2014
Mi, 15.01.2014
Aus der Einladung:
"Liebe Trashnite-FleischlerInnen, liebe Freunde
des gepflegten 2d-non-CGI-Trickfilms,
nach dem Erfolg des großen 4-Stunden-Ren and
Stimpy -Specials im letzten Jahrtausend
(Yepyepyep. not joking :-) und auf Wunsch der
großartigen Kapellen-Crew hier das zweite
Trickfilm-Spezial in der Geschichte der Trashnite!
Den Auftakt macht eine rare Animationsperle,
präsentiert in glorreicher VHS-Qualität und mit
äußerst gelungener deutscher Synchronisation
versehen:
Der Wildeste Westen (West and
Soda)
Italien 1965
„Ich sage oft Dinge die ich selbst nicht
verstehe.“ (Johnny)
Die tiefen Eingeweiden der italienische geprägten
Sechziger. Bruno Bozzetto, Erfinder des
hierzulande nicht unbekannten, notorisch und mit
mäßigem Erfolg dem Glück nach jagenden Herr Rossi,
legte in seinem ersten Spielfilm eine bezaubernd
aufrichtige Western-Hommage vor, die von
poppig-psychedelischem Humor, schlauen Dialogen,
schusseligen Albernheiten und zart verstecktem
prä-68er Gedankengut geradezu überquillt.
Kühe legen Platten auf, um ihre eigene seelische
Verfassung zu illustrieren?
Kein Problem.
Ein böser Großgrundbesitzer schraubt sich während
eines an seine Gangster-Untergebenen gerichteten
pep talks zu geradezu apokalyptisch-faschistischen
Rhetorik-Höhen (bzw. Tiefen) auf (bzw. ab),
während die freundliche Kulisse sich in gar nicht
mehr so jugend- bzw. kindgerechte
Höllendimensionen verzerrt? Leichteste Übung.
Saufende Hunde? Beinah namenlose Reiter und
Kleingrundbesitzerinnen, die für das Gute,
Gerechte und eine gefühlte siebzehn Quadratmeter
große, idyllische Farm mit saftigem Weideland
inmitten einer Wüste kämpfen? Psychologische
Traumata („Ein...Komplex. Die Vergangenheit
nagt an mir.“ - Johnny auf die Frage, warum
er nie wieder auf Menschen schießen will) und
herbster Slapstick? Klaroteck.
Handgezeichnet und unfassbar fern der
computerisierten Einheitsanimationssoße von Heute.
Supersehenswehrt.
Nach dem Ausflug in die unbarmherzige Gluthölle
des amerikanisch-italienischen Mittelwestens geht
es flugs zur Abkühlung ins idyllische,
strahlenverseuchte Bikini-Atoll:
Der SpongeBob Schwammkopf Film
USA 2004
"Wir sind den Hasselhoff geritten!"
(SpongeBob)
Wenn Night Rider David Hasselhof die
Baywatch-Siliconeinlagen gegen maritimen
Naturschwamm eintauscht und statt dümmlicher
Friedenssuchesongs einfach nur ein haariges,
sonnengebräuntes, befreiendes Lachen über den
Ozean erschallen lässt, weiß man, dass es dieses
verflixte „Gute“ immer noch gibt, geben muss und
geben wird.
Die psychedelische „Kinder“-Cartoonserie
SpongeBob Squarepants des ehemaligen
Meeresbiologielehrers Stephen Hillenburg hat,
ähnlich seinen Wegbereitern Ren und Stimpy,
Generationen von Kindern in abseitige Verzückung
und tiefgründigste Psychosen getrieben.
Die Abenteuer des übermotivierten gelben Schwamms
und seines nicht nur passiv-aggressiven
Seestern-Freundes Patrick Star wurden nach
längerem Drängeln von Nikelodeon und Heerscharen
von Merchandising-Herstellern für die Leinwand
aufbereitet.
Gar nicht selbstverständlich für ein solches
Unterfangen im Jahre 2004: Der Film greift
größtenteils auf die gute alte Technik des
handgezeichneten 2D Animation zurück. „Handwerk,
bitches!“ Nicht minder sympathisch: Stop-Motion
Einschübe sowie ein überlebensgroßen
Live-Action-Modell von... aber seht selbst!
Es erwartet euch ein erstaunlich cleverer,
erfreulich unzynischer, sehr spaßiger
Abenteuerfilm mit putzigen Cameo-appearences,
eingängigen Songs und einem kaum zu toppenden
Trickfilm-Live- Action-Mashup-Semi-Finale.
Großes Kino."
Mi, 12.02.2014
Aus der Einladung:
"Endspurt!
Slime Time!
Bevor das zur Neige gehende Semester uns den
letzten Termin kappt, schlagen wir ihm ein
Schnippchen und verlegen unseren Filmabend eine
Woche vor. Touché!
Zeit, sich mal wieder unserer Wurzeln zu besinnen
und mit beiden Händen den guten alten
80er-Jahre-Horror aus der Gruft zu ziehen. Ein
weites Feld von ernsthaft verstörenden
Meisterwerken à la Argento und Barker über eher
mittelmäßige Massenware bis hin zu… na, eben dem
was wir Euch am Mittwoch zeigen!
Beiden Werken gemein ist die rührend
handwerkliche Machart, bei der optische
Spezialeffekte aus mühseligen Stop-Motion-Tricks
oder Doppelbelichtungen bestanden (von denen Euch
mit viel Glück noch ein paar Altvordere am
Lagerfeuer erzählen können). Noch lieber griff man
aber hier auf Maskenbildner und Modellbauer
zurück, die sich Lunge und Hirn in
Lösungsmitteldämpfen und die Haut beim Rumkleckern
mit Geheimrezepten für grünen Schleim ruinierten.
Eine endlose Schweinerei, die so viel mehr Spaß
macht als sich bei CGI-Blutfontänen zu langweilen.
Mehr Spaß jedenfalls, als es den Assistenten
gemacht haben düfte, den ganzen Mist hinterher
wieder aufzuwischen - weswegen wahrscheinlich
besudelte Sets zum Showdown gerne angezündet
werden – zumal meist sowieso kein Geld für einen
zweiten Take übrig war…
FROM BEYOND
Stuart Gordon, 1986
Ein lange in Vergessenheit geratenes Genrestück -
was daran gelegen haben mag, dass die seinerzeit
von der amerikanischen Zensurbehörde freigegebene
Fassung schlimmer verstümmelt war als die Opfer
eines beliebigen Schlitzerfilmes. Ab hier nehmen
wir uns das Rest zur Faulheit und zitieren wieder
in lockerer Folge aus dem Zusammenhang gerissene
Zitate von den erstaunlich vielen Seiten, die so
illustre Namen tragen wie "eatmybrains.com" und
mehr Zeit in das Schreiben über so Zeugs
investieren als wir:
It is a very touching, thought-provoking film
about the trials and tribulations of a man who—
nah, just messin’ with ya, it’s another
bombastic splatter fest that never fails to make
you laugh, screw up your nose and shout “God
DAMN!”.
Plot: So there you are mucking about
stimulating the pineal gland and the next thing
you know your dead colleague keeps returning
from beyond in an increasingly slimy and mutated
form and no one really believes you.
First released in 1986, Stuart Gordon's From
Beyond is a work of gaudy, chaotic brilliance.
Based very, very loosely on a short story by HP
Lovecraft, it takes a seven page sci-fi story
about a scientist fiddling with the boundaries
of human perception and extrapolates it into
just under 90 minutes of gooey monsters, kinky
S&M gear and splattery violence.
The make up and gore effects are sloppy,
messy, outrageous, chunky and wet, the things
you see in this movie will make any
self-respecting gorehound howl in glee. At times
it may look dated and more than a little goofy,
but I feel it adds to the charm of the film plus
it doesn’t fail in making you praise the
ingenuity of the talented men and women who are
behind every grotesque monstrosity that raises
its ugly head here.
Gordon's mission seems to be to return real
fear, real depravity, to the horror film, and
he's a genuine stylist. This movie looks a lot
better than your average slime.
They took a sinister story from H. P.
Lovecraft and turned it upside down to make one
of the worst movies I have ever seen in my life!
I Love It!
Ist schon der erste Film etwas "Tongue in Cheek"
(wenn auch nicht unbedingt die eigene nutzend),
haben wir beim zweiten Film den interessanten Fall
einer
SciFi-Action-Zombie-Buddy-Cop-(Tragi?)Komödie,
deren Humor nicht funktioniert und die trotzdem
bzw. genau deswegen recht lustig ist…
DEAD HEAT
Mark Goldblatt, 1987
Imagine a story of an underground conspiracy
re-animating corpses to commit crimes,
investigated by hard edged cops, one of whom is
himself undead!
Sound like a good idea so far? Now set the
tone of this story as Starsky & Hutch meets
Police Academy via Return of the Living Dead!
You’re probably picturing something close to
Dead Heat.
"Remember the good old days when guns killed
people?"
A real stinker in 1988, and it hasn't
improved with age.
It's so utterly ridiculous, it's brilliant,
and I doubt anything quite like it will ever be
seen again on film.
Take a shot or drink every time….
- Joe Piscopo makes a bad one liner
- Piscopo says something is disgusting or
gross
- Someone decomposes
- A person or a car explodes
Double shot if:
- The DEAD HEAT theme song plays!
