2014
Mi, 15.01.2014
Aus der Einladung:
"Liebe Trashnite-FleischlerInnen, liebe Freunde
des gepflegten 2d-non-CGI-Trickfilms,
nach dem Erfolg des großen 4-Stunden-Ren and
Stimpy -Specials im letzten Jahrtausend
(Yepyepyep. not joking :-) und auf Wunsch der
großartigen Kapellen-Crew hier das zweite
Trickfilm-Spezial in der Geschichte der Trashnite!
Den Auftakt macht eine rare Animationsperle,
präsentiert in glorreicher VHS-Qualität und mit
äußerst gelungener deutscher Synchronisation
versehen:
Der Wildeste Westen (West and
Soda)
Italien 1965
„Ich sage oft Dinge die ich selbst nicht
verstehe.“ (Johnny)
Die tiefen Eingeweiden der italienische geprägten
Sechziger. Bruno Bozzetto, Erfinder des
hierzulande nicht unbekannten, notorisch und mit
mäßigem Erfolg dem Glück nach jagenden Herr Rossi,
legte in seinem ersten Spielfilm eine bezaubernd
aufrichtige Western-Hommage vor, die von
poppig-psychedelischem Humor, schlauen Dialogen,
schusseligen Albernheiten und zart verstecktem
prä-68er Gedankengut geradezu überquillt.
Kühe legen Platten auf, um ihre eigene seelische
Verfassung zu illustrieren?
Kein Problem.
Ein böser Großgrundbesitzer schraubt sich während
eines an seine Gangster-Untergebenen gerichteten
pep talks zu geradezu apokalyptisch-faschistischen
Rhetorik-Höhen (bzw. Tiefen) auf (bzw. ab),
während die freundliche Kulisse sich in gar nicht
mehr so jugend- bzw. kindgerechte
Höllendimensionen verzerrt? Leichteste Übung.
Saufende Hunde? Beinah namenlose Reiter und
Kleingrundbesitzerinnen, die für das Gute,
Gerechte und eine gefühlte siebzehn Quadratmeter
große, idyllische Farm mit saftigem Weideland
inmitten einer Wüste kämpfen? Psychologische
Traumata („Ein...Komplex. Die Vergangenheit
nagt an mir.“ - Johnny auf die Frage, warum
er nie wieder auf Menschen schießen will) und
herbster Slapstick? Klaroteck.
Handgezeichnet und unfassbar fern der
computerisierten Einheitsanimationssoße von Heute.
Supersehenswehrt.
Nach dem Ausflug in die unbarmherzige Gluthölle
des amerikanisch-italienischen Mittelwestens geht
es flugs zur Abkühlung ins idyllische,
strahlenverseuchte Bikini-Atoll:
Der SpongeBob Schwammkopf Film
USA 2004
"Wir sind den Hasselhoff geritten!"
(SpongeBob)
Wenn Night Rider David Hasselhof die
Baywatch-Siliconeinlagen gegen maritimen
Naturschwamm eintauscht und statt dümmlicher
Friedenssuchesongs einfach nur ein haariges,
sonnengebräuntes, befreiendes Lachen über den
Ozean erschallen lässt, weiß man, dass es dieses
verflixte „Gute“ immer noch gibt, geben muss und
geben wird.
Die psychedelische „Kinder“-Cartoonserie
SpongeBob Squarepants des ehemaligen
Meeresbiologielehrers Stephen Hillenburg hat,
ähnlich seinen Wegbereitern Ren und Stimpy,
Generationen von Kindern in abseitige Verzückung
und tiefgründigste Psychosen getrieben.
Die Abenteuer des übermotivierten gelben Schwamms
und seines nicht nur passiv-aggressiven
Seestern-Freundes Patrick Star wurden nach
längerem Drängeln von Nikelodeon und Heerscharen
von Merchandising-Herstellern für die Leinwand
aufbereitet.
Gar nicht selbstverständlich für ein solches
Unterfangen im Jahre 2004: Der Film greift
größtenteils auf die gute alte Technik des
handgezeichneten 2D Animation zurück. „Handwerk,
bitches!“ Nicht minder sympathisch: Stop-Motion
Einschübe sowie ein überlebensgroßen
Live-Action-Modell von... aber seht selbst!
Es erwartet euch ein erstaunlich cleverer,
erfreulich unzynischer, sehr spaßiger
Abenteuerfilm mit putzigen Cameo-appearences,
eingängigen Songs und einem kaum zu toppenden
Trickfilm-Live- Action-Mashup-Semi-Finale.
