohl genauso
ratlos wie den Scriptwriter, dem die Ideen von
Hideyuki Kikuchis Vampire Hunter D und einer
Korrespondenz mit Mamoru Oshii (Jin Roh,
Patlabor, Ghost in the Shell) durcheinander
geflogen sind. Voll egal. Hier haben im Klassenkampf
alle Seiten Superkräfte, deshalb bleibt immer noch
Zeit um im Hotel über den Tod, das Leben und den
ganzen Rest dazwischen zu sinnieren. Der Soundtrack
dazu kommt von einem japanischen Bluesmusiker, den
man, selbstverständlich gleich reinanimiert hat. Wir
erfreuen uns derweil an der stimmungsvollen
Animation und den vielen Ideen die nicht zu Ende
gedacht wurden."
Hell yeah!
Und damit gehen uns die Neuerungen für heute nicht
aus… Wir haben ein paar Datenträger umgegraben und
erfreulicherweise einige Leichen im Keller entdeckt,
die wir Euch nicht vorenthalten möchten.
Frisch online für Komplettisten und Historikerinnen:
Programm für April/Mai 2013 sowie zweites
Plakatmotiv für Dezember
November und Dezember 2014
April, Juni und November 2015
April 2016
F&P&J
Mi, 30.09.2020
"Liebe Alle,
wer denkt, dass Er/Sie/Es allerhand durchzustehen
habe in diesem Jahr, sei aufs eindringlichste
eingeladen zu bestaunen, was einem NOCH so alles
hätte blühen können. Etwa die Aufgabe, den nuklearen
Feierabend des Jahres 1986 zeitreisenderweise zu
annullieren, indem man jene Lanze auftreibt, die
Jesus Christus am Kreuze Ungemach bereitete, und im
Zuge dessen sich konfrontiert sehen mit mad-mäxigen
Autoverfolgungsjagden, Asia-Nazis, Terminatoren,
schmelzenden Schurken, Panzern und Pappkulissen,
hilfreichen Zwergen und übel gelaunten Mongolen,
Kung-Fu-Opas, Krokodilen, Amazonen und temporeichem
80er Föhnfrisur-Rock. In VHS Qualität.
FUTURE HUNTERS wurde 1986 von Cirio H.
Santiago produziert, jenem Mann, der im Alleingang
das Genre des Philippinischen Endzeitfilms schuf und
somit die weltweit einzigen Filme, die es mit ihren
italienischen Pendants nicht nur aufnehmen, sondern
– ich gebe es nicht gerne zu – diese über weite
Strecken sogar toppen konnten. Santiago zeigt sich
hier auf dem Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit.
WTF-Handlung? Check. Non-Stop-Action? Check.
Rücksichtslose Stunts mit billigen Komparsen? Check.
Sleaze? Großzügiger Schusswaffengebrauch?
Folterspielchen im Dschungelcamp? Check Check Check.
Einziger Wermutstropfen ist der Umstand, dass FUTURE
HUNTERS nie in der BRD veröffentlicht wurde, und wir
deswegen leider auf eine deutsche Synchro verzichten
müssen. Wäre ein valider zweiter Grund für eine
Zeitreise in die 80er: billiges Studio beauftragen
und für einen Videothekenrelease sorgen.
Andererseits hätten wir den Film dann vielleicht
schon vor 30 Jahren auf dem Ramschtisch entdeckt,
stolz aufgeführt, und könnten Euch am Mittwoch keine
Trashnite-Premiere präsentieren. Wär doch schade...
See you!
F&J&A
Bonus: Kollektive
Kunst aus dem Warmup
Mi, 07.10.2020
"Diese Woche handverlesen von Big J:
Man with the screaming brain!
USA 2005, R/D/Script/Prod.: Bruce Campbell
Liebe FreundInnen der schwarzen Künsten,
„Der-mit-den-Teufeln-Tanzt“ a.k.a. Bruce
Campbell, sollte Euch kein Unbekannter sein. Das
kinnbetonte gummigesichtige Stehauf-Brüllmännchen
mit dem schönsten irren Blick seit Jack Nicholson
und mehr Nehmerqualitäten als so manches japanische
Yakuza-Kugeldurchsiebte Karatewürstchen vorzuweisen
im Stande ist, hat in seiner Karriere schon so
manches mit sich machen lasssen: In Sam Raimis Evil
Dead Reigen musste er sich unter Anderem mit
allem nur erdenklichem Krimskrams selbst in die
debil grinsende Fresse hauen, die Hand
abkettensägen, eine Schrotflinte antackern, all das
und noch so viel mehr, ohne dabei vom süßen
Rezitieren geschmeidiger Machosprüche abzulassen, er
„spielte“ den „manische Cop“, durfte neben Xena als
Meisterdieb brillieren und schaffte es sogar, King
Elvis persönlich zu verkörpern.
Klar, das dieser Scream-King auch mal selber Platz
auf dem Regiestuhl nehmen mußte. Zappelig
allerdings, wie der gute Herr nun mal ist, genügte
Ihm die Regiererei natürlich nicht und so verfasste
er zu seinem Neo-Drive-In-Schrottfilm „Man with the
screaming brain“ von 2005 auch das Drehbuch, spielt
die Hauptrolle und produzierte diese merkwürdige
Mischung aus „Der Mann mit den zwei Gehirnen“,
„Lady Terminator“ und „Solo für zwei“
für ein Taschengeld in Budapest.