If you always wondered what Lethal Weapon
would have been like if Sam Raimi, John
Carpenter, or even Clive Barker had had a chance
to revise the script a bit and add in some of
their own personal flavors and themes, then
check out Dead Heat immediately. And even if you
never wondered that, check it out anyway."
Mi, 21.05.2014
Aus der Einladung:
"Hochverehrtes Publikum,
nach aller aus guten Gründen erfolgten
Verschieberei geht es nun weiter im Programm, mit
unserem 369. und 370. Film, wenn die
Geschichtsschreibung präzise ist.
Seit längerem gärt die Idee einer
„scheussliche-Kömodien-aus-den-80ern“ Reihe. Wir
nähern uns jetzt erst mal an mit einer
scheusslichen Komödie aus den Nullern und was aus
den 70ern, die Idee gärt also weiter und wirft
schon langsam Blasen.
FREDDIE GOT FINGERED
USA, 2001
Das Ausmaß an Abscheu, mit dem dieser Film sowohl
von Publikum wie Kritik aufgenommen wurde, ist
bemerkenswert und einhellig. Jörg ist mt lediglich
ungefähr 3-4 weiteren Menschen auf diesem
Planenten der Meinung, er sei „ganz gut“;
dieses Spannungsfeld ist Grund genug, ihn (den
Film!) unserem Publikum zur eigenen Beurteilng
vorzuführen. Who’s side are you on?
Hier einige Facts und Meinungsbilder:
Der Film erhielt fünf Goldene Himbeeren. Er wurde
zum schlechtesten Film des Jahres gekürt, Tom
Green wurde als schlechtester Hauptdarsteller,
Regisseur und Drehbuchautor ausgezeichnet. Die
Nebendarsteller Rip Torn, Drew Barrymore und Julie
Hagerty erhielten jeweils eine Nominierung als
schlechteste Nebendarsteller. Tom Green erschien
als erster Preisträger bei der Verleihung und nahm
die Goldenen Himbeeren entgegen. Bei den Goldenen
Himbeeren 2010 war Freddy Got Fingered als
schlechtester Film des Jahrzehnts nominiert.
"This movie doesn't scrape the bottom of the
barrel. This movie isn't the bottom of the
barrel. This movie isn't below the bottom of the
barrel. This movie doesn't deserve to be
mentioned in the same sentence with barrels."
- Roger Ebert, Chicago Sun-Times
...und natürlich einige Stimmen von der Top
Fachseite „christiananswers.net“ :
"AVOID THIS MOVIE AT ALL COSTS! This movie
has to be the most disgustingly perverted movie
out in the theatres! After reading about it at
ScreenIt.com, I was shocked to even think that
this was actually allowed in theatres! Tom Green
needs Jesus in his life! Here is a list of
things I found out about this so-called “film”—a
man masturbates a live horse AND an elephant,
the lead character in the movie has a paralyzed
girlfriend that gets off on getting caned in her
legs, there are many references to oral sex, and
a very graphic scene in which the lead
character’s father begs for his son to sodomize
him (this scene contains nudity—the father’s
bare behind). It also contains about 57 F-words,
as well as many other profane words. DO NOT
allow your children to see it! It is not for
anyone else for that matter. Lets show Hollywood
that trash like this will not be supported!"
My Ratings: [Extremely Offensive / 1]
—Adam, age 18
"This was the WORST movie I ever saw!!!… I
can’t believe that I sat through the whole
thing! Throughout the whole movie, I was
thinking how immoral and upsetting this is! I
was offended the most I’ve ever been by a movie,
and I’ve seen A LOT of movies! don’t waste your
money on this movie!! I give it 1,000,000 thumbs
down!!
My Ratings: [Extremely Offensive / 1]"
—Scott
"This by far the worst movie I ever had to
sit through. I don’t remember the last time I
had to close my eyes as a matter of choice. I
didn’t walk out after the first fifteen minutes
because my friend and ride wanted to get there
money’s worth. Huge mistake. I’ll never get this
movie out of my head. I implore anyone with any
values at all not to go see this. The stuff in
this movie would turn a doctor’s stomach. This
at the top of my list of worst movies of all
time. I laughed twice. The theater laughed
non-stop. This movie should be banned for
obvious reasons. I’ve never been so offended in
my life."
My Ratings: [Extremely Offensive / 1]
—John, age 24
Weiter geht es danach mit
CHOSEN SURVIVORS
USA1974
einem Film, der seit seinem Release ebenfalls
eine recht einhellige Reaktion hervorrief, nämlich
die Einschätzung, eines der lächerlichsten
Szenarien für die Auslöschung der gesamten
Menschheit zu präsentieren. Den Großteil der
Arbeit dabei übernimmt ein Atomkrieg, der in
angemessener B-Movie-Tradition in Form von
Dokumentarpilzen erfolgt; der auf 10 Exemplare
(oder so) reduzierte Rest aber sieht sich in einem
Atombunker mit einer, nun ja, unerwarteten
Verschärfung der Situation konfrontiert.
Eine Top (na, fast) Kombination aus Endzeit-,
Katastrophen-, und Klaustrophobieschinken - seid
gespannt!"
Mi, 29.10.2014
Aus der Einladung:
"Liebe Liebhaberinnen und Liebhaber zweifelhafter
Unterhaltung,
wir freuen uns, erstmalig in diesem Semester zu
einer (verspäteten) Trashnite einladen zu können.
Wiederum in die geschätze Kapelle im Isenburger
Schloss, ab 19:45.
Semesterthema ist für die Filmklasse der HfG
diesmal „Filmkunst vs. Videokunst“. Es wäre wohl
schlecht um uns bestellt, würden uns nicht
verschiedene Wege einfallen, diese Vorgabe zu
tackeln.
Um gar keine Zweifel aufkommen zu lassen,
schreiben wir beim ersten Beitrag FILM und KUNST
gleich ganz groß, und das nicht nur aufgrund eines
Filmstargütesiegels in wohlgeformter Form (Gina
Lollobrigida), sondern auch eines
in-your-face-arthouse-approaches, der sich
gewaschen hat. Dabei entstanden, bevor das Wort
arthouse überhaupt erfunden oder gar schon wieder
in Misskredit geraten war! Eins ist sicher: ein
Film wie kein anderer.
Vorhang auf für
La morte ha fatto l’uovo
Regie: Giulio Questi
Italien, 1968
Nicht ganz astrein die Übersetzung des Titels ins
Englische („Death laid an Egg“) und schon gar
nicht ins Deutsche („Die Falle“, nicht zu
verwechseln mit „Zärtlich schnappt die Falle zu“,
ebenfalls anno 68!). Wir haben uns dennoch für die
englische Version und gegen das Original
entschieden, damit weniger Leute die Ausrede
haben, sie hätten die Handlung aufgrund von
Sprachbarrieren nicht kapiert. Denn Hürden fürs
Gehirn gibt es auch sonst genug in diesem
poppig-bizarren Reigen, bei dem wir uns mit der –
erfahrungsgemäß immer brisanten – Mischung aus
Zwölftonmusik, Sex, Mord, Bourgeoisiekritik und
industrieller Hühnerzucht konfrontiert sehen.
Elegante Kamera? Gediegene Ausstattung? Gute
Schauspieler? Handwerkliche Sorgfalt?
Normalerweise eher Kontraindikationen für die
Trashnite, aber die Italiener waren eben so
ziemlich die einzigen, die es immer mal wieder
geschafft haben, trotz dieser Faktoren ein völlig
bizarres Ergebnis abzuliefern.
Not for the faint of heart!
Also klare Planübererfüllung in der FILM und
KUNST-Abteilung, wie schauts beim Video aus?
Alienator
Regie: Fred Olen Ray
USA, 1990
Erst einmal haben wir es hier mit einem der
schillernsten Regisseure Hollywoods zu tun, der
mehr Spielfilme zu verantworten hat als so manches
Facebookkiddie Videos mit seinem Handy gefilmt
(bisher mindestens 135, es darf eine hohe
Dunkelziffer angenommen werden). Dann fällt in die
Blütezeit seines Schaffens die Erfindung des
Direct-To-Video-Genres, also jener Filme, für die
man sich schon gar keine Hoffnung mehr machte, sie
in die Kinos bringen zu können, und die gleich
aufs Videothekenpublikum abgezielt waren: mit
möglichst krachender Cover-Art, einem Titel der im
Biernebel der abendlichen Filmentscheidung
eventuell auf eine Verwechslung mit einem teurer
produzierten Vorbild hoffen lässt (Bikini Royale,
anyone?) und sicherheitshalber wenig Investitionen
in die Kostüme der Protagonistinnen.
Man muss einfach seinen Hut ziehen vor jemandem,
der die Chuzpe hat Konzepte zu verantworten wie
„Albert - der unsichtbare Hund“ (spart Geld für
den Animal Wrangler), „Hilfe - mein Dad ist
unsichtbar“ (spart Geld für Schauspieler), „Bikini
Jones and the Temple of Eros“, „Die verdorbenen
Mädchen vom Mars“, „Bikini Frankenstein“ … und
scheinbar durch nichts gestoppt werden kann.