Großes Kino."
Mi, 12.02.2014
Aus der Einladung:
"Endspurt!
Slime Time!
Bevor das zur Neige gehende Semester uns den
letzten Termin kappt, schlagen wir ihm ein
Schnippchen und verlegen unseren Filmabend eine
Woche vor. Touché!
Zeit, sich mal wieder unserer Wurzeln zu besinnen
und mit beiden Händen den guten alten
80er-Jahre-Horror aus der Gruft zu ziehen. Ein
weites Feld von ernsthaft verstörenden
Meisterwerken à la Argento und Barker über eher
mittelmäßige Massenware bis hin zu… na, eben dem
was wir Euch am Mittwoch zeigen!
Beiden Werken gemein ist die rührend
handwerkliche Machart, bei der optische
Spezialeffekte aus mühseligen Stop-Motion-Tricks
oder Doppelbelichtungen bestanden (von denen Euch
mit viel Glück noch ein paar Altvordere am
Lagerfeuer erzählen können). Noch lieber griff man
aber hier auf Maskenbildner und Modellbauer
zurück, die sich Lunge und Hirn in
Lösungsmitteldämpfen und die Haut beim Rumkleckern
mit Geheimrezepten für grünen Schleim ruinierten.
Eine endlose Schweinerei, die so viel mehr Spaß
macht als sich bei CGI-Blutfontänen zu langweilen.
Mehr Spaß jedenfalls, als es den Assistenten
gemacht haben düfte, den ganzen Mist hinterher
wieder aufzuwischen - weswegen wahrscheinlich
besudelte Sets zum Showdown gerne angezündet
werden – zumal meist sowieso kein Geld für einen
zweiten Take übrig war…
FROM BEYOND
Stuart Gordon, 1986
Ein lange in Vergessenheit geratenes Genrestück -
was daran gelegen haben mag, dass die seinerzeit
von der amerikanischen Zensurbehörde freigegebene
Fassung schlimmer verstümmelt war als die Opfer
eines beliebigen Schlitzerfilmes. Ab hier nehmen
wir uns das Rest zur Faulheit und zitieren wieder
in lockerer Folge aus dem Zusammenhang gerissene
Zitate von den erstaunlich vielen Seiten, die so
illustre Namen tragen wie "eatmybrains.com" und
mehr Zeit in das Schreiben über so Zeugs
investieren als wir:
It is a very touching, thought-provoking film
about the trials and tribulations of a man who—
nah, just messin’ with ya, it’s another
bombastic splatter fest that never fails to make
you laugh, screw up your nose and shout “God
DAMN!”.
Plot: So there you are mucking about
stimulating the pineal gland and the next thing
you know your dead colleague keeps returning
from beyond in an increasingly slimy and mutated
form and no one really believes you.
First released in 1986, Stuart Gordon's From
Beyond is a work of gaudy, chaotic brilliance.
Based very, very loosely on a short story by HP
Lovecraft, it takes a seven page sci-fi story
about a scientist fiddling with the boundaries
of human perception and extrapolates it into
just under 90 minutes of gooey monsters, kinky
S&M gear and splattery violence.
The make up and gore effects are sloppy,
messy, outrageous, chunky and wet, the things
you see in this movie will make any
self-respecting gorehound howl in glee. At times
it may look dated and more than a little goofy,
but I feel it adds to the charm of the film plus
it doesn’t fail in making you praise the
ingenuity of the talented men and women who are
behind every grotesque monstrosity that raises
its ugly head here.
Gordon's mission seems to be to return real
fear, real depravity, to the horror film, and
he's a genuine stylist. This movie looks a lot
better than your average slime.
They took a sinister story from H. P.
Lovecraft and turned it upside down to make one
of the worst movies I have ever seen in my life!
I Love It!
Ist schon der erste Film etwas "Tongue in Cheek"
(wenn auch nicht unbedingt die eigene nutzend),
haben wir beim zweiten Film den interessanten Fall
einer
SciFi-Action-Zombie-Buddy-Cop-(Tragi?)Komödie,
deren Humor nicht funktioniert und die trotzdem
bzw. genau deswegen recht lustig ist…
DEAD HEAT
Mark Goldblatt, 1987
Imagine a story of an underground conspiracy
re-animating corpses to commit crimes,
investigated by hard edged cops, one of whom is
himself undead!