Ihm zur Seite stehen ein sehr gut gelaunter Stacy
Keach (American History X, Jesus of Nazareth)
als Mad Scientist, Tamara Gorski (Friday the 13th)
und sogar Sam Raimis Brudi Ted.
Well, Herr Campbell, unangenehm berührt von der
Tatsache, dass die meisten Blockbuster von Heute
eigentlich nur millionenschwere Autokinoscheißfilme
seien, dachte sich, es sei ehrlicher, einfach für
sehr sehr sehr wenig Geld einen Autokinoscheißfilm
zu drehen, 50tys Style. Ein grundsolides Vorhaben,
das wir Euch in Form und Ausarbeitung nicht
vorenthalten wollen.
Und damn, ASH mit SCHNAUZBART??? Was soll schief
gehen?
Hirn gründlich „vorbereiten“ und los geht’s wie
immer mit check-in ab 19 Uhr sowie Filmstart um 20
Uhr.
F&J&A
Bonus: Kollektive
Kunst aus dem Warmup
Mi, 14.10.2020
"Hochverehrtes Publikum!
Es war riskant, letzte Woche einem trashig gemeinten
Film die Chance zu geben, eine funktionierende
Komödie zu sein – prompt ging es schief und
bescherte uns einen nicht gerade reumütigen, aber
doch ein wenig betroffenen Programmgestalter. Es
KANN gutgehen, einen Streifen nur auf Basis eines
Trailers auszuwählen, MUSS aber nicht. Jedoch: wer
mit uns guckt, muss mit sowas rechnen. Oder
Schlimmerem.
Angesichts des Schlamassels kam noch in der
Bewältigungsrunde die Frage auf, was die Trashnite
wohl so bieten könne, anschlussmäßig? Warum in
diesem Moment ausgerechnet der am Mittwoch gegebene
Titel blitzartig und übermächtig im Hirn des
Verfasses dieser Zeilen auftauchte – das wird sich
wohl nie aufklären. Bei längerem Nachgrübeln lässt
sich zwar eine verblüffende
Österreichisch-Ungarische Achse zwischen den beiden
Filmen ausmachen, allein: zu welchem Behufe?
Wir sehen das Regiedebüt von Christian Frosch
(sic!), das haargenau so viele Macken und
Dämlichkeiten aufweist, wie es Debüts nun mal so an
sich haben. Der Filmstudierenden-Flashback wird
verschärft durch ein Budget, das sicherlich und
sichtbar unter jenen 3 Mio USD gelegen hat, die
Bruce letzte Woche in Budapest verfeiern konnte
SOWIE angemessen overactende Nachwuchs- und
Teilzeitmimen, die durch inhaltsschwere Dialoge
waten.
"Für den Zuschauern hat dieser Film zudem
erheblichen Wiedererkennungswert."
Zitat: Spiegel (der hiermit möglicherweise eine der
steilsten Thesen der Rezensionsgeschichte
aufstellte, bei geichzeitig vermutlich
unfreiwillig-genialischer Verdichtung des Umstands,
dass es schaudernde Zuschauerïnnen geben mag)
Zurück zum Film: Was an Routine fehlte, ward durch
allerlei gesellschaftskritische Botschaften
wettgemacht sowie den Coup, Blixa Bargeld in einer
augenscheinlich ziemlich versoffenen Lebensphase zur
Mitwirkung bequatscht zu haben. Dass es mit der
filmischen Hochkultur trotz aller Bemühungen nicht
so klappen würde, scheint den Machern so ungefähr
nach der Hälfte der Drehzeit aufgegangen zu sein. Zu
unserem Vorteil entschied man sich, die Flinte nicht
ins Korn zu werfen, sondern rauszuholen. Zwei Filme
zum Preis von einem!
Das Werk werdet ihr zu unserer Genugtuung nicht
komplett im Netz finden, und wir empfehlen wie
immer, auch auf den Trailer zu verzichten. Vertraut
uns. Wem sonst?
See you in the Gruppentherapie!
F&J&A
Bonus: Kollektive
Kunst aus dem Warmup
Mi, 22.10.2020
Auszug aus der Mail von F, bezugnehmend auf die
leichte Verspätung von Js Textes zu Tsui HARKs Film
TIME AND TIDE (HK 2000)
"Betreff: Nachgeharkt
Boi, harkt es
irgendwo?"
Solchermassen gezeigt bekommen habend, wo die Harke
hängt, zögert J. nicht, zu später Stunde sofort ein
Bierchen aufzumachen und die ganze Sache auf den
nächsten THark zu verschieben.
Tsiu Hark, gebürtiger Vietnamese und Baujahr 50,
dürfte den TMN Veteranen kein Unbekannter sein: Der
zappelige Hong-Kong-Actionfilmregisseur bescherte
uns schon unter Anderem den furiosen „THE BLADE"
(ein Testament des
Kokain-meets-Highend-Wire-Fu-Genres), den manischen
Kung Fu-Zombiekannibalen- Kracher KUNG FU KANNIBALEN
aka WIR KOMMEN UND WERDEN EUCH FRESSEN" (nach der
Vorstellung waren meines Wissens noch alle Gäste da.
Typisch große Hong Kong Movie Klappe) und noch so
manche bunte Krawall-Schote.