Unser Alienator hat etwas andere Ausmaße als die
sonstigen Regulars beim alten Fred, handelt es
sich doch nicht um eine der notorischen Scream
Queens, sondern die durch Anabolika gestählte
Teagan Clive, der man sicherheitshalber lieber
einen Bikini als Blech spendiert hat. Vielleicht
gab es einen Kinostart für dieses Ding, aber
produziert wurde es ganz klar mit Blick auf die
Videoauswertung - jeder Frame ist so konzipiert,
dass auf dem guten alten 4:3 Fernseher nix
wichtiges verloren geht. Und darum gibt es diese
Fassung, allerdings in Top Qualität von DVD.
Ein wichtiges Kriterium, um etwas als „Kunst“
einstufen zu können, ist eine Mehrdeutigkeit und
Tiefe, die sich nicht jedem in gleichem Maße
erschließt, immer jedoch eine emotionale Reaktion
erzeugt. Diese Hürde nimmt „Alienator“ mit den
Händen auf den Rücken gebunden:
a) Es gibt tatsächlich Menschen, die in völliger
Unkenntnis der Beschaffenheit der Welt leben und
beim Anschauen dieses Filmes großes Kino erwartet
haben. Dies resultiert in wehleidigem Gejammer wie
There is no plot development, no characters,
and no action of any consequence. They continue
running and shooting and screaming until the
climax is reached which allows for some final
action. There is not really much of anything to
say. There are no characters to really care
about. The action is boring. The story is non
existent. There is no redeeming value for this.
b) Die Wahrheit ist eine ganz andere und man kann
sie kaum appetitanregender servieren als der
Kollege Scott Ashlin, auf den wir hier gern
verweisen:
http://www.1000misspenthours.com/reviews/reviewsa-d/alienator.htm
Traut Euren Augen, traut uns!"
26.11.2014
Aus der Einladung:
"Geneigtes Publikum,
wir freuen uns ganz außerordentlich, Euch schon
weit vor Weihnachten zwei absolute Spitzenfilme
bescheren zu können. Los geht es mit einer
Wiederaufführung – Beschweren darf sich aber nur,
wer nachweislich bei der Trashnite-Erstaufführung
irgendwann in den 90ern dabei war. Es wird mal
wieder Zeit für
SHOGUN ASSASIN
Japan 1972 / USA 1980
Eine Zeit lange vor der unsäglichen
Remake-Epedemie: Robert Houston dachte sich, dass
man es doch schaffen müsste, aus zwei in
Japan äußerst erfolgreichen Filmen einen
im Rest der Welt erfolgreichen
zusammenzuschneiden. Dieses abenteuerliche Konzept
– das nahe am Sakrileg vorbeischrammt, betrachtet
man sich die filmische Qualität des Rohstoffes –
hätte vielleicht sogar geklappt, wäre das
Ausgangsmaterial nicht so extrem blutig gewesen,
dass sich über die neue Fassung die Daumen fast
aller Zensoren der westlichen Welt senkten.
Im Mainstream gefloppt, hat sich dieser Bastard zu
einem einflussreichen Geheimtipp gemausert, der so
manche/n an das Genre der Samuraifilme überhaupt
heranführte. Darunter auch den ollen Tarantino,
dessen Kill Bill sich mehr als nur ein bisschen
Attitüde und Blutfontänen abgeguckt hat.
Heute sind natürlich alle schlauer und wissen,
dass es in der „Lone Wolf and Cub“ Serie nicht nur
jene ersten beiden von Houston geplünderten Teile
gab, sondern ganze sechs. Wir servieren SHOGUN
ASSASIN als Einstiegsdroge und wenn ihr brav seid
(oder nicht?) bekommt ihr demnächst in loser Folge
die japanischen Originalversionen in all ihrer
Pracht. Und Pracht gibt es reichlich: wunderschöne
Sets, liebevollste Ausstattung, sagenhafte
Schauspieler, zum Weinen schöne Kamera und
obendrein technisch brilliante Schwertkämpfe, nach
denen eimerweise Kunstblut aufgewischt werden
musste.
Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut, von
unseren heutigen Programmpunkten die besten
verfügbaren Versionen zu importieren: remastered
und völlig ungeschnitten, was bei diesen Filmen
von essentieller Bedeutung ist – und sei es
nur, weil uns in den unblutigeren Videotheken-
oder gar Fernsehvarianten diverse Minuten
Spielzeit abhanden kommen würden.
Was zeigt man nach einem der besten Samuraifilme
aller Zeiten?
SAMURAI COP
USA 1991
Für den Direct-To-Video-Markt produziert und
selbst für dieses trübe Umfeld bemerkenswert
schlampig gemacht – seinerzeit sicher für so
manchen ein Auslöser für das schale Gefühl, in der
Videothek mal wieder so richtig reingefallen zu
sein.
Umso besser! Eine beträchtliche Anzahl Personen
hat mittlerweile den Unterhaltungswert dieses
Machwerkes erkannt und sich ausgiebig der Analyse
und akribischen Beschreibung aller
Unzulänglichkeiten und Missgeschicke dieser
96minütigen Kapitulation des gesunden
Menschenverstandes gewidmet.
Aus irgendeinem Grund ist uns SAMURAI COP
seinerzeit auf keinem Wühltisch in die Hände
gefallen, umso mehr freuen wir uns auf eine
Premiere im Rahmen der Trashnite. Ein Beweis, dass
es noch so manchen schäbig schillernden Schatz zu
heben gibt.
Sehet und Staunet!
Frank & Jörg
2014
Mi, 15.01.2014
Aus der Einladung:
"Liebe Trashnite-FleischlerInnen, liebe
Freunde des gepflegten
2d-non-CGI-Trickfilms,
nach dem Erfolg des großen 4-Stunden-Ren
and Stimpy -Specials im letzten
Jahrtausend (Yepyepyep. not joking :-) und
auf Wunsch der großartigen Kapellen-Crew
hier das zweite Trickfilm-Spezial in der
Geschichte der Trashnite!
Den Auftakt macht eine rare
Animationsperle, präsentiert in
glorreicher VHS-Qualität und mit äußerst
gelungener deutscher Synchronisation
versehen:
Der Wildeste Westen
(West and Soda)
Italien 1965
„Ich sage oft Dinge die ich selbst
nicht verstehe.“ (Johnny)
Die tiefen Eingeweiden der italienische
geprägten Sechziger. Bruno Bozzetto,
Erfinder des hierzulande nicht
unbekannten, notorisch und mit mäßigem
Erfolg dem Glück nach jagenden Herr Rossi,
legte in seinem ersten Spielfilm eine
bezaubernd aufrichtige Western-Hommage
vor, die von poppig-psychedelischem Humor,
schlauen Dialogen, schusseligen
Albernheiten und zart verstecktem prä-68er
Gedankengut geradezu überquillt.
Kühe legen Platten auf, um ihre eigene
seelische Verfassung zu illustrieren?
Kein Problem.
Ein böser Großgrundbesitzer schraubt sich
während eines an seine
Gangster-Untergebenen gerichteten pep
talks zu geradezu
apokalyptisch-faschistischen
Rhetorik-Höhen (bzw. Tiefen) auf (bzw.
ab), während die freundliche Kulisse sich
in gar nicht mehr so jugend- bzw.
kindgerechte Höllendimensionen verzerrt?
Leichteste Übung.
Saufende Hunde? Beinah namenlose Reiter
und Kleingrundbesitzerinnen, die für das
Gute, Gerechte und eine gefühlte siebzehn
Quadratmeter große, idyllische Farm mit
saftigem Weideland inmitten einer Wüste
kämpfen? Psychologische Traumata („Ein...Komplex.
Die Vergangenheit nagt an mir.“ -
Johnny auf die Frage, warum er nie wieder
auf Menschen schießen will) und herbster
Slapstick? Klaroteck.
Handgezeichnet und unfassbar fern der
computerisierten Einheitsanimationssoße
von Heute.
Supersehenswehrt.
Nach dem Ausflug in die unbarmherzige
Gluthölle des amerikanisch-italienischen
Mittelwestens geht es flugs zur Abkühlung
ins idyllische, strahlenverseuchte
Bikini-Atoll:
Der SpongeBob Schwammkopf Film
USA 2004
"Wir sind den Hasselhoff geritten!"
(SpongeBob)
Wenn Night Rider David Hasselhof die
Baywatch-Siliconeinlagen gegen maritimen
Naturschwamm eintauscht und statt
dümmlicher Friedenssuchesongs einfach nur
ein haariges, sonnengebräuntes,
befreiendes Lachen über den Ozean
erschallen lässt, weiß man, dass es dieses
verflixte „Gute“ immer noch gibt, geben
muss und geben wird.
Die psychedelische „Kinder“-Cartoonserie
SpongeBob Squarepants des ehemaligen
Meeresbiologielehrers Stephen Hillenburg
hat, ähnlich seinen Wegbereitern Ren und
Stimpy, Generationen von Kindern in
abseitige Verzückung und tiefgründigste
Psychosen getrieben.
Die Abenteuer des übermotivierten gelben
Schwamms und seines nicht nur
passiv-aggressiven Seestern-Freundes
Patrick Star wurden nach längerem Drängeln
von Nikelodeon und Heerscharen von
Merchandising-Herstellern für die Leinwand
aufbereitet.
Gar nicht selbstverständlich für ein
solches Unterfangen im Jahre 2004: Der
Film greift größtenteils auf die gute alte
Technik des handgezeichneten 2D Animation
zurück. „Handwerk, bitches!“ Nicht minder
sympathisch: Stop-Motion Einschübe sowie
ein überlebensgroßen Live-Action-Modell
von... aber seht selbst!