Sound like a good idea so far? Now set the
tone of this story as Starsky & Hutch meets
Police Academy via Return of the Living Dead!
You’re probably picturing something close to
Dead Heat.
"Remember the good old days when guns killed
people?"
A real stinker in 1988, and it hasn't
improved with age.
It's so utterly ridiculous, it's brilliant,
and I doubt anything quite like it will ever be
seen again on film.
Take a shot or drink every time….
- Joe Piscopo makes a bad one liner
- Piscopo says something is disgusting or
gross
- Someone decomposes
- A person or a car explodes
Double shot if:
- The DEAD HEAT theme song plays!
If you always wondered what Lethal Weapon
would have been like if Sam Raimi, John
Carpenter, or even Clive Barker had had a chance
to revise the script a bit and add in some of
their own personal flavors and themes, then
check out Dead Heat immediately. And even if you
never wondered that, check it out anyway."
Mi, 21.05.2014
Aus der Einladung:
"Hochverehrtes Publikum,
nach aller aus guten Gründen erfolgten
Verschieberei geht es nun weiter im Programm, mit
unserem 369. und 370. Film, wenn die
Geschichtsschreibung präzise ist.
Seit längerem gärt die Idee einer
„scheussliche-Kömodien-aus-den-80ern“ Reihe. Wir
nähern uns jetzt erst mal an mit einer
scheusslichen Komödie aus den Nullern und was aus
den 70ern, die Idee gärt also weiter und wirft
schon langsam Blasen.
FREDDIE GOT FINGERED
USA, 2001
Das Ausmaß an Abscheu, mit dem dieser Film sowohl
von Publikum wie Kritik aufgenommen wurde, ist
bemerkenswert und einhellig. Jörg ist mt lediglich
ungefähr 3-4 weiteren Menschen auf diesem
Planenten der Meinung, er sei „ganz gut“;
dieses Spannungsfeld ist Grund genug, ihn (den
Film!) unserem Publikum zur eigenen Beurteilng
vorzuführen. Who’s side are you on?
Hier einige Facts und Meinungsbilder:
Der Film erhielt fünf Goldene Himbeeren. Er wurde
zum schlechtesten Film des Jahres gekürt, Tom
Green wurde als schlechtester Hauptdarsteller,
Regisseur und Drehbuchautor ausgezeichnet. Die
Nebendarsteller Rip Torn, Drew Barrymore und Julie
Hagerty erhielten jeweils eine Nominierung als
schlechteste Nebendarsteller. Tom Green erschien
als erster Preisträger bei der Verleihung und nahm
die Goldenen Himbeeren entgegen. Bei den Goldenen
Himbeeren 2010 war Freddy Got Fingered als
schlechtester Film des Jahrzehnts nominiert.
"This movie doesn't scrape the bottom of the
barrel. This movie isn't the bottom of the
barrel. This movie isn't below the bottom of the
barrel. This movie doesn't deserve to be
mentioned in the same sentence with barrels."
- Roger Ebert, Chicago Sun-Times
...und natürlich einige Stimmen von der Top
Fachseite „christiananswers.net“ :
"AVOID THIS MOVIE AT ALL COSTS! This movie
has to be the most disgustingly perverted movie
out in the theatres! After reading about it at
ScreenIt.com, I was shocked to even think that
this was actually allowed in theatres! Tom Green
needs Jesus in his life! Here is a list of
things I found out about this so-called “film”—a
man masturbates a live horse AND an elephant,
the lead character in the movie has a paralyzed
girlfriend that gets off on getting caned in her
legs, there are many references to oral sex, and
a very graphic scene in which the lead
character’s father begs for his son to sodomize
him (this scene contains nudity—the father’s
bare behind). It also contains about 57 F-words,
as well as many other profane words. DO NOT
allow your children to see it! It is not for
anyone else for that matter. Lets show Hollywood
that trash like this will not be supported!"
My Ratings: [Extremely Offensive / 1]
—Adam, age 18
"This was the WORST movie I ever saw!!!… I
can’t believe that I sat through the whole
thing! Throughout the whole movie, I was
thinking how immoral and upsetting this is! I
was offended the most I’ve ever been by a movie,
and I’ve seen A LOT of movies! don’t waste your
money on this movie!! I give it 1,000,000 thumbs
down!!