Nach dem großen HK-Regisseur-Exodus in den späten
90ern, als so ziemlich jeder arrivierte Regisseur
scheinbar vertraglich gezwungen war, mindestens
einen Film mit dem Schmierlappen Jean-Claude Van
Fascho runterzukurbeln, schien sein Stern langsam im
schluderigen US-amerikanischen Action-Sumpf zu
verblubbern.
2000 kehrte Herr Hark entnervt nach HK zurück und
rehabilitierte sich gründlich mit „TIME AND TIDE",
einem wüsten Bodyguard-meets-Söldner
Haudrauf-Thriller, der ihm zwar noch nicht das ganz
große Publikums-Comeback, dafür aber 6
HK-Oscarnominierungen und einen Platz im
Trashmovienight-Programm bescherte. Good for him,
und prima für uns, endlich mal wieder in die seltsam
psychedelische Hyperkinetik-Welt dieses ganz großen
Herren aus Fernost eintauchen zu können.
Gegeben werden elaborierte auf-die-Fresse-Fights,
beschissene aber toll ausgedachte CGI-Sequenzen,
grandiose Stunts, eine verworrene Handlung (das
Drehbuch wurde mehrmals umgeschrieben, ganze
Handlungsstränge des ursprünglich auf 3(!) Stunden
angelegten Epos gekippt...), Geburtstage der
besonderen Art und noch so manches mehr.
Prozedere wie gehabt:
Boading-Mail am Mitwoch erwarten ODER noch anmelden,
falls ihr nicht im Online-Teilnahme-Verteiler seind,
rin in die Pantoffeln ab 19 Uhr, irgendwas in den
MagerquHark mischen, anschnallen und ab 20
Uhr Anschnallen, Abschnallen, durchziehen, abziehen,
reinziehen.
J+F+A
Mi, 28.10.2020
Good day y’all,
Filme, bei denen Regisseure auf halber Strecke
ausgewechselt werden, weil sie Nervenzusammenbrüche
bekommen, lassen bei uns die Wünschelrute
ausschlagen. Ebenso jene, die Karrieren beendeten,
massive Verluste einfuhren und für meisten
Beteiligten schambehaftete Erinnerungen sind.
Kommt all das zusammen – und wird als eine unter
vielen Erklärungen angeführt, dass die Crew die
meiste Zeit auf Drogen im australischen Dschungel
rumlungerte, während zunehmend größenwahnsinnige
Hauptdarsteller zunehmend irrwitzige Ideen zur
„Aufwertung“ des Scripts durchboxten ("One of the
few Brando brainwaves that did NOT end up on
screen was the actor’s suggestion that Moreau
would wear an elaborate hat throughout the film.
In the final scene, this would be removed –
revealing him, in a dramatic twist, to have been a
dolphin all along.“) – dann ist unser
Interesse ernsthaft geweckt.
Also buchen wir einen Trip auf die
ISLAND OF DR. MOREAU
in der 1996er Fassung
- Nominierungen für den Saturn Award 1997 als
"Bester Science-Fiction-Film" und für das "Beste
Make-Up"
- Goldene Himbeere 1997 für Marlon Brando
("Schlechtester Nebendarsteller")
- Goldene Himbeere-Nominierung für John
Frankenheimer ("Schlechtester Regisseur")
- Goldene Himbeere-Nominierung für Edward R.
Pressman ("Schlechtester Film")
- Goldene Himbeere-Nominierung für Val Kilmer
("Schlechtester Nebendarsteller")
- Goldene Himbeere-Nominierung für Richard
Stanley und Ron Hutchinson ("Schlechtestes
Drehbuch")
- Goldene Himbeere-Nominierung für Marlon Brando
und „diesen verdammten Zwerg“ ("Schlechtestes
Leinwandpaar")
What is not to like about this movie? See Brando
pretending to be the Pope. See Kilmer pretending
to be Brando, pretending to be the Pope. It is a
truly bizarre experience but a great one.
Lexikon des internationalen Films: „In jeder
Hinsicht unterstes Niveau“.
Bei uns natürlich im Unrated Directors Cut.
See you!
F&J&A
Mi, 04.11.2020
Dear all,
spontane Programmimprovisierereien in der
Trashnite-Afterhour entwickeln sich zu einem neuen
Trend – wie letzte Woche zu später Stunde erwogen,
summt Euch J morgen einen vor:
The Fly II
USA 1989
R.: Chris Walas
Bleiben wir noch ein wenig beim Mensch -Tier
-Verschmelzungsthema, das uns den überraschend
kompetenten "Moreau"-Film von letzter Woche beschert
hat und diesmal quasi die kapitalismuskritische -
Hundehasser - Variante desselben durchexerziert.
Das Himmelfahrtskommando, eine der beeindruckensten
und äh Goldblumigsten Bodyhorror-Neuverfilmungen der
Filmgeschichte fortzusetzen, wurde von Mister Chris
Walas (Spezialeffekt-Fachmann, der auch Cronbergs
Naked Lunch Monsterreigen, die Gremlins und noch so
manch anderes Viehzeugs mit Geduld und viiiiel
Spucke und schleimigen Auswurf zusammenschusterte
und dafür mit diversen Auszeichnungen bedacht wurde)
an-, aus- und durchgeführt.