Es erwartet euch ein erstaunlich
cleverer, erfreulich unzynischer, sehr
spaßiger Abenteuerfilm mit putzigen
Cameo-appearences, eingängigen Songs und
einem kaum zu toppenden Trickfilm-Live-
Action-Mashup-Semi-Finale.
Großes Kino."
Mi, 12.02.2014
Aus der Einladung:
"Endspurt!
Slime Time!
Bevor das zur Neige gehende Semester uns
den letzten Termin kappt, schlagen wir ihm
ein Schnippchen und verlegen unseren
Filmabend eine Woche vor. Touché!
Zeit, sich mal wieder unserer Wurzeln zu
besinnen und mit beiden Händen den guten
alten 80er-Jahre-Horror aus der Gruft zu
ziehen. Ein weites Feld von ernsthaft
verstörenden Meisterwerken à la Argento
und Barker über eher mittelmäßige
Massenware bis hin zu… na, eben dem was
wir Euch am Mittwoch zeigen!
Beiden Werken gemein ist die rührend
handwerkliche Machart, bei der optische
Spezialeffekte aus mühseligen
Stop-Motion-Tricks oder Doppelbelichtungen
bestanden (von denen Euch mit viel Glück
noch ein paar Altvordere am Lagerfeuer
erzählen können). Noch lieber griff man
aber hier auf Maskenbildner und
Modellbauer zurück, die sich Lunge und
Hirn in Lösungsmitteldämpfen und die Haut
beim Rumkleckern mit Geheimrezepten für
grünen Schleim ruinierten. Eine endlose
Schweinerei, die so viel mehr Spaß macht
als sich bei CGI-Blutfontänen zu
langweilen. Mehr Spaß jedenfalls, als es
den Assistenten gemacht haben düfte, den
ganzen Mist hinterher wieder aufzuwischen
- weswegen wahrscheinlich besudelte Sets
zum Showdown gerne angezündet werden –
zumal meist sowieso kein Geld für einen
zweiten Take übrig war…
FROM BEYOND
Stuart Gordon, 1986
Ein lange in Vergessenheit geratenes
Genrestück - was daran gelegen haben mag,
dass die seinerzeit von der amerikanischen
Zensurbehörde freigegebene Fassung
schlimmer verstümmelt war als die Opfer
eines beliebigen Schlitzerfilmes. Ab hier
nehmen wir uns das Rest zur Faulheit und
zitieren wieder in lockerer Folge aus dem
Zusammenhang gerissene Zitate von den
erstaunlich vielen Seiten, die so illustre
Namen tragen wie "eatmybrains.com" und
mehr Zeit in das Schreiben über so Zeugs
investieren als wir:
It is a very touching,
thought-provoking film about the trials
and tribulations of a man who— nah, just
messin’ with ya, it’s another bombastic
splatter fest that never fails to make
you laugh, screw up your nose and shout
“God DAMN!”.
Plot: So there you are mucking about
stimulating the pineal gland and the
next thing you know your dead colleague
keeps returning from beyond in an
increasingly slimy and mutated form and
no one really believes you.
First released in 1986, Stuart
Gordon's From Beyond is a work of gaudy,
chaotic brilliance. Based very, very
loosely on a short story by HP
Lovecraft, it takes a seven page sci-fi
story about a scientist fiddling with
the boundaries of human perception and
extrapolates it into just under 90
minutes of gooey monsters, kinky S&M
gear and splattery violence.
The make up and gore effects are
sloppy, messy, outrageous, chunky and
wet, the things you see in this movie
will make any self-respecting gorehound
howl in glee. At times it may look dated
and more than a little goofy, but I feel
it adds to the charm of the film plus it
doesn’t fail in making you praise the
ingenuity of the talented men and women
who are behind every grotesque
monstrosity that raises its ugly head
here.
Gordon's mission seems to be to
return real fear, real depravity, to the
horror film, and he's a genuine stylist.
This movie looks a lot better than your
average slime.
They took a sinister story from H. P.
Lovecraft and turned it upside down to
make one of the worst movies I have ever
seen in my life! I Love It!
Ist schon der erste Film etwas "Tongue in
Cheek" (wenn auch nicht unbedingt die
eigene nutzend), haben wir beim zweiten
Film den interessanten Fall einer
SciFi-Action-Zombie-Buddy-Cop-(Tragi?)Komödie,
deren Humor nicht funktioniert und die
trotzdem bzw. genau deswegen recht lustig
ist…
DEAD HEAT
Mark Goldblatt, 1987
Imagine a story of an underground
conspiracy re-animating corpses to
commit crimes, investigated by hard
edged cops, one of whom is himself
undead!
Sound like a good idea so far? Now
set the tone of this story as Starsky
& Hutch meets Police Academy via
Return of the Living Dead! You’re
probably picturing something close to
Dead Heat.
"Remember the good old days when guns
killed people?"
A real stinker in 1988, and it hasn't
improved with age.
It's so utterly ridiculous, it's
brilliant, and I doubt anything quite
like it will ever be seen again on film.
Take a shot or drink every time….
- Joe Piscopo makes a bad one liner
- Piscopo says something is
disgusting or gross
- Someone decomposes
- A person or a car explodes
Double shot if:
- The DEAD HEAT theme song plays!
If you always wondered what Lethal
Weapon would have been like if Sam
Raimi, John Carpenter, or even Clive
Barker had had a chance to revise the
script a bit and add in some of their
own personal flavors and themes, then
check out Dead Heat immediately. And
even if you never wondered that, check
it out anyway."
Mi, 21.05.2014
Aus der Einladung:
"Hochverehrtes Publikum,
nach aller aus guten Gründen erfolgten
Verschieberei geht es nun weiter im
Programm, mit unserem 369. und 370. Film,
wenn die Geschichtsschreibung präzise ist.
Seit längerem gärt die Idee einer
„scheussliche-Kömodien-aus-den-80ern“
Reihe. Wir nähern uns jetzt erst mal an
mit einer scheusslichen Komödie aus den
Nullern und was aus den 70ern, die Idee
gärt also weiter und wirft schon langsam
Blasen.
FREDDIE GOT FINGERED
USA, 2001
Das Ausmaß an Abscheu, mit dem dieser
Film sowohl von Publikum wie Kritik
aufgenommen wurde, ist bemerkenswert und
einhellig. Jörg ist mt lediglich ungefähr
3-4 weiteren Menschen auf diesem Planenten
der Meinung, er sei „ganz gut“;
dieses Spannungsfeld ist Grund genug, ihn
(den Film!) unserem Publikum zur eigenen
Beurteilng vorzuführen. Who’s side are you
on?
Hier einige Facts und Meinungsbilder:
Der Film erhielt fünf Goldene Himbeeren.
Er wurde zum schlechtesten Film des Jahres
gekürt, Tom Green wurde als schlechtester
Hauptdarsteller, Regisseur und
Drehbuchautor ausgezeichnet. Die
Nebendarsteller Rip Torn, Drew Barrymore
und Julie Hagerty erhielten jeweils eine
Nominierung als schlechteste
Nebendarsteller. Tom Green erschien als
erster Preisträger bei der Verleihung und
nahm die Goldenen Himbeeren entgegen. Bei
den Goldenen Himbeeren 2010 war Freddy Got
Fingered als schlechtester Film des
Jahrzehnts nominiert.
"This movie doesn't scrape the bottom
of the barrel. This movie isn't the
bottom of the barrel. This movie isn't
below the bottom of the barrel. This
movie doesn't deserve to be mentioned in
the same sentence with barrels."
- Roger Ebert, Chicago Sun-Times
...und natürlich einige Stimmen von der
Top Fachseite „christiananswers.net“ :
"AVOID THIS MOVIE AT ALL COSTS! This
movie has to be the most disgustingly
perverted movie out in the theatres!
After reading about it at ScreenIt.com,
I was shocked to even think that this
was actually allowed in theatres! Tom
Green needs Jesus in his life! Here is a
list of things I found out about this
so-called “film”—a man masturbates a
live horse AND an elephant, the lead
character in the movie has a paralyzed
girlfriend that gets off on getting
caned in her legs, there are many
references to oral sex, and a very
graphic scene in which the lead
character’s father begs for his son to
sodomize him (this scene contains
nudity—the father’s bare behind). It
also contains about 57 F-words, as well
as many other profane words. DO NOT
allow your children to see it! It is not
for anyone else for that matter. Lets
show Hollywood that trash like this will
not be supported!"
My Ratings: [Extremely Offensive / 1]
—Adam, age 18
"This was the WORST movie I ever
saw!!!… I can’t believe that I sat
through the whole thing! Throughout the
whole movie, I was thinking how immoral
and upsetting this is! I was offended
the most I’ve ever been by a movie, and
I’ve seen A LOT of movies! don’t waste
your money on this movie!! I give it
1,000,000 thumbs down!!
My Ratings: [Extremely Offensive / 1]"
—Scott
"This by far the worst movie I ever
had to sit through. I don’t remember the
last time I had to close my eyes as a
matter of choice. I didn’t walk out
after the first fifteen minutes because
my friend and ride wanted to get there
money’s worth. Huge mistake. I’ll never
get this movie out of my head. I implore
anyone with any values at all not to go
see this. The stuff in this movie would
turn a doctor’s stomach. This at the top
of my list of worst movies of all time.