My Ratings: [Extremely Offensive / 1]"
—Scott
"This by far the worst movie I ever had to
sit through. I don’t remember the last time I
had to close my eyes as a matter of choice. I
didn’t walk out after the first fifteen minutes
because my friend and ride wanted to get there
money’s worth. Huge mistake. I’ll never get this
movie out of my head. I implore anyone with any
values at all not to go see this. The stuff in
this movie would turn a doctor’s stomach. This
at the top of my list of worst movies of all
time. I laughed twice. The theater laughed
non-stop. This movie should be banned for
obvious reasons. I’ve never been so offended in
my life."
My Ratings: [Extremely Offensive / 1]
—John, age 24
Weiter geht es danach mit
CHOSEN SURVIVORS
USA1974
einem Film, der seit seinem Release ebenfalls
eine recht einhellige Reaktion hervorrief, nämlich
die Einschätzung, eines der lächerlichsten
Szenarien für die Auslöschung der gesamten
Menschheit zu präsentieren. Den Großteil der
Arbeit dabei übernimmt ein Atomkrieg, der in
angemessener B-Movie-Tradition in Form von
Dokumentarpilzen erfolgt; der auf 10 Exemplare
(oder so) reduzierte Rest aber sieht sich in einem
Atombunker mit einer, nun ja, unerwarteten
Verschärfung der Situation konfrontiert.
Eine Top (na, fast) Kombination aus Endzeit-,
Katastrophen-, und Klaustrophobieschinken - seid
gespannt!"
Mi, 29.10.2014
Aus der Einladung:
"Liebe Liebhaberinnen und Liebhaber zweifelhafter
Unterhaltung,
wir freuen uns, erstmalig in diesem Semester zu
einer (verspäteten) Trashnite einladen zu können.
Wiederum in die geschätze Kapelle im Isenburger
Schloss, ab 19:45.
Semesterthema ist für die Filmklasse der HfG
diesmal „Filmkunst vs. Videokunst“. Es wäre wohl
schlecht um uns bestellt, würden uns nicht
verschiedene Wege einfallen, diese Vorgabe zu
tackeln.
Um gar keine Zweifel aufkommen zu lassen,
schreiben wir beim ersten Beitrag FILM und KUNST
gleich ganz groß, und das nicht nur aufgrund eines
Filmstargütesiegels in wohlgeformter Form (Gina
Lollobrigida), sondern auch eines
in-your-face-arthouse-approaches, der sich
gewaschen hat. Dabei entstanden, bevor das Wort
arthouse überhaupt erfunden oder gar schon wieder
in Misskredit geraten war! Eins ist sicher: ein
Film wie kein anderer.
Vorhang auf für
La morte ha fatto l’uovo
Regie: Giulio Questi
Italien, 1968
Nicht ganz astrein die Übersetzung des Titels ins
Englische („Death laid an Egg“) und schon gar
nicht ins Deutsche („Die Falle“, nicht zu
verwechseln mit „Zärtlich schnappt die Falle zu“,
ebenfalls anno 68!). Wir haben uns dennoch für die
englische Version und gegen das Original
entschieden, damit weniger Leute die Ausrede
haben, sie hätten die Handlung aufgrund von
Sprachbarrieren nicht kapiert. Denn Hürden fürs
Gehirn gibt es auch sonst genug in diesem
poppig-bizarren Reigen, bei dem wir uns mit der –
erfahrungsgemäß immer brisanten – Mischung aus
Zwölftonmusik, Sex, Mord, Bourgeoisiekritik und
industrieller Hühnerzucht konfrontiert sehen.
Elegante Kamera? Gediegene Ausstattung? Gute
Schauspieler? Handwerkliche Sorgfalt?
Normalerweise eher Kontraindikationen für die
Trashnite, aber die Italiener waren eben so
ziemlich die einzigen, die es immer mal wieder
geschafft haben, trotz dieser Faktoren ein völlig
bizarres Ergebnis abzuliefern.
Not for the faint of heart!
Also klare Planübererfüllung in der FILM und
KUNST-Abteilung, wie schauts beim Video aus?
Alienator
Regie: Fred Olen Ray
USA, 1990
Erst einmal haben wir es hier mit einem der
schillernsten Regisseure Hollywoods zu tun, der
mehr Spielfilme zu verantworten hat als so manches
Facebookkiddie Videos mit seinem Handy gefilmt
(bisher mindestens 135, es darf eine hohe
Dunkelziffer angenommen werden). Dann fällt in die
Blütezeit seines Schaffens die Erfindung des
Direct-To-Video-Genres, also jener Filme, für die
man sich schon gar keine Hoffnung mehr machte, sie
in die Kinos bringen zu können, und die gleich
aufs Videothekenpublikum abgezielt waren: mit
möglichst krachender Cover-Art, einem Titel der im
Biernebel der abendlichen Filmentscheidung
eventuell auf eine Verwechslung mit einem teurer
produzierten Vorbild hoffen lässt (Bikini Royale,
anyone?) und sicherheitshalber wenig Investitionen
in die Kostüme der Protagonistinnen.