Zwar mag manfrau* sich wundern, warum einen das
Erstellen derber Fliegenkotzsäureeffekte (und ein
dazugehöriger Oscar für "Best Make Up") dazu
prädestinieren soll, gleich in den Regiestuhl zu
wechseln, und tatsächlich kann Herr Walas Version
des kafkaesken Stoffes seinem großen Vorgänger denn
auch in Sachen Subtilität, verstörender Erotik und
unterschwelliger existenzieller Diskursbereitschaft
nicht den Sabber reichen, trotzdem ließ er sich
nicht die glibberig-ranzige Butter vom schimmligen
Brot nehmen und schoss quasi aus der Hüfte einen
trashigen oldschool - Horrorfilm, der durchaus zu
Unrecht von größten Teilen der Filmkritikerwelt
kaltherzig ins Flop-Taschentuch geschnäuzt wurde.
Triggerwarnungen sind ja der neuste Schrei (seit
einiger Zeit) und deshalb sei allen Golden
Retriever-Freunden dringend geraten, sich geistig
und moralisch auf außerordentlich verstörenden
Darstellungen nicht tiergerechter Hunde-Haltung
vorzubereiten.
Und auch Mopsliebhaber aufgepasst: Jeff Goldblum
gibt es nur in Form von für den ersten Teil
gedrehten und aufgezeichneten Passagen, Freunde der
haarigen Möpse des Sexy-Nerd-Dauerdarstellers müssen
sich Teil 1 nochmal angucken.
"Sorry"?
Geschaut wird ab 20 Uhr, konsssssssummmmumiert und
disssssssputiert wie gehabt ab etwa 19 Uhr.
See you!
J&A&F
Mi, 11.11.2020
Liebe Leserinnen und Leser,
diese Anrede scheint passend, da offenbar doch mehr
von Euch unser Treiben verfolgen, als man aus der
mittwöchentlichen Runde schließen könnte.
Gelegentliche Zuschriften zeugen von stiller
Teilhabe zumindest an den Einladungen. Was uns
natürlich freut. Dennoch sei gesagt: es ist noch
Platz im online Auditorium, kurze Nachricht genügt –
dann bekommt ihr jeweils den aktuellen Link.
Letzte Woche eröffneten wir unsere neue Miniserie
„Zweite Teile, die gar nicht so übel sind“. So
abwegig die Kontinuitäten bei den FLIEGE
Produktionen waren („wer gutes Makeup macht, darf
auch mal auf den Regiestuhl“), so zwingend ist jene
bei unserem nächsten Titel: nur Anthony kann Norman!
Geschlagene 23 Jahre versuchte Mr. Perkins, durch
unterschiedlichste Rollen den Motel-Boy wenn nicht
abzuschütteln, so doch etwas hinter sich lassen zu
können – vergeblich. Dass er sich schließlich 1983
auf PSYCHO II einließ, verhieß nichts Gutes:
Resigniert? Pleite? Zynisch? Senil? Alles wäre
plausibel gewesen und traurig anzusehen.
Was er dann allerdings ablieferte, ist verblüffend
überzeugend und souverän, eine potente Mischung aus
Warmherzig- und Bösartigkeit, gegen die – zumindest
in den Augen des dieswöchentlichen
Programmgestalters – das Original nicht mithalten
kann. Ausgerechnet als Norman beweist Perkins, dass
er viel mehr könnte als nur diesen.
Egal! Danke für diesen unerwarteten Move, der in
irgendeinem smarteren Paralleluniversum womöglich
die folgenden Trittbrettfahrereien wie die 1998er
Neuverfilmung oder das deprimierend seelenlose BATES
MOTEL obsolet gemacht hat.
Dass wir den Film erst vor schlappen 18 Jahren im Programm hatten sei kein
Hinderungsgrund, denn unsere Schnellumfrage in der
letzten Woche ergab, dass – wie seinerzeit – ausser
F und J keiner der akuellen Regulars den Streifen
kennt. Und was wir fixen können, fixen wir!
See you
F&J&A
Mi, 18.11.2020
Geneigtes Publikum,
heute räumen die üblichen Kuratoren mal wieder den
Chefsessel für einen hoffnungsvollen
Nachwuchsprogrammgestalter – zeig's Ihnen, Oliver!
Man nehme ein Science-Fiction Buch (von Andre
Alice Norton) und schreibe das Ganze in einen
Barbarenfilm um.
Dazu nimmt Don Coscarelli („Das Böse“) Rip
Thorn („Maidstone“, „Freddy Got Fingered“) den
bösen Bösen mit Adlernase, Marc Singer („V – Die
außerirdischen Besucher“) als den Held ohne
T-Shirt und Tanya Roberts („Drei Engel für
Charlie“) als die Jungfrau in Nöten.
Zusammen mit einem schwarz getönten Tiger
(schwarze Leoparden sind zu verspielt und schlecht
zu dressieren), zwei Frettchen (gar nicht zu
dressieren), einem Adler (nach Berichten lustlos)
und der Kamera von John Alcott („Barry Lyndon“,
„Shining“) entsteht ein dann Klassiker des
Trashfilms, der jeden Buben aus den 80ern
begeistert.
Wer jetzt noch die komplette Handlung
gespoilert braucht, bitte
… dem ist nichts hinzuzufügen, ausser:
- Der amtlich einzige Film, bei dem das Schwert
auf dem Poster kleiner ist als das auf
der Leinwand.