I laughed twice. The theater laughed
non-stop. This movie should be banned
for obvious reasons. I’ve never been so
offended in my life."
My Ratings: [Extremely Offensive / 1]
—John, age 24
Weiter geht es danach mit
CHOSEN SURVIVORS
USA1974
einem Film, der seit seinem Release
ebenfalls eine recht einhellige Reaktion
hervorrief, nämlich die Einschätzung,
eines der lächerlichsten Szenarien für die
Auslöschung der gesamten Menschheit zu
präsentieren. Den Großteil der Arbeit
dabei übernimmt ein Atomkrieg, der in
angemessener B-Movie-Tradition in Form von
Dokumentarpilzen erfolgt; der auf 10
Exemplare (oder so) reduzierte Rest aber
sieht sich in einem Atombunker mit einer,
nun ja, unerwarteten Verschärfung der
Situation konfrontiert.
Eine Top (na, fast) Kombination aus
Endzeit-, Katastrophen-, und
Klaustrophobieschinken - seid gespannt!"
Mi, 29.10.2014
Aus der Einladung:
"Liebe Liebhaberinnen und Liebhaber
zweifelhafter Unterhaltung,
wir freuen uns, erstmalig in diesem
Semester zu einer (verspäteten) Trashnite
einladen zu können. Wiederum in die
geschätze Kapelle im Isenburger Schloss,
ab 19:45.
Semesterthema ist für die Filmklasse der
HfG diesmal „Filmkunst vs. Videokunst“. Es
wäre wohl schlecht um uns bestellt, würden
uns nicht verschiedene Wege einfallen,
diese Vorgabe zu tackeln.
Um gar keine Zweifel aufkommen zu lassen,
schreiben wir beim ersten Beitrag FILM und
KUNST gleich ganz groß, und das nicht nur
aufgrund eines Filmstargütesiegels in
wohlgeformter Form (Gina Lollobrigida),
sondern auch eines
in-your-face-arthouse-approaches, der sich
gewaschen hat. Dabei entstanden, bevor das
Wort arthouse überhaupt erfunden oder gar
schon wieder in Misskredit geraten war!
Eins ist sicher: ein Film wie kein
anderer.
Vorhang auf für
La morte ha fatto l’uovo
Regie: Giulio Questi
Italien, 1968
Nicht ganz astrein die Übersetzung des
Titels ins Englische („Death laid an Egg“)
und schon gar nicht ins Deutsche („Die
Falle“, nicht zu verwechseln mit „Zärtlich
schnappt die Falle zu“, ebenfalls anno
68!). Wir haben uns dennoch für die
englische Version und gegen das Original
entschieden, damit weniger Leute die
Ausrede haben, sie hätten die Handlung
aufgrund von Sprachbarrieren nicht
kapiert. Denn Hürden fürs Gehirn gibt es
auch sonst genug in diesem poppig-bizarren
Reigen, bei dem wir uns mit der –
erfahrungsgemäß immer brisanten – Mischung
aus Zwölftonmusik, Sex, Mord,
Bourgeoisiekritik und industrieller
Hühnerzucht konfrontiert sehen.
Elegante Kamera? Gediegene Ausstattung?
Gute Schauspieler? Handwerkliche Sorgfalt?
Normalerweise eher Kontraindikationen für
die Trashnite, aber die Italiener waren
eben so ziemlich die einzigen, die es
immer mal wieder geschafft haben, trotz
dieser Faktoren ein völlig bizarres
Ergebnis abzuliefern.
Not for the faint of heart!
Also klare Planübererfüllung in der FILM
und KUNST-Abteilung, wie schauts beim
Video aus?
Alienator
Regie: Fred Olen Ray
USA, 1990
Erst einmal haben wir es hier mit einem
der schillernsten Regisseure Hollywoods zu
tun, der mehr Spielfilme zu verantworten
hat als so manches Facebookkiddie Videos
mit seinem Handy gefilmt (bisher
mindestens 135, es darf eine hohe
Dunkelziffer angenommen werden). Dann
fällt in die Blütezeit seines Schaffens
die Erfindung des Direct-To-Video-Genres,
also jener Filme, für die man sich schon
gar keine Hoffnung mehr machte, sie in die
Kinos bringen zu können, und die gleich
aufs Videothekenpublikum abgezielt waren:
mit möglichst krachender Cover-Art, einem
Titel der im Biernebel der abendlichen
Filmentscheidung eventuell auf eine
Verwechslung mit einem teurer produzierten
Vorbild hoffen lässt (Bikini Royale,
anyone?) und sicherheitshalber wenig
Investitionen in die Kostüme der
Protagonistinnen.
Man muss einfach seinen Hut ziehen vor
jemandem, der die Chuzpe hat Konzepte zu
verantworten wie „Albert - der unsichtbare
Hund“ (spart Geld für den Animal
Wrangler), „Hilfe - mein Dad ist
unsichtbar“ (spart Geld für Schauspieler),
„Bikini Jones and the Temple of Eros“,
„Die verdorbenen Mädchen vom Mars“,
„Bikini Frankenstein“ … und scheinbar
durch nichts gestoppt werden kann.
Unser Alienator hat etwas andere Ausmaße
als die sonstigen Regulars beim alten
Fred, handelt es sich doch nicht um eine
der notorischen Scream Queens, sondern die
durch Anabolika gestählte Teagan Clive,
der man sicherheitshalber lieber einen
Bikini als Blech spendiert hat. Vielleicht
gab es einen Kinostart für dieses Ding,
aber produziert wurde es ganz klar mit
Blick auf die Videoauswertung - jeder
Frame ist so konzipiert, dass auf dem
guten alten 4:3 Fernseher nix wichtiges
verloren geht. Und darum gibt es diese
Fassung, allerdings in Top Qualität von
DVD.
Ein wichtiges Kriterium, um etwas als
„Kunst“ einstufen zu können, ist eine
Mehrdeutigkeit und Tiefe, die sich nicht
jedem in gleichem Maße erschließt, immer
jedoch eine emotionale Reaktion erzeugt.
Diese Hürde nimmt „Alienator“ mit den
Händen auf den Rücken gebunden:
a) Es gibt tatsächlich Menschen, die in
völliger Unkenntnis der Beschaffenheit der
Welt leben und beim Anschauen dieses
Filmes großes Kino erwartet haben. Dies
resultiert in wehleidigem Gejammer wie
There is no plot development, no
characters, and no action of any
consequence. They continue running and
shooting and screaming until the climax
is reached which allows for some final
action. There is not really much of
anything to say. There are no characters
to really care about. The action is
boring. The story is non existent. There
is no redeeming value for this.
b) Die Wahrheit ist eine ganz andere und
man kann sie kaum appetitanregender
servieren als der Kollege Scott Ashlin,
auf den wir hier gern verweisen:
http://www.1000misspenthours.com/reviews/reviewsa-d/alienator.htm
Traut Euren Augen, traut uns!"
26.11.2014
Aus der Einladung:
"Geneigtes Publikum,
wir freuen uns ganz außerordentlich, Euch
schon weit vor Weihnachten zwei absolute
Spitzenfilme bescheren zu können. Los geht
es mit einer Wiederaufführung – Beschweren
darf sich aber nur, wer nachweislich bei
der Trashnite-Erstaufführung irgendwann in
den 90ern dabei war. Es wird mal wieder
Zeit für
SHOGUN ASSASIN
Japan 1972 / USA 1980
Eine Zeit lange vor der unsäglichen
Remake-Epedemie: Robert Houston dachte
sich, dass man es doch schaffen müsste,
aus zwei in Japan äußerst
erfolgreichen Filmen einen im Rest
der Welt erfolgreichen
zusammenzuschneiden. Dieses abenteuerliche
Konzept – das nahe am Sakrileg
vorbeischrammt, betrachtet man sich die
filmische Qualität des Rohstoffes – hätte
vielleicht sogar geklappt, wäre das
Ausgangsmaterial nicht so extrem blutig
gewesen, dass sich über die neue Fassung
die Daumen fast aller Zensoren der
westlichen Welt senkten.
Im Mainstream gefloppt, hat sich dieser
Bastard zu einem einflussreichen
Geheimtipp gemausert, der so manche/n an
das Genre der Samuraifilme überhaupt
heranführte. Darunter auch den ollen
Tarantino, dessen Kill Bill sich mehr als
nur ein bisschen Attitüde und Blutfontänen
abgeguckt hat.
Heute sind natürlich alle schlauer und
wissen, dass es in der „Lone Wolf and Cub“
Serie nicht nur jene ersten beiden von
Houston geplünderten Teile gab, sondern
ganze sechs. Wir servieren SHOGUN ASSASIN
als Einstiegsdroge und wenn ihr brav seid
(oder nicht?) bekommt ihr demnächst in
loser Folge die japanischen
Originalversionen in all ihrer Pracht. Und
Pracht gibt es reichlich: wunderschöne
Sets, liebevollste Ausstattung, sagenhafte
Schauspieler, zum Weinen schöne Kamera und
obendrein technisch brilliante
Schwertkämpfe, nach denen eimerweise
Kunstblut aufgewischt werden musste.
Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut,
von unseren heutigen Programmpunkten die
besten verfügbaren Versionen zu
importieren: remastered und völlig
ungeschnitten, was bei diesen Filmen von
essentieller Bedeutung ist – und sei
es nur, weil uns in den unblutigeren
Videotheken- oder gar Fernsehvarianten
diverse Minuten Spielzeit abhanden kommen
würden.
Was zeigt man nach einem der besten
Samuraifilme aller Zeiten?
SAMURAI COP
USA 1991
Für den Direct-To-Video-Markt produziert
und selbst für dieses trübe Umfeld
bemerkenswert schlampig gemacht –
seinerzeit sicher für so manchen ein
Auslöser für das schale Gefühl, in der
Videothek mal wieder so richtig
reingefallen zu sein.
Umso besser! Eine beträchtliche Anzahl
Personen hat mittlerweile den
Unterhaltungswert dieses Machwerkes
erkannt und sich ausgiebig der Analyse und
akribischen Beschreibung aller
Unzulänglichkeiten und Missgeschicke
dieser 96minütigen Kapitulation des
gesunden Menschenverstandes gewidmet.
Aus irgendeinem Grund ist uns SAMURAI COP
seinerzeit auf keinem Wühltisch in die
Hände gefallen, umso mehr freuen wir uns
auf eine Premiere im Rahmen der Trashnite.
Ein Beweis, dass es noch so manchen
schäbig schillernden Schatz zu heben gibt.
Sehet und Staunet!
Frank & Jörg
2014
Mi, 15.01.2014
Aus der Einladung:
"Liebe Trashnite-FleischlerInnen,
liebe Freunde des gepflegten
2d-non-CGI-Trickfilms,
nach dem Erfolg des großen
4-Stunden-Ren and Stimpy -Specials
im letzten Jahrtausend (Yepyepyep.
not joking :-) und auf Wunsch der
großartigen Kapellen-Crew hier das
zweite Trickfilm-Spezial in der
Geschichte der Trashnite!
Den Auftakt macht eine rare
Animationsperle, präsentiert in
glorreicher VHS-Qualität und mit
äußerst gelungener deutscher
Synchronisation versehen:
Der Wildeste Westen
(West and Soda)
Italien 1965
„Ich sage oft Dinge die ich
selbst nicht verstehe.“
(Johnny)
Die tiefen Eingeweiden der
italienische geprägten Sechziger.
Bruno Bozzetto, Erfinder des
hierzulande nicht unbekannten,
notorisch und mit mäßigem Erfolg
dem Glück nach jagenden Herr
Rossi, legte in seinem ersten
Spielfilm eine bezaubernd
aufrichtige Western-Hommage vor,
die von poppig-psychedelischem
Humor, schlauen Dialogen,
schusseligen Albernheiten und zart
verstecktem prä-68er Gedankengut
geradezu überquillt.
Kühe legen Platten auf, um ihre
eigene seelische Verfassung zu
illustrieren?
Kein Problem.
Ein böser Großgrundbesitzer
schraubt sich während eines an
seine Gangster-Untergebenen
gerichteten pep talks zu geradezu
apokalyptisch-faschistischen
Rhetorik-Höhen (bzw. Tiefen) auf
(bzw. ab), während die freundliche
Kulisse sich in gar nicht mehr so
jugend- bzw. kindgerechte
Höllendimensionen verzerrt?
Leichteste Übung.
Saufende Hunde? Beinah namenlose
Reiter und
Kleingrundbesitzerinnen, die für
das Gute, Gerechte und eine
gefühlte siebzehn Quadratmeter
große, idyllische Farm mit
saftigem Weideland inmitten einer
Wüste kämpfen? Psychologische
Traumata („Ein...Komplex. Die
Vergangenheit nagt an mir.“
- Johnny auf die Frage, warum er
nie wieder auf Menschen schießen
will) und herbster Slapstick?
Klaroteck.
Handgezeichnet und unfassbar fern
der computerisierten
Einheitsanimationssoße von Heute.
Supersehenswehrt.
Nach dem Ausflug in die
unbarmherzige Gluthölle des
amerikanisch-italienischen
Mittelwestens geht es flugs zur
Abkühlung ins idyllische,
strahlenverseuchte Bikini-Atoll:
Der SpongeBob Schwammkopf
Film
USA 2004
"Wir sind den Hasselhoff
geritten!" (SpongeBob)
Wenn Night Rider David Hasselhof
die Baywatch-Siliconeinlagen gegen
maritimen Naturschwamm eintauscht
und statt dümmlicher
Friedenssuchesongs einfach nur ein
haariges, sonnengebräuntes,
befreiendes Lachen über den Ozean
erschallen lässt, weiß man, dass
es dieses verflixte „Gute“ immer
noch gibt, geben muss und geben
wird.
Die psychedelische
„Kinder“-Cartoonserie SpongeBob
Squarepants des ehemaligen
Meeresbiologielehrers Stephen
Hillenburg hat, ähnlich seinen
Wegbereitern Ren und Stimpy,
Generationen von Kindern in
abseitige Verzückung und
tiefgründigste Psychosen
getrieben.
Die Abenteuer des übermotivierten
gelben Schwamms und seines nicht
nur passiv-aggressiven
Seestern-Freundes Patrick Star
wurden nach längerem Drängeln von
Nikelodeon und Heerscharen von
Merchandising-Herstellern für die
Leinwand aufbereitet.
Gar nicht selbstverständlich für
ein solches Unterfangen im Jahre
2004: Der Film greift größtenteils
auf die gute alte Technik des
handgezeichneten 2D Animation
zurück. „Handwerk, bitches!“ Nicht
minder sympathisch: Stop-Motion
Einschübe sowie ein
überlebensgroßen
Live-Action-Modell von... aber
seht selbst!
Es erwartet euch ein erstaunlich
cleverer, erfreulich unzynischer,
sehr spaßiger Abenteuerfilm mit
putzigen Cameo-appearences,
eingängigen Songs und einem kaum
zu toppenden Trickfilm-Live-
Action-Mashup-Semi-Finale.
Großes Kino."
Mi, 12.02.2014
Aus der Einladung:
"Endspurt!
Slime Time!
Bevor das zur Neige gehende
Semester uns den letzten Termin
kappt, schlagen wir ihm ein
Schnippchen und verlegen unseren
Filmabend eine Woche vor. Touché!
Zeit, sich mal wieder unserer
Wurzeln zu besinnen und mit beiden
Händen den guten alten
80er-Jahre-Horror aus der Gruft zu
ziehen. Ein weites Feld von
ernsthaft verstörenden
Meisterwerken à la Argento und
Barker über eher mittelmäßige
Massenware bis hin zu… na, eben
dem was wir Euch am Mittwoch
zeigen!
Beiden Werken gemein ist die
rührend handwerkliche Machart, bei
der optische Spezialeffekte aus
mühseligen Stop-Motion-Tricks oder
Doppelbelichtungen bestanden (von
denen Euch mit viel Glück noch ein
paar Altvordere am Lagerfeuer
erzählen können). Noch lieber
griff man aber hier auf
Maskenbildner und Modellbauer
zurück, die sich Lunge und Hirn in
Lösungsmitteldämpfen und die Haut
beim Rumkleckern mit
Geheimrezepten für grünen Schleim
ruinierten. Eine endlose
Schweinerei, die so viel mehr Spaß
macht als sich bei
CGI-Blutfontänen zu langweilen.
Mehr Spaß jedenfalls, als es den
Assistenten gemacht haben düfte,
den ganzen Mist hinterher wieder
aufzuwischen - weswegen
wahrscheinlich besudelte Sets zum
Showdown gerne angezündet werden –
zumal meist sowieso kein Geld für
einen zweiten Take übrig war…
FROM BEYOND
Stuart Gordon, 1986
Ein lange in Vergessenheit
geratenes Genrestück - was daran
gelegen haben mag, dass die
seinerzeit von der amerikanischen
Zensurbehörde freigegebene Fassung
schlimmer verstümmelt war als die
Opfer eines beliebigen
Schlitzerfilmes. Ab hier nehmen
wir uns das Rest zur Faulheit und
zitieren wieder in lockerer Folge
aus dem Zusammenhang gerissene
Zitate von den erstaunlich vielen
Seiten, die so illustre Namen
tragen wie "eatmybrains.com" und
mehr Zeit in das Schreiben über so
Zeugs investieren als wir:
It is a very touching,
thought-provoking film about the
trials and tribulations of a man
who— nah, just messin’ with ya,
it’s another bombastic splatter
fest that never fails to make
you laugh, screw up your nose
and shout “God DAMN!”.
Plot: So there you are
mucking about stimulating the
pineal gland and the next thing
you know your dead colleague
keeps returning from beyond in
an increasingly slimy and
mutated form and no one really
believes you.
First released in 1986,
Stuart Gordon's From Beyond is a
work of gaudy, chaotic
brilliance. Based very, very
loosely on a short story by HP
Lovecraft, it takes a seven page
sci-fi story about a scientist
fiddling with the boundaries of
human perception and
extrapolates it into just under
90 minutes of gooey monsters,
kinky S&M gear and splattery
violence.
The make up and gore effects
are sloppy, messy, outrageous,
chunky and wet, the things you
see in this movie will make any
self-respecting gorehound howl
in glee. At times it may look
dated and more than a little
goofy, but I feel it adds to the
charm of the film plus it
doesn’t fail in making you
praise the ingenuity of the
talented men and women who are
behind every grotesque
monstrosity that raises its ugly
head here.