Man muss einfach seinen Hut ziehen vor jemandem,
der die Chuzpe hat Konzepte zu verantworten wie
„Albert - der unsichtbare Hund“ (spart Geld für
den Animal Wrangler), „Hilfe - mein Dad ist
unsichtbar“ (spart Geld für Schauspieler), „Bikini
Jones and the Temple of Eros“, „Die verdorbenen
Mädchen vom Mars“, „Bikini Frankenstein“ … und
scheinbar durch nichts gestoppt werden kann.
Unser Alienator hat etwas andere Ausmaße als die
sonstigen Regulars beim alten Fred, handelt es
sich doch nicht um eine der notorischen Scream
Queens, sondern die durch Anabolika gestählte
Teagan Clive, der man sicherheitshalber lieber
einen Bikini als Blech spendiert hat. Vielleicht
gab es einen Kinostart für dieses Ding, aber
produziert wurde es ganz klar mit Blick auf die
Videoauswertung - jeder Frame ist so konzipiert,
dass auf dem guten alten 4:3 Fernseher nix
wichtiges verloren geht. Und darum gibt es diese
Fassung, allerdings in Top Qualität von DVD.
Ein wichtiges Kriterium, um etwas als „Kunst“
einstufen zu können, ist eine Mehrdeutigkeit und
Tiefe, die sich nicht jedem in gleichem Maße
erschließt, immer jedoch eine emotionale Reaktion
erzeugt. Diese Hürde nimmt „Alienator“ mit den
Händen auf den Rücken gebunden:
a) Es gibt tatsächlich Menschen, die in völliger
Unkenntnis der Beschaffenheit der Welt leben und
beim Anschauen dieses Filmes großes Kino erwartet
haben. Dies resultiert in wehleidigem Gejammer wie
There is no plot development, no characters,
and no action of any consequence. They continue
running and shooting and screaming until the
climax is reached which allows for some final
action. There is not really much of anything to
say. There are no characters to really care
about. The action is boring. The story is non
existent. There is no redeeming value for this.
b) Die Wahrheit ist eine ganz andere und man kann
sie kaum appetitanregender servieren als der
Kollege Scott Ashlin, auf den wir hier gern
verweisen:
http://www.1000misspenthours.com/reviews/reviewsa-d/alienator.htm
Traut Euren Augen, traut uns!"
26.11.2014
Aus der Einladung:
"Geneigtes Publikum,
wir freuen uns ganz außerordentlich, Euch schon
weit vor Weihnachten zwei absolute Spitzenfilme
bescheren zu können. Los geht es mit einer
Wiederaufführung – Beschweren darf sich aber nur,
wer nachweislich bei der Trashnite-Erstaufführung
irgendwann in den 90ern dabei war. Es wird mal
wieder Zeit für
SHOGUN ASSASIN
Japan 1972 / USA 1980
Eine Zeit lange vor der unsäglichen
Remake-Epedemie: Robert Houston dachte sich, dass
man es doch schaffen müsste, aus zwei in
Japan äußerst erfolgreichen Filmen einen
im Rest der Welt erfolgreichen
zusammenzuschneiden. Dieses abenteuerliche Konzept
– das nahe am Sakrileg vorbeischrammt, betrachtet
man sich die filmische Qualität des Rohstoffes –
hätte vielleicht sogar geklappt, wäre das
Ausgangsmaterial nicht so extrem blutig gewesen,
dass sich über die neue Fassung die Daumen fast
aller Zensoren der westlichen Welt senkten.
Im Mainstream gefloppt, hat sich dieser Bastard zu
einem einflussreichen Geheimtipp gemausert, der so
manche/n an das Genre der Samuraifilme überhaupt
heranführte. Darunter auch den ollen Tarantino,
dessen Kill Bill sich mehr als nur ein bisschen
Attitüde und Blutfontänen abgeguckt hat.