- "This movie turned boys into men in the
early 80’s.“
Letzte Chance! Am Mittwoch.
See you!
O / F / J / A
Mi, 25.11.2020
Liebe Gemeinde,
so manch angenehmen Aspekt bietet das Dasein als
Trashnite-Programmgestalter: Ruhm, Schmiergelder,
Groupies, reichlich Vorwände für Substanzgebrauch,
uneingeschränkte Machtausübung, und all das als
Kulturarbeit über jeder Kritik stehend.
Einen Haken gibt es jedoch: man muss was machen. Und
zwar neuerdings jede Woche!
Glücklicherweise konnten wir im Laufe vieler
Mittwoche genug erfolgreiche Geschäftsleute bei der
Arbeit studieren, um zu wissen: es gibt für alles
eine Lösung. Eine billige. Unsere lautet:
Outsourcing. Und so dürfen nun also gelegentlich
(neuerdings sogar gehäuft) engagierte Freiwillige
über Auswahl, Text und Poster schwitzen, während wir
uns entspannt zurücklehnen, lorbeerbekränzt ob all
der Mitbestimmung und kreativen
Selbstverwirklichung, die wir in unserer
altruistischen Art gewähren.
Auch hier gibt es allerdings ein Häkchen: Die
Filmauswahl kann dann – wie im vorliegenden Fall –
durchaus bedenkliche Züge annehmen. Zumindest wurden
seitens J in den letzten beiden Wochen erst
zaghafte, dann recht hartnäckige Warnungen
ausgesprochen, dass man auf ein ziemliches Desaster
zusteuern könnte. Und zwar eines, das anders
gelagert ist, als es etwa bei "Lager SSadis
Kastrat Kommandantur“ der Fall wäre. Eher
schlimmer. Wie genau, das werden wir am Mittwoch
rausbekommen.
Hinter all dem steht aber natürlich auch eine
Strategie, die wir als alte Offenbacher
verinnerlicht haben: Wenn es nicht mehr weiter
runtergeht, geht es nur noch rauf. Aber erst nächste
Woche.
In diesem Sinne: Amin, do your thing!
Nasrovje Sobutylniks,
Die Liste der Filme derer wir gewahr wurden
in den letzten Jahren, die unfreiwillig komisch
waren ist lang. Nicht so lang ist die Liste der
Filme die freiwillig komisch sein wollen, es aber
nur in die Kategorie “Fremdschämen” schaffen.
Zeit diesen Mangel zu beheben.
“Handlung”
Wie wir wissen ist Amerika, was Sport
anbelangt, ja eine Großmacht, die alles dominiert,
was es so an Sportarten gibt, wenn es nicht
zufälligerweise noch andere Nationen gibt, die es
besser können. Dann ist das Mädchen-Sport, wie
Fußball oder Rugby. Dann macht man einfach seine
eigene Sportart daraus, American Football.
Anscheinend sind aber alle anderen Nationen davon
so sehr eingeschüchtert, dass man nur im geheimen
Wettkämpfe abhält um die Großmacht U.S.A.
fernzuhalten.
Ein deutschstämmiges Brüderpaar soll eine
Familientratition des verstorbenen Großvaters,
Johann von Wolfhausen (Donald Sutherland)
einhalten und stolpert am Rande des Oktoberfests
über die größte Trinkspiel Olympiade und muss
feststellen, dass diese von den Deutschen
dominiert wird (für Amerikaner ist Deutschland
gleichzusetzen mit Bayern und wenn man der CSU
glauben darf, ist das auch in Deutschland so, ihr
Provinzler). Geht natürlich gar nicht, hinzu
kommt, dass die Deutschen arrogant die Familie
Wolfhausen beleidigen, die anscheinend ein streng
geheimes Bierrezept gestohlen hat. Geht auch gar
nicht…
Was darauf folgt kennt man aus allen
amerikanischen Sportfilmen, Training, Krisen, mehr
Training, Hervorhebung der Diversität des
amerikanischen Volkes und der daraus folgenden
Überlegenheit gegenüber der Deutschen (Deutschland
= Bayern) und restlichen Welt. Aber reicht das?
Na, was erzähl ich, natürlich reicht das.
Das Jürgen Prochnow es nochmal mit “das Boot”
zu tun bekommt, wenn man einem Juden die Yamulka
wegnimmt er die Superkraft “Eye of the Jew”
entwickelt und “Schniedelwichsen” ein gänginger
deutscher Nachname ist, sei nur am Rande erwähnt.
Prinzipiell erfährt man viel über die Kultur
anderer Länder (Ausser man trinkt dort kein Bier,
SAD), aber wir haben ja auch Bildungsauftrag.
Der Claim:
From the comic geniuses who brought you the
phenomenon “Super Troopers”
sollte allen Warnung genug sein. Na dann
Prost.
See you!
A&F&J
Mi, 02.12.2020
Tja, liebe Leute,
eigentlich hatten wir angekündigt, nach der
niveaumässigen Tief- bzw. Bierseeexpedition der
letzten Woche uns wieder nach oben zu arbeiten. Aber
dann stolperte der Verfasser dieser Zeilen über
einen Titel (bzw. das passendere Bild wäre: trat
hinein), der diese lautere Absicht annulierte.