Gordon's mission seems to be
to return real fear, real
depravity, to the horror film,
and he's a genuine stylist. This
movie looks a lot better than
your average slime.
They took a sinister story
from H. P. Lovecraft and turned
it upside down to make one of
the worst movies I have ever
seen in my life! I Love It!
Ist schon der erste Film etwas
"Tongue in Cheek" (wenn auch nicht
unbedingt die eigene nutzend),
haben wir beim zweiten Film den
interessanten Fall einer
SciFi-Action-Zombie-Buddy-Cop-(Tragi?)Komödie,
deren Humor nicht funktioniert und
die trotzdem bzw. genau deswegen
recht lustig ist…
DEAD HEAT
Mark Goldblatt, 1987
Imagine a story of an
underground conspiracy
re-animating corpses to commit
crimes, investigated by hard
edged cops, one of whom is
himself undead!
Sound like a good idea so
far? Now set the tone of this
story as Starsky & Hutch
meets Police Academy via Return
of the Living Dead! You’re
probably picturing something
close to Dead Heat.
"Remember the good old days
when guns killed people?"
A real stinker in 1988, and
it hasn't improved with age.
It's so utterly ridiculous,
it's brilliant, and I doubt
anything quite like it will ever
be seen again on film.
Take a shot or drink every
time….
- Joe Piscopo makes a bad
one liner
- Piscopo says something is
disgusting or gross
- Someone decomposes
- A person or a car explodes
Double shot if:
- The DEAD HEAT theme song
plays!
If you always wondered what
Lethal Weapon would have been
like if Sam Raimi, John
Carpenter, or even Clive Barker
had had a chance to revise the
script a bit and add in some of
their own personal flavors and
themes, then check out Dead Heat
immediately. And even if you
never wondered that, check it
out anyway."
Mi, 21.05.2014
Aus der Einladung:
"Hochverehrtes Publikum,
nach aller aus guten Gründen
erfolgten Verschieberei geht es
nun weiter im Programm, mit
unserem 369. und 370. Film, wenn
die Geschichtsschreibung präzise
ist.
Seit längerem gärt die Idee einer
„scheussliche-Kömodien-aus-den-80ern“
Reihe. Wir nähern uns jetzt erst
mal an mit einer scheusslichen
Komödie aus den Nullern und was
aus den 70ern, die Idee gärt also
weiter und wirft schon langsam
Blasen.
FREDDIE GOT FINGERED
USA, 2001
Das Ausmaß an Abscheu, mit dem
dieser Film sowohl von Publikum
wie Kritik aufgenommen wurde, ist
bemerkenswert und einhellig. Jörg
ist mt lediglich ungefähr 3-4
weiteren Menschen auf diesem
Planenten der Meinung, er sei „ganz
gut“; dieses Spannungsfeld
ist Grund genug, ihn (den Film!)
unserem Publikum zur eigenen
Beurteilng vorzuführen. Who’s side
are you on?
Hier einige Facts und
Meinungsbilder:
Der Film erhielt fünf Goldene
Himbeeren. Er wurde zum
schlechtesten Film des Jahres
gekürt, Tom Green wurde als
schlechtester Hauptdarsteller,
Regisseur und Drehbuchautor
ausgezeichnet. Die Nebendarsteller
Rip Torn, Drew Barrymore und Julie
Hagerty erhielten jeweils eine
Nominierung als schlechteste
Nebendarsteller. Tom Green
erschien als erster Preisträger
bei der Verleihung und nahm die
Goldenen Himbeeren entgegen. Bei
den Goldenen Himbeeren 2010 war
Freddy Got Fingered als
schlechtester Film des Jahrzehnts
nominiert.
"This movie doesn't scrape
the bottom of the barrel. This
movie isn't the bottom of the
barrel. This movie isn't below
the bottom of the barrel. This
movie doesn't deserve to be
mentioned in the same sentence
with barrels."
- Roger Ebert, Chicago Sun-Times
...und natürlich einige Stimmen
von der Top Fachseite
„christiananswers.net“ :
"AVOID THIS MOVIE AT ALL
COSTS! This movie has to be the
most disgustingly perverted
movie out in the theatres! After
reading about it at
ScreenIt.com, I was shocked to
even think that this was
actually allowed in theatres!
Tom Green needs Jesus in his
life! Here is a list of things I
found out about this so-called
“film”—a man masturbates a live
horse AND an elephant, the lead
character in the movie has a
paralyzed girlfriend that gets
off on getting caned in her
legs, there are many references
to oral sex, and a very graphic
scene in which the lead
character’s father begs for his
son to sodomize him (this scene
contains nudity—the father’s
bare behind). It also contains
about 57 F-words, as well as
many other profane words. DO NOT
allow your children to see it!
It is not for anyone else for
that matter. Lets show Hollywood
that trash like this will not be
supported!"
My Ratings: [Extremely Offensive
/ 1]
—Adam, age 18
"This was the WORST movie I
ever saw!!!… I can’t believe
that I sat through the whole
thing! Throughout the whole
movie, I was thinking how
immoral and upsetting this is! I
was offended the most I’ve ever
been by a movie, and I’ve seen A
LOT of movies! don’t waste your
money on this movie!! I give it
1,000,000 thumbs down!!
My Ratings: [Extremely Offensive
/ 1]"
—Scott
"This by far the worst movie
I ever had to sit through. I
don’t remember the last time I
had to close my eyes as a matter
of choice. I didn’t walk out
after the first fifteen minutes
because my friend and ride
wanted to get there money’s
worth. Huge mistake. I’ll never
get this movie out of my head. I
implore anyone with any values
at all not to go see this. The
stuff in this movie would turn a
doctor’s stomach. This at the
top of my list of worst movies
of all time. I laughed twice.
The theater laughed non-stop.
This movie should be banned for
obvious reasons. I’ve never been
so offended in my life."
My Ratings: [Extremely Offensive
/ 1]
—John, age 24
Weiter geht es danach mit
CHOSEN SURVIVORS
USA1974
einem Film, der seit seinem
Release ebenfalls eine recht
einhellige Reaktion hervorrief,
nämlich die Einschätzung, eines
der lächerlichsten Szenarien für
die Auslöschung der gesamten
Menschheit zu präsentieren. Den
Großteil der Arbeit dabei
übernimmt ein Atomkrieg, der in
angemessener B-Movie-Tradition in
Form von Dokumentarpilzen erfolgt;
der auf 10 Exemplare (oder so)
reduzierte Rest aber sieht sich in
einem Atombunker mit einer, nun
ja, unerwarteten Verschärfung der
Situation konfrontiert.
Eine Top (na, fast) Kombination
aus Endzeit-, Katastrophen-, und
Klaustrophobieschinken - seid
gespannt!"
Mi, 29.10.2014
Aus der Einladung:
"Liebe Liebhaberinnen und
Liebhaber zweifelhafter
Unterhaltung,
wir freuen uns, erstmalig in
diesem Semester zu einer
(verspäteten) Trashnite einladen
zu können. Wiederum in die
geschätze Kapelle im Isenburger
Schloss, ab 19:45.
Semesterthema ist für die
Filmklasse der HfG diesmal
„Filmkunst vs. Videokunst“. Es
wäre wohl schlecht um uns
bestellt, würden uns nicht
verschiedene Wege einfallen, diese
Vorgabe zu tackeln.
Um gar keine Zweifel aufkommen zu
lassen, schreiben wir beim ersten
Beitrag FILM und KUNST gleich ganz
groß, und das nicht nur aufgrund
eines Filmstargütesiegels in
wohlgeformter Form (Gina
Lollobrigida), sondern auch eines
in-your-face-arthouse-approaches,
der sich gewaschen hat. Dabei
entstanden, bevor das Wort
arthouse überhaupt erfunden oder
gar schon wieder in Misskredit
geraten war! Eins ist sicher: ein
Film wie kein anderer.
Vorhang auf für
La morte ha fatto l’uovo
Regie: Giulio Questi
Italien, 1968
Nicht ganz astrein die
Übersetzung des Titels ins
Englische („Death laid an Egg“)
und schon gar nicht ins Deutsche
(„Die Falle“, nicht zu verwechseln
mit „Zärtlich schnappt die Falle
zu“, ebenfalls anno 68!). Wir
haben uns dennoch für die
englische Version und gegen das
Original entschieden, damit
weniger Leute die Ausrede haben,
sie hätten die Handlung aufgrund
von Sprachbarrieren nicht kapiert.
Denn Hürden fürs Gehirn gibt es
auch sonst genug in diesem
poppig-bizarren Reigen, bei dem
wir uns mit einer –
erfahrungsgemäß immer brisanten –
Mischung aus Zwölftonmusik, Sex,
Mord, Bourgeoisiekritik und
industrieller Hühnerzucht
konfrontiert sehen.
Elegante Kamera? Gediegene
Ausstattung? Gute Schauspieler?
Handwerkliche Sorgfalt?
Normalerweise eher
Kontraindikationen für die
Trashnite, aber die Italiener
waren eben so ziemlich die
einzigen, die es immer mal wieder
geschafft haben, trotz dieser
Faktoren ein völlig bizarres
Ergebnis abzuliefern.
Not for the faint of heart!
Also klare Planübererfüllung in
der FILM und KUNST-Abteilung, wie
schauts beim Video aus?