Heute sind natürlich alle schlauer und wissen,
dass es in der „Lone Wolf and Cub“ Serie nicht nur
jene ersten beiden von Houston geplünderten Teile
gab, sondern ganze sechs. Wir servieren SHOGUN
ASSASIN als Einstiegsdroge und wenn ihr brav seid
(oder nicht?) bekommt ihr demnächst in loser Folge
die japanischen Originalversionen in all ihrer
Pracht. Und Pracht gibt es reichlich: wunderschöne
Sets, liebevollste Ausstattung, sagenhafte
Schauspieler, zum Weinen schöne Kamera und
obendrein technisch brilliante Schwertkämpfe, nach
denen eimerweise Kunstblut aufgewischt werden
musste.
Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut, von
unseren heutigen Programmpunkten die besten
verfügbaren Versionen zu importieren: remastered
und völlig ungeschnitten, was bei diesen Filmen
von essentieller Bedeutung ist – und sei es
nur, weil uns in den unblutigeren Videotheken-
oder gar Fernsehvarianten diverse Minuten
Spielzeit abhanden kommen würden.
Was zeigt man nach einem der besten Samuraifilme
aller Zeiten?
SAMURAI COP
USA 1991
Für den Direct-To-Video-Markt produziert und
selbst für dieses trübe Umfeld bemerkenswert
schlampig gemacht – seinerzeit sicher für so
manchen ein Auslöser für das schale Gefühl, in der
Videothek mal wieder so richtig reingefallen zu
sein.
Umso besser! Eine beträchtliche Anzahl Personen
hat mittlerweile den Unterhaltungswert dieses
Machwerkes erkannt und sich ausgiebig der Analyse
und akribischen Beschreibung aller
Unzulänglichkeiten und Missgeschicke dieser
96minütigen Kapitulation des gesunden
Menschenverstandes gewidmet.
Aus irgendeinem Grund ist uns SAMURAI COP
seinerzeit auf keinem Wühltisch in die Hände
gefallen, umso mehr freuen wir uns auf eine
Premiere im Rahmen der Trashnite. Ein Beweis, dass
es noch so manchen schäbig schillernden Schatz zu
heben gibt.
Sehet und Staunet!
Frank & Jörg
17.12.2014
Aus der Einladung:
"Hochverehrtes Publikum,
das Jahresende naht - nicht ohne dass wir Euch noch
was untern Baum legen.
Sack auf:
BAD SANTA
USA 2003
„Denen fällt aber auch nix Neues ein“ - könnt
ihr sagen, ist uns aber wurscht. Klar hatten wir den
Film bereits 2008 im Programm, aber hey - solange es
keinen besseren Weihnachtsfilm gibt, könnten wir den
eigentlich jedes Jahr zeigen... wartets ab.
Wer meint, dass er BAD SANTA schon mal im Fernsehen
oder so gesehen hat sollte bedenken, dass es bei uns
die verlängerte, ungekürzte Originalfassung gibt.
Für alle, die nicht wissen was sie erwartet:
ungeschnitten bedeutet hier (ausnahmsweise für die
Trashnite) nicht baumelnde Eingeweide, sondern
Zoten, ungehemmtes Saufen, ungebührliches Verhalten
und so ziemlich die höchste Dichte an F-Wörtern, die
man in einem Drehbuch unterbekommt. Auch wenn es aus
unserer Feder befremdlich klingt: eine der wenigen
Komödien, die wirklich funktionieren.
Danach eine Premiere, nicht nur in Sachen „noch
nicht gelaufen“ , sondern auch „noch nicht
dagewesen“. Wir schnüren diverse Päckchen mit
totalen Gurken, die selbst wir uns bisher nicht
getraut haben Euch zuzumuten, und ein Gast oder eine
Gästin darf eins auspacken - und wir alle müssen die
Überraschung aussitzen!
Lasst Euch dieses in 20 Jahren noch nicht
vorgekommene, ungeheure Ereignis nicht entgehen, und
sei es nur um sagen zu können: „Ich war dabei“!
Ho Ho Ho
Frank & Jörg"
Für Trashnite-Historikerïnnen: Leider lässt sich
nicht mehr ermitteln, welche DVD von unserer
Glücksfee gezogen wurde – verpackt waren sie
allesamt in herrlich bunt-vergilbte
Comicheft-Originalseiten aus der Zeit um 1970:
ebenso wie die Scheiben selbst eine Spende aus dem
Fundus von FN.
Es gab 6 Trashnites in 2014!
<< 2013
>> 2015
|