Übermächtig ward die Versuchung, statt solidem
Actionschund oder verschwurbelten italienischen
Arthouse-Seltsamkeiten doch NOCH eine Variante von
„wir drehen nen krassen Schrottfilm für druffe
Prolls“ rauszulassen. Aber was für eine …
Serviert wird
MATE-TEE DER ZOMBIES
(mangels deutscher Fassung selbst übersetzt,
zumindest der Titel – ansonsten „engl.“ UT)
Uns erwartet nach MACUNAMAIA eine weitere
Bildungsreise nach Brasilien. Verantwortlich
zeichnet diesmal ein gewisser Petter Baiestorf, was
ebenso unvermeidliche wie vermutlich haltlose
Überlegungen triggert, ob der Opa vllt. 1945
dringend Luftveränderung brauchte oder Petter
höchstselbst nach einem Zerwürfnis mit Buttgereit
emigrierte. Letzterer Verdacht befeuert von
eurozentristischem Zweifel, ob man sich südlich des
Äquators tatsächlich eine klassische
Schrottfilmsozialisation zusammengucken kann, aber
natürlich kein Problem heutzutage. Fulci, Mattei,
ZOMBIE LAKE und alles was danach kam reingestreamt
ins junge Hirn, reichlich tropische Sonne drauf, und
ruckzuck gärt es vor der Kamera, dass den
Altvorderen die Spucke weggeblieben wäre.
Jedoch: neben den ganzen Video Nasties sind
noch ein paar andere Dinge rausgepurzelt aus dem
Internet und reingeraten ins Schlammassel:
Telenovelas, Trans-Irgendwas, Wiener Aktionismus,
Pipi-Humor, Drogen und jede Menge Sex, den man nicht
sehen will.
Schließen wir schon wieder eine Bildungslücke oder
ruiniert ein weiterer Kurator seine Credibility?
Oder beides?
See you!
F&J&A
Mi, 09.12.2020
Geneigtes Publikum,
ach was solls, wir lassen es doch vorerst bleiben
mit den guten Vorsätzen bzgl. Niveauerhöhung. J legt
nach mit:
DOUBLE DOWN
USA 2005
Drehbuch, Kamera, Schnitt, Hauptdarsteller,
Produzent und überhaupt: Neil Breen
Das Jahr saust weiter auf seinem bestürzenden
Schlingerkurs durch das Zwielicht eines von
allgemeiner Faulheit, Ignoranz, Naturkatastrophen
und massivem Narzissmus` unterfütterten
Wahngebildes, welches wir in Ermangelung eines
besseren Wortes einfach mal salopp und schnippisch
"zivilisatorische Abenddämmerung“ nennen können, so
wir hierzu noch die Kraft aufzubringen vermögen.
Nachdem uns die Damen und Herren der brasilianischen
Gore-, Porno- und Substanz-affinen Subkultur auch
nicht grade mit schlüssigen Konzepten zum Meistern
hochbrisanter Krisensituationen verwöhnt haben (der
letztwöchige Film hat, um es mal sachte zu
formulieren, einiges an kotigen Spuren im Gemüt
nicht unwesentlicher Teile des harten Kerns unserer
kleinen Schund-Cineasten-Community hinterlassen...)
scheint es uns geraten, einen nicht gar so
nihilistisch-zynisch-hedonistischen Filmblick auf
Konfliktbewältigungsstrategien bei drängenden Themen
wie z.B. der Gefahr eines "neuen 9/11" in der
glitzernden Halbwelt von Las Vegas zu werfen.
Dabei werden wir natürlich nicht so weit gehen, aus
dem Morast der Selbstüberschätzung, gepaart mit
frappierender Talentlosigkeit, kaum bis gar nicht
vorhandenen finanziellen Mitteln und charmantem,
zweifelsfreiem Größenwahn, aufzutauchen. Wo kämen
wir da hin! Da geht noch was im Bodensatz,
Zweitausendzwanzig!
Auftritt: Neil Breen, Selfmade-Filmemacher einer
Nuller-Generation, die uns auch diesen Herren Wiseau
(The Room) beschert hat, siehe https://www.trashmovie.com/pages/playlist/2018.html
Der Plot: Neil Breen kann alles. Und rettet Las
Vegas.
Die schier entwaffnende, zu keiner Sekunde durch
Selbstzweifel oder, Gott bewahre,
Reflektionsfähigkeit getrübte, hemmungslos
optimistische Hingabe an seinen Stoff und die
grundgute Botschaft, dass der richtige Mann mit der
richtigen "Ausbildung" (irgendwas mit EDV), dem
richtigen Equipment und der richtigen
trauma-tragischen Motivation, immer und allerorts
das Richtige zu tun im Stande ist und so letztlich
zum Wohle der gesamten Zivilisation beiträgt, prallt
mit derartigem Karacho auf die Felsen der harschen
Realität des Filmhandwerks, pekuniärer Zwänge und
nicht zuletzt einer unüberbrückbaren Kluft aus
schauspielerischem Anspruch bei gleichzeitiger
kompletter Talentfreiheit, dass es schon rührend
ist.
Dabei treibt der heilige Narr ohne jeden Arg,
gleichsam erleuchtet und vage dauerstoned ob seiner
leider nur gefühlten Multitalenthaftigkeit,
methodisch und ungerührt durch seinen
Terroristen-Hightech-Thriller, zeitlupenhaft,
inmitten einer Nicht-Landschaft ohne Sets und
Kulissen, nur mit dem nötigsten ausgestattet (Drei
Laptops und eine Hand voll Handys, weil:
EDV-Spezialist, jede Menge Thunfischdosen im
Kofferraum, weil: Gründe…).