Alienator
Regie: Fred Olen Ray
USA, 1990
Erst einmal haben wir es hier mit
einem der schillernsten Regisseure
Hollywoods zu tun, der mehr
Spielfilme zu verantworten hat als
so manches Facebookkiddie Videos
mit seinem Handy gefilmt (bisher
mindestens 135, es darf eine hohe
Dunkelziffer angenommen werden).
Dann fällt in die Blütezeit seines
Schaffens die Erfindung des
Direct-To-Video-Genres, also jener
Filme, für die man sich schon gar
keine Hoffnung mehr machte, sie in
die Kinos bringen zu können, und
die gleich aufs
Videothekenpublikum abgezielt
waren: mit möglichst krachender
Cover-Art, einem Titel der im
Biernebel der abendlichen
Filmentscheidung eventuell auf
eine Verwechslung mit einem teurer
produzierten Vorbild hoffen lässt
(Bikini Royale, anyone?) und
sicherheitshalber wenig
Investitionen in die Kostüme der
Protagonistinnen.
Man muss einfach seinen Hut
ziehen vor jemandem, der die
Chuzpe hat Konzepte zu
verantworten wie „Albert - der
unsichtbare Hund“ (spart Geld für
den Animal Wrangler), „Hilfe -
mein Dad ist unsichtbar“ (spart
Geld für Schauspieler), „Bikini
Jones and the Temple of Eros“,
„Die verdorbenen Mädchen vom
Mars“, „Bikini Frankenstein“ … und
scheinbar durch nichts gestoppt
werden kann.
Unser Alienator hat etwas andere
Ausmaße als die sonstigen Regulars
beim alten Fred, handelt es sich
doch nicht um eine der notorischen
Scream Queens, sondern die durch
Anabolika gestählte Teagan Clive,
der man sicherheitshalber lieber
einen Bikini als Blech spendiert
hat. Vielleicht gab es einen
Kinostart für dieses Ding, aber
produziert wurde es ganz klar mit
Blick auf die Videoauswertung -
jeder Frame ist so konzipiert,
dass auf dem guten alten 4:3
Fernseher nix wichtiges verloren
geht. Und darum gibt es diese
Fassung, allerdings in Top
Qualität von DVD.
Ein wichtiges Kriterium, um etwas
als „Kunst“ einstufen zu können,
ist eine Mehrdeutigkeit und Tiefe,
die sich nicht jedem in gleichem
Maße erschließt, immer jedoch eine
emotionale Reaktion erzeugt. Diese
Hürde nimmt „Alienator“ mit den
Händen auf den Rücken gebunden:
a) Es gibt tatsächlich Menschen,
die in völliger Unkenntnis der
Beschaffenheit der Welt leben und
beim Anschauen dieses Filmes
großes Kino erwartet haben. Dies
resultiert in wehleidigem Gejammer
wie
There is no plot development,
no characters, and no action of
any consequence. They continue
running and shooting and
screaming until the climax is
reached which allows for some
final action. There is not
really much of anything to say.
There are no characters to
really care about. The action is
boring. The story is non
existent. There is no redeeming
value for this.
b) Die Wahrheit ist eine ganz
andere und man kann sie kaum
appetitanregender servieren als
der Kollege Scott Ashlin, auf den
wir hier gern verweisen:
http://www.1000misspenthours.com/reviews/reviewsa-d/alienator.htm
Traut Euren Augen, traut uns!"
26.11.2014
Aus der Einladung:
"Geneigtes Publikum,
wir freuen uns ganz
außerordentlich, Euch schon weit
vor Weihnachten zwei absolute
Spitzenfilme bescheren zu können.
Los geht es mit einer
Wiederaufführung – Beschweren darf
sich aber nur, wer nachweislich
bei der Trashnite-Erstaufführung
irgendwann in den 90ern dabei war.
Es wird mal wieder Zeit für
SHOGUN ASSASIN
Japan 1972 / USA 1980
Eine Zeit lange vor der
unsäglichen Remake-Epedemie:
Robert Houston dachte sich, dass
man es doch schaffen müsste, aus zwei
in Japan äußerst erfolgreichen
Filmen einen im Rest der
Welt erfolgreichen
zusammenzuschneiden. Dieses
abenteuerliche Konzept – das nahe
am Sakrileg vorbeischrammt,
betrachtet man sich die filmische
Qualität des Rohstoffes – hätte
vielleicht sogar geklappt, wäre
das Ausgangsmaterial nicht so
extrem blutig gewesen, dass sich
über die neue Fassung die Daumen
fast aller Zensoren der westlichen
Welt senkten.
Im Mainstream gefloppt, hat sich
dieser Bastard zu einem
einflussreichen Geheimtipp
gemausert, der so manche/n an das
Genre der Samuraifilme überhaupt
heranführte. Darunter auch den
ollen Tarantino, dessen Kill Bill
sich mehr als nur ein bisschen
Attitüde und Blutfontänen
abgeguckt hat.
Heute sind natürlich alle schlauer
und wissen, dass es in der „Lone
Wolf and Cub“ Serie nicht nur jene
ersten beiden von Houston
geplünderten Teile gab, sondern
ganze sechs. Wir servieren SHOGUN
ASSASIN als Einstiegsdroge und
wenn ihr brav seid (oder nicht?)
bekommt ihr demnächst in loser
Folge die japanischen
Originalversionen in all ihrer
Pracht. Und Pracht gibt es
reichlich: wunderschöne Sets,
liebevollste Ausstattung,
sagenhafte Schauspieler, zum
Weinen schöne Kamera und obendrein
technisch brilliante
Schwertkämpfe, nach denen
eimerweise Kunstblut aufgewischt
werden musste.
Wir haben keine Kosten und Mühen
gescheut, von unseren heutigen
Programmpunkten die besten
verfügbaren Versionen zu
importieren: remastered und völlig
ungeschnitten, was bei diesen
Filmen von essentieller Bedeutung
ist – und sei es nur, weil
uns in den unblutigeren
Videotheken- oder gar
Fernsehvarianten diverse Minuten
Spielzeit abhanden kommen würden.
Was zeigt man nach einem der
besten Samuraifilme aller Zeiten?
SAMURAI COP
USA 1991
Für den Direct-To-Video-Markt
produziert und selbst für dieses
trübe Umfeld bemerkenswert
schlampig gemacht – seinerzeit
sicher für so manchen ein Auslöser
für das schale Gefühl, in der
Videothek mal wieder so richtig
reingefallen zu sein.
Umso besser! Eine beträchtliche
Anzahl Personen hat mittlerweile
den Unterhaltungswert dieses
Machwerkes erkannt und sich
ausgiebig der Analyse und
akribischen Beschreibung aller
Unzulänglichkeiten und
Missgeschicke dieser 96minütigen
Kapitulation des gesunden
Menschenverstandes gewidmet.
Aus irgendeinem Grund ist uns
SAMURAI COP seinerzeit auf keinem
Wühltisch in die Hände gefallen,
umso mehr freuen wir uns auf eine
Premiere im Rahmen der Trashnite.
Ein Beweis, dass es noch so
manchen schäbig schillernden
Schatz zu heben gibt.
Sehet und Staunet!
Frank & Jörg
17.12.2014
Aus der Einladung:
"Hochverehrtes Publikum,
das Jahresende naht - nicht ohne
dass wir Euch noch was untern Baum
legen.
Sack auf:
BAD SANTA
USA 2003
„Denen fällt aber auch nix Neues
ein“ - könnt ihr sagen, ist
uns aber wurscht. Klar hatten wir
den Film bereits 2008 im Programm,
aber hey - solange es keinen
besseren Weihnachtsfilm gibt,
könnten wir den eigentlich jedes
Jahr zeigen... wartets ab.
Wer meint, dass er BAD SANTA schon
mal im Fernsehen oder so gesehen hat
sollte bedenken, dass es bei uns die
verlängerte, ungekürzte
Originalfassung gibt.
Für alle, die nicht wissen was sie
erwartet: ungeschnitten bedeutet
hier (ausnahmsweise für die
Trashnite) nicht baumelnde
Eingeweide, sondern Zoten,
ungehemmtes Saufen, ungebührliches
Verhalten und so ziemlich die
höchste Dichte an F-Wörtern, die man
in einem Drehbuch unterbekommt. Auch
wenn es aus unserer Feder
befremdlich klingt: eine der wenigen
Komödien, die wirklich
funktionieren.
Danach eine Premiere, nicht nur in
Sachen „noch nicht gelaufen“ ,
sondern auch „noch nicht dagewesen“.
Wir schnüren diverse Päckchen mit
totalen Gurken, die selbst wir uns
bisher nicht getraut haben Euch
zuzumuten, und ein Gast oder eine
Gästin darf eins auspacken - und wir
alle müssen die Überraschung
aussitzen!
Lasst Euch dieses in 20 Jahren noch
nicht vorgekommene, ungeheure
Ereignis nicht entgehen, und sei es
nur um sagen zu können: „Ich war
dabei“!
Ho Ho Ho
Frank & Jörg"
Für Trashnite-Historikerïnnen:
Leider lässt sich nicht mehr
ermitteln, welche DVD von unserer
Glücksfee gezogen wurde – verpackt
waren sie allesamt in herrlich
bunt-vergilbte
Comicheft-Originalseiten aus der
Zeit um 1970; ebenso wie die
Scheiben selbst eine Spende aus dem
Fundus von FN.
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