Selten gab es eine derart konsequente Weigerung,
geschildertes auch nur in einigermaßen adäquate
Bilder zu fassen. Wozu selber Filmen, wenn es doch
genügend schon fertig gefilmtes Stockmaterial gibt,
dass man großzügig über den eigenen Streifen
verteilen kann, und das zu Preise zweier Dosen
Thunfisch und einer Erdbeere? Und noch seltener sah
man ein aufrichtigeres, fast schon erleuchtet durch
krude zusammenbehaupteten Plotsalat schreitendes
Individuum so hautnah bei der Arbeit, oder besser:
beim einfach nur machen. Beim einfach nur "sein“.
Hier wird kein Film betrachtet, hier wird Herr Breen
in seinem natürlichen Habitat studiert!
Mittlerweile hat er einige seiner früheren Filme
(einschließlich des heute auf dem Programm stehenden
Werkes) höchstpersönlich "vom Markt" genommen und
statt dessen sein Magnum Opus , einen "retrospective
film" produziert, der besonders "film students, and
experienced indie filmmakers" wertvolle Einblicke in
Form, Struktur Strategie des Breenschen way of no
budget filmmakings bietet und hochgradig nützliche
Praxistips liefert, natürlich ausschließlich
bebildert mit Filmausschnitten und Stills aus seinem
eigenen beachtlichen Oevre, und dass zum Spottpreis
von 159,95 $ als selbst gebranntes,
handbeschriftetes DVD Set. Noch auf der Suche nach
einem geeigneten Weihnachtsgeschenk der besonderen
Art? Hier der Link zu seiner Webseite.
https://neilbreen-5films.com/
Kann nix mehr schief gehen.
Ich bin ehrlich überfragt, was man zu diesem
Streifen konsumieren sollte. Heroin-Erdbeeren?
Seeehr viel Thunfisch? Denkt Euch was aus, es ist
ganz leicht.
Mi, 16.12.2020
Liebe Alle,
vor einigen Monaten durchlebten wir eine egomanische
Tour-De-Celentano, die in Sachen
selbstüberschätzender Personalunion in der letzten
Woche noch meilenweit übertroffen werden konnte. Wir
durften bestaunen, wie Herr Breem 2005 – natürlich
im Alleingang – die Blaupause für jenes Miraculum
entwarf, das der amerikanische Präsident jüngst zur
Vollendung weiterentwickelte: der BESTE in ALLEM zu
sein, und gleichzeitig komplett zu versagen.
Das war eine Kategorie für sich, und deswegen
versuchen wir uns nicht im Toppen. Aber: ein
passendes Gegenstück haben wir natürlich parat.
Spulen wir 23 Jahre zurück ins Jahr 1982, umrunden
den Planeten, Wechseln das Genre und hoppla: Wir
erleben eine Regisseurin, eine Drehbuchautorin, eine
Produzentin, eine Hauptdarstellerin – in einer
Person!
Auftritt Pearl Chang. Obwohl sie an über 20 Filmen
mitwirkte, weiss man quasi NICHTS über Ms. Chang,
und obendrein verschwand sie 1992 nach 20 Jahren im
Filmgeschäft spurlos von Bildschirm und Bildfläche.
Letzteres scheint konsequent kongruent mit ihren
Filmen, in denen es vor Geheimnissen, faulem Zauber
und allgemeinem Durcheinander nur so wimmelt.
So auch in WOLF DEVIL WOMAN aka WOLFEN NINJA , der
zwar weniger Thunfisch zu bieten hat als Hr. Breem,
aber dafür: Mehr Beleuchtung, mehr Makeup, mehr
Ninjas, schwarze Magie, weisse Magie, und vor allem
sehr bunte Magie. Als Bonus gibt es zur
jahreszeitlichen Einstimmung verschneite
Landschaften zu sehen (die erzählerisch etwas
solider eingebettet sind als die Weihnachtsmannmütze
in ZOMBIO 2).
Magie, Chang, Ninjas – klingt nach Hongkong, aber
dass wir echten Schnee sehen können, ist der
Tatsache geschuldet, dass wir einen weiteren weißen
Fleck von der Trashnite-Weltkarte tilgen: Taiwan!
Damit wären schon genügend gewichtige Gründe für
einen Programmplatz genannt, aber es kommt noch
besser.
Dass WOLF DEVIL WOMAN überhaupt die Insel verlassen
und seinen Weg zu uns gefunden hat, verdanken wir
ausgerechnet Joseph Lai. Jener hat mehr Filme mit
„Ninja“ im Titel produziert, als es mutmaßlich
überhaupt jemals Ninjas gab, und ging dabei so wenig
zimperlich vor wie seine Protagonisten: es wurde
einfach alles verhackstückt, was ihm in die Finger
fiel. Allerdings beließ er es nicht bei der
Demontage, sondern klebte im Bann eines nicht
endenwollenden Frankenstein-Syndroms alles mit allem
neu zusammen – selbst hingeschluderte Szenen mit
Überbleibseln phillipinischer Söldnerstreifen,
Vampire mit Komödien, Kannibalen mit Kommissaren,
you name it, Joe did it.
Man kann es daher als ulimativen Ritterschlag
verstehen, dass er das Potenzial von WOLF DEVIL
WOMAN mit einem Blick erkannte, diesen als
vielleicht einzigen Film jemals nicht atomisierte
und sein Eingreifen auf drei Punkte beschränkte:
- Alles rauszuwerfen, was er für unwichtig
hielt, um Tempo zu machen
- Eine fragwürdige „englische“ Synchro
drüberzunageln, um in den internationalen
Vertrieb gehen zu können
- Ninja im Titel unterzubringen.
Mehr Gründe für einen Slot auf unserer Playlist
braucht es nun wirklich nicht.
Mi, 23.12.2020
Liebe Alle,
kurz bevor das Christkind kommt, drängeln wir uns
noch mal rein mit einer schönen Bescherung:
CHRISTY - SANTA'S FIRST FEMALE REINDEER
USA 1996
Die Macher versprechen uns "A delightful story
of how Santa got to use a female reindeer to bring
Christmas to the wild ones" und bevor Euch die
Haare komplett zu Berge stehen versichern wir: es
ist kein Porno. Kein Slasherfilm mit blutigem
Lametta. Nicht mal eine ironische Trash-Komödie.
Sondern: ein Weihnachtsfilm für die ganze Familie!
Echt jetzt. Sogar mit Zusatznutzen – gedreht
zugunsten von „Wild Life Unlimited“.
Aber ihr ahnt schon, liebe Kinder, das kann nicht
die ganze Wahrheit sein. Und obwohl genau so wie
beschrieben, ist es gleichzeitig schwer zu fassen.
Denn eine Elchfarm in Wisconsin zu besitzen,
qualifiziert noch nicht automatisch zum begnadeten
Filmemacher. Oder Schauspieler. Oder
Drehbuchschreiber. Oder Songwriter. Oder Sänger.
Oder Special Effects Mann. Jedoch: das kann Bill
Porter Sr. nicht daran hindern, sein Ding
durchzuziehen. Tun wir es ihm gleich!
Schlitten raus, alle Lämpchen an und abheben – „That
was really a nice trip we had this year … it’s
really something to get around like that … now all
we have to do is look forward to next year."
BONUSTRACK: Der Chat, am besten Sync zu
lesen mit dem Film
Mi, 30.12.2020
Liebe Gemeinde,
Ganz knapp vor Schluß werden noch ein letztes mal
die allerletzten Pforten der Hölle aufgerissen und
mit der tatkräftigen Hilfe der amerikanischen
Bruderschaft des frenetischen Acid-Stoner-Sample-und
Kleinkunst-Unsinns dem Jahr ein letzter Tritt in die
Fratze gegeben. This is madness! Is this Sparta?
THIS IS TRASHMOVIENIGHT!
Everything.Is.Terrible.Presents.The.Great.Satan.
USA 2017
Siebter Kreis der Hölle? Wir sacken deutlich tiefer.
Ein letztes mal in diesem wahrhaft höllischen Jahr
gehen wir der Frage auf den Grund: wer hat uns das
alles eingebrockt? Wo ist Das Geld? Und: was ist
stärker, BroSis: Die Leidensfähigkeit unseres
kleinen Sünderzirkels oder die höllischen Mächte der
Finsternis, der Teufel höchst persönlich?
Erleben wir zum "besinnlichen" Ausklang (und
womöglich als ruppiges Antidot, sprich: Vakzin)
gegen die dann doch um diese Jahreszeit immer auch
ein wenig zu zuckerige Frohsinnsdiktatur der
Anhänger des kleinen windelgewickelten
Erlöser-Hippies eine den Werdegang des Höllenfürsten
leidlich nachzeichnenden Satan-Supercut in seiner
ganzen laiendarstellerischen,
christuskruzi-fixierten, predigenden, overactenden,
geschmacksunsicheren und groteskesten dunklen
Pracht.
Das Ganze Zeugs wurde quasi in einem sehr druffem
VJ-hardcore-Freestyle-Sample-Ritual montiert von den
fragwürdigen Manikern des ääähhh Künstlerkollektivs
"Everything is terrible", die sich durch eine wahre
Höllenladung alter VHS-Kassetten und Mitschnitte
buchstäblich jedweden Sakro-Movie-Genres (inklusive
christlichen Aufklärungsfilmen, der ein oder anderen
selbst zusammengestümperten Live- und
sonstwasdarbietungen und natürlich hunderten von
Schrottfilmen) gequält und die besten Schnipsel mit
heißem Dreizack, unter dem Einfluß von wem oder was
auch immer, mit diabolischer Sorgfalt und
satanischer Freude zu einer bemerkenswerten Kollage
zusammeglötet haben. Verschreiben wir für schlanke
75 Minuten unsere kleinen Sudelseelen dem Herren der
Finsterniss und des schlockigen Sado-Sado Humors
seiner Anhänger wie auch seinen Gegner! Satan, über
nehmen Sie!
Anschnallen, durchziehen, wechpumpen, Bremsen
auffressen und ab dafür!
Kochempfehlung: Irgendwas sehr sehr scharfes,
hochaktives. Denkt euch was aus. Alles geht, wenn
der Deibel zur Jahresendparty bittet!
Es gab 33 Trashnites in 2020!